Papst Franziskus stellt Osterdatum in Frage

Ist die christliche Jahreszählung am Ende?

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WIEN. (hpd/pur) Wie die Katholische News Agency (CNA) unlängst meldete, stellt Papst Franziskus bei einer globalen Priestertagung das Datum des katholischen Osterfestes in Frage, um mit einem gemeinsamen Ostertermin die Christen zu einen.

Kein Datum für Kreuzigung auszumachen

Der Streit um den richtigen Zeitpunkt des Osterfestes spaltet seit mehr als 1700 Jahren die christlichen Kirchen. Das erste Konzil von Nicäa im Jahre 325 führte zu keinem Konsens, außer jenem, Ostern am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond zu feiern. Der Osterstreit war vor 1500 Jahren auch Anlass für die fiktive und global vorherrschende Jahreszählung nach Christi Geburt (Anno Domini). Diese wurde kürzlich sogar von Papst Johannes Paul II als falsch bezeichnet. Dass es auch kein korrektes Osterdatum gibt, beweist der Kalenderexperte Sepp Rothwangl in seinem demnächst in der Edition Innsalz erscheinenden Buch "Endzeit. Die Geschichte der christlichen Jahreszählung". Er zeigt u.a., dass es im Zeitraum 20 Jahre rund um das angebliche Kreuzigungsdatum keinen einzigen Frühlings-Vollmond gab, der auf einen Sabbat (Samstag) fiel, wodurch die Kalenderangaben des Evangeliums in krasser Diskrepanz zum tatsächlichen Himmelslauf stehen.

Keine Sonnenfinsternis zur Kreuzigung Christi

An einem Sabbat sollte das Pessachfest stattgefunden haben, das im Evangelium als Tag nach der Kreuzigung erwähnt wird, um so Jeus zum Opferlamm zu stilisieren. Auch die erwähnte Sonnenfinsternis zur Kreuzigung Christi ist ein Trugbild, denn sie könnte nur bei Neumond auftreten – doch das Pessachfest ist an den Frühlingsvollmond gebunden. Da ein konkretes Datum der Kreuzigung nicht aufzufinden ist, und die Auferstehung rein religiöse Fiktion ist, steht gleichzeitig unsere gesamte Zeitrechnung infrage.

Die spätantike Erfindung von Anno Domini zielt auf eine astrologisch berechnete Wiederkehr Jesus am Ende der Welt im Rahmen einer Konjunktion aller Planeten im Jahr 2000 ab, wie Rothwangl durch seine Forschung nachweist. Nach antiker Weltanschauung begann die Welt, als die antiken Wandelsterne, Mond, Sonne, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn in Konjunktion zusammenstanden und in ihren Bahnen zu laufen begannen. Das Ende der Zeitrechnung wäre demnach jener Zeitpunkt, zu dem sie wieder so zu stehen kommen, wie antike und frühchristliche Quellen und Monumente belegen. "Unsere Zeitenrechnung fußt auf überholten antiken Annahmen. Nur eine völlig neue Zeitrechnung auf astronomischer Basis kann die Lösung sein" so Rothwangl.