Peng Collective

Fluchthelfer gesucht

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BERLIN. (hpd) Die Berliner Aktivistengruppe "Peng Collective" ermutigt mit einer neuen Aktion zur Fluchthilfe. Als Anerkennung will es den Fluchthelfern ein "europäisches Verdienstkreuz am Bande" verleihen. 

Fluchthelfer in der DDR setzten sich damals großen Gefahren aus. Später wurden sie wegen ihres mutigen Engagements für die Freiheit mit mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Die Aktionskunstgruppe "Peng Collective" möchte einen historischen Bezug zur aktuellen Flüchtlingssituation herstellen. Dazu lancierten sie die subversive Kampagne "Fluchthelfer.in". 

In einem dafür erstellten Videoclip schlängelt ein VW durch ein harmonisches Alpenpanorama. Auf den Vordersitzen sitzt ein älteres Ehepaar. "Am Anfang war mir ziemlich mulmig", sagt der Ehemann. "Ganz legal ist es ja nicht, was wir hier machen." Schnell wird aufgeklärt, worum es geht. Auf dem Rücksitz sitzt ein Flüchtling. Die beiden helfen dem Schutzsuchenden bei seiner Flucht nach Europa. 

Auf der Kampagnenwebsite werden verschiedene Informationen und Tipps zusammengestellt, die Menschen zur Fluchthilfe zu animieren sollen. Dort findet sich jedoch auch ein Hinweis auf die juristische Situation: "Auch wenn Ihr nur eine Person mitnehmt, könnt ihr jedoch prinzipiell nach § 27 StGB wegen der 'Beihilfe' zur nach § 95 AufenthG strafbaren Handlungen, wie der illegalen Einreise, verfolgt werden. Sogenannte Helferfälle haben in der Praxis jedoch kaum eine Bedeutung, da sie selten verfolgt werden und die Gerichte einen Ermessensspielraum haben, im Rahmen dessen beispielsweise auch eine humanitäre Motivation in die Urteilsfindung mit einfließen kann."

Das "Peng Collective" begreift seine Aktion als Form des zivilien Ungehorsams. Jeden Fluchthelfer und jede Fluchthelferin möchte die Gruppe mit einem eigens für die Kampagne angefertigten "Europäischen Verdienstkreuz" auszeichnen. Schon jetzt werden auf der Website zwei erfolgfreiche Fluchthilfeaktionen angegeben.