Düsseldorf: Protest gegen Finanzierung des Kirchentags

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Mit seinem Moses hat die Aktionsgruppe "Das 11. Gebot" schon in vielen Städten demonstriert – hier in Erfurt.
"Moses" in Erfurt

Am Donnerstag stimmt der Rat der hoch verschuldeten Stadt Düsseldorf über eine städtische Finanzierung des Evangelischen Kirchentags 2027 in Höhe von 5,8 Millionen Euro ab. Gegen diese öffentliche Finanzierung regt sich Protest. Von Montag bis Donnerstag wird der Düsseldorfer Aufklärungsdienst gemeinsam mit der Aktionsgruppe Das 11. Gebot: Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen vor dem Rathaus der Stadt demonstrieren.

Wieder einmal soll das Ganze klammheimlich geschehen, wie bereits bei den städtischen Finanzierungen früherer Kirchentage in anderen Städten. Im Eilverfahren und ohne öffentliche Debatte will die Stadt Düsseldorf 5,8 Millionen Euro für einen fünftägigen Evangelischen Kirchentag im Jahr 2027 durchwinken. Doch aus der Heimlichkeit wird nichts, denn der Düsseldorfer Aufklärungsdienst und die Aktionsgruppe Das 11. Gebot: Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen machen die Düsseldorfer Bürger:innen nun mit ihrer mehrtägigen Protestaktion auf die Pläne ihrer hochverschuldeten Stadt aufmerksam.

Der Düsseldorfer Aufklärungsdienst und die Aktionsgruppe Das 11. Gebot betonen, dass sich ihre Kritik ausdrücklich nicht auf die Durchführung des Kirchentags selbst bezieht, sondern auf die enorme Mit-Finanzierung des Events aus öffentlichen Geldern. "Selbstverständlich steht es den Kirchen frei, religiöse Großveranstaltungen zu organisieren und ihre Mitglieder dazu einzuladen. Jedoch ist es nicht Aufgabe der Steuerzahler:innen, deren Missionsfestivals zu finanzieren", heißt es in einer Pressemitteilung des Düsseldorfer Aufklärungsdienstes. "15 Prozent der Düsseldorfer:innen sind 2022 noch Mitglied der evangelischen Kirche. Bis zum Jahr 2027 wird diese Zahl voraussichtlich gegen 10 Prozent sinken. Die Kirchen verlieren nicht unbegründet aktuell massiv an Mitgliedern und trotzdem soll die wachsende konfessionsfreie Mehrheit der Bevölkerung die Kosten eines fünftägigen Events tragen, für das sich die meisten Bürger:innen nicht interessieren? Das Geld, das hier für die Rückbindung einer Minderheit an ihre Organisation ausgegeben wird, fehlt der Mehrheit an vielen Stellen in der Stadt."

Mit 25,8 Millionen Euro Gesamtkosten rechnet die Evangelische Kirche insgesamt für den Evangelischen Kirchentag 2027 in Düsseldorf. 13,8 Millionen davon, und damit 53,5 Prozent, soll aus öffentlichen Mitteln finanziert werden – 0,5 Millionen Euro vom Bund, 7,5 Millionen Euro vom Land NRW und 5,8 Millionen Euro von der Stadt Düsseldorf. Der Düsseldorfer Aufklärungsdienst und die Aktionsgruppe Das 11. Gebot rufen die Düsseldorfer:innen, die nicht mit dieser Finanzierung des Evangelischen Kirchentags durch die Stadt einverstanden sind, dazu auf, sich bis zum 23.06. mit Protestschreiben an die Mitglieder des Rats zu wenden. Entweder per Mail oder per vorgedrucktem Formschreiben, das während der Protestaktion erhältlich ist.

Die Protestaktion des Düsseldorfer Aufklärungsdienstes und der Aktionsgruppe Das 11. Gebot: Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen findet von Montag, 20.06., bis Donnerstag, 23.06., jeweils von 10 bis 20 Uhr auf dem Düsseldorfer Rathausplatz statt.

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