Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung​

"Eine der furchtbarsten Formen von partriarchalem Handeln"

Der 6. Februar ist der internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung​. Seit 40 Jahren setzt sich die Menschenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES für die Beendigung der "Female Genital Mutilation" (FGM) ein.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden weltweit mehr als 200 Millionen der heute lebenden Mädchen und Frauen an ihren weiblichen Genitalien verstümmelt. Hauptsächlich in Ländern Afrikas, des Nahen Ostens und Asiens, in denen die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) praktiziert wird. Doch auch in Deutschland leben geschätzt knapp 104.000 von FGM betroffene Mädchen und Frauen, weitere rund 17.200 sind gefährdet. Laut WHO stirbt jedes vierte Mädchen direkt oder an den Folgen von FGM. Andere Betroffene sind oft ein Leben lang traumatisiert und leiden unter den gesundheitlichen Folgen.

"200 Millionen betroffene Mädchen und Frauen haben mehr Aufmerksamkeit verdient als nur an einem Tag im Jahr. Nicht nur am 6. Februar sagen wir: Weibliche Genitalverstümmelung muss endlich beendet werden – und dafür sind Aufklärung und Sensibilisierung die erfolgreichsten Mittel. Je mehr die Familien in den Communities, aber auch Fachkräfte, Polizei und Lehrpersonal darüber wissen, desto eher bleiben Mädchen vor der Verstümmelung bewahrt", sagt Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES.

"Diese schwere Menschenrechtsverletzung, die Mädchen und Frauen erleiden, ist eine der furchtbarsten Formen von patriarchalem Handeln", so Stolle weiter. "FGM dient seit Jahrhunderten in fast 100 Ländern der Erde dazu, Mädchen und Frauen zu kontrollieren, ihre Sexualität, ihre Freiheit, ihre Rolle in der Gesellschaft einzuschränken. Das muss endlich ein Ende haben."​

​Im EU-Projekt "Join our Chain" arbeitet TERRE DES FEMMES mit drei weiteren europäischen NGOs daran, zusammen mit MultiplikatorInnen aus vielen Communities, auch in Europa FGM zu verhindern.

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