BERLIN. (hpd) Am kommenden Montag (06. Juni 2016) wird es im Roten Rathaus von Berlin einen "Dialog der Weltanschauungen" geben. Eingeladen dazu haben die Humanistische Akademie, die Humanismus Stiftung sowie die Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung" (GBS) in Berlin.
"Die Herausbildung liberaler pluralistischer Gesellschaften war von Anfang an begleitet von der Frage nach dem 'Kitt', der ihre Individuen und Gruppierungen zusammenhält: Bedarf es gemeinsamer Orientierungen und Auffassungen, vielleicht sogar 'Werte', um den gesellschaftlichen Frieden zu sichern?" Diese Fragen werden im Zentrum der Tagung stehen, die am Montag um 10:00 Uhr beginnen wird.
Auf der Tagung sollen erstmalig die Ergebnisse einer neuen Emnid-Befragung vorgestellt werden:
- Welche Lebensauffassungen vertreten Konfessionsfreie in Berlin?
- Welche Formen politischer Interessensvertretung, welche kulturellen und sozialen Angebote wünschen Sie sich?
"Gesellschaftliche Integration steht nicht erst auf der politischen Tagesordnung, wenn kulturelle Vielfalt durch Migration und Flucht zunimmt, sie stellt sich aber – wie auch aktuell – durch solche Entwicklungen neu und intensiviert." Zu klären sei daher, ob humanistische Überzeugungen als gemeinsame Leitideen für das gute Zusammenleben in einer Stadt wie Berlin tauglich sind, welche sowohl interkulturell als auch durch einen hohen Anteil konfessionsfreier Bürger/innen geprägt ist?
Welche gesellschaftlichen Beiträge leisten humanistische Organisationen zu gewaltfreiem Miteinander und individueller Lebensorientierung? Antworten auf diese und andere Fragen wollen u.a. Hans Alma (University of Humanistic Studies Utrecht), Martin Beck (HVD), Carsten Frerk (Leiter der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland) und Michael Schmidt-Salomon (Philosoph, Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung) finden.
So begrüßenswert die Initiative und die Tagung auch ist: Der Zeitpunkt scheint ungünstig gewählt zu sein. Ein Beginn vormittags an einem Wochentag wird nur wenige Gäste anlocken, die nicht selbst in einem der einladenden Vereine und Verbände Mitglied sind. Ein Dialog sieht anders aus.
Hinweis in eigener Sache: Der hpd wird mit einem Infostand vertreten sein.
1 Kommentar
Kommentare
Resnikschek Karin am Permanenter Link
Von säkularen SPD-Gruppen aus NRW höre ich: wir kommen nicht weiter, Gegenwind der Kirchen. Nun, den spüren Ethiklehrerverbände/LER etc. seit 30 Jahren und es reicht.
Bitte laß uns um unsere Grund- und Menschenrechte in diesem Land kämpfen! Jeder Sekte mit grundgesetzwidrigen Zielen oder Praktiken geht es besser als uns Humanisten, die (meist anonym) überall dem Staat dienen und trotz ihrer Nichtintegration die Integration der Flüchtlinge betreiben. Absurdistean BRD. Vornedran das BVerfG, das universalisierbare religiöse Gefühle im Übermaß privilegiert. Wir stehen scheints unter Generalverdacht: Kommunisten, PDS, Kriminelle...welche Ideologie kann man noch auf uns staatskirchlicherseits projizieren um unser Eltern-, Teilhabe und Menschenrecht auf Gleichstellung mit religiösen Weltanschauungen vehement zu verhindern? Karin Resnikschek