Religiöse und politische Erziehung

Kinder ohne Religion werden gottlose Erwachsene

Laut einer Umfrage des Pew Research Centers finden amerikanische Eltern Religion wichtiger als politische Werte. Jedenfalls möchten sie ihren Kindern eher ihre eigene Religion vermitteln als ihre politische Weltsicht. Als besonders hartnäckig erweist sich das protestantische Christentum – trotzdem sind gottlose Eltern erfolgreicher bei der Übertragung ihrer religiösen Ansichten.

Das Meinungsforschungsinstitut Pew Research Center hat ermittelt, dass Eltern in den USA eher der Vermittlung ihrer religiösen als ihren politischen Ansichten Priorität einräumen. 35 Prozent der US-Eltern gaben an, dass es ihnen "äußerst wichtig" sei, dass ihre Kinder ihre Religion übernehmen. "Äußerst wichtig" fanden es dagegen nur 16 Prozent der Eltern, dass ihre Kinder ihre politischen Werte teilen.

Wenn US-Eltern den politischen Werten weniger Bedeutung zugestehen, beeinflussen die Eltern die politische Überzeugung ihrer Kinder gravierend. 81 Prozent der Anhänger der Republikanischen Partei hatten Teenager, die sich ebenfalls als Republikaner identifizierten. Demokratische Eltern können zu 89 Prozent davon ausgehen, dass ihre Jugendlichen später auch die Demokraten wählen.

Unter den Eltern, die ihren Glauben unbedingt weitergeben wollen, sind 70 Prozent wiedergeborene oder evangelisch-protestantische Christen. Wenn alle Ethnien einbezogen werden, sind es sogar 80 Prozent. Im Vergleich dazu finden es nur acht Prozent der konfessionsfreien Eltern "äußerst wichtig", ihre Überzeugungen bezüglich Religion weiterzugeben.

Gottlose Eltern erfolgreicher als Evangelikale

Wie "erfolgreich" die Eltern mit ihrer Erziehung waren, konnten die Forscher:innen vom Pew Research Center aus früheren Umfragen herauslesen. 2019 gaben 82 Prozent der protestantisch erzogenen Jugendlichen (bis 17 Jahre) an, dass sie weiterhin der protestantischen Religion folgten. Immerhin 81 Prozent der katholischen Eltern hatten katholische Teenager. Die Eltern, die sich als Atheisten, Agnostiker oder "nichts Besonderes" bezeichneten, waren "erfolgreicher": 86 Prozent ihrer Kinder blieben gottlos.

Bei der Studie wurden die Übertragungsraten unter Eltern von nichtchristlichen Religionsgruppen nicht einbezogen. Der "Erfolg" bei der Weitergabe ihres Glaubens kann nur geschätzt werden. Ein herausragendes Ergebnis: Auch wenn die evangelikalen Protestanten bei der Weitergabe ihrer Religion besonders hartnäckig auftreten, gelingt es konfessionsfreien Eltern eher, ihre Kinder ohne Verbissenheit auf den gottlosen Weg zu bringen.

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