Humanistischer Campus des HVD Bayern

Praktischer Humanismus und Zukunftskompetenzen

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Ein Büro der fernen Vergangenheit: Schreibmaschine, Stenographie und Telegramm sowie "Frollein zum Diktat". Danach kamen PC, Papierausdruck und Faxgerät sowie das Streben nach Geschlechtergerechtigkeit. Wo geht die Reise hin? Die Arbeitswelt der Gegenwart unterscheidet sich von der in der Vergangenheit mindestens so sehr wie sie sich von der in der Zukunft unterscheiden wird.

Eine Online-Veranstaltung des HVD Bayern in Kooperation mit dem Institut für populärwissenschaftlichen Diskurs Kortizes thematisiert am morgigen Donnerstag, mit welchen Anforderungen sich der Mensch in naher und ferner Zukunft konfrontiert sehen wird und welche Kompetenzen wir erwerben müssen, um von der Entwicklung nicht abgehängt zu werden. Als Referentin zu Gast ist die Bamberger Bildungsforscherin Prof. Dr. Ilka Wolter.

Ilka Wolter, Foto: © Thomas Riese / LIfBi
Ilka Wolter, Foto: © Thomas Riese / LIfBi

"Kompetenzen, Persönlichkeit, Lernumwelten" heißt die Abteilung am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bamberg, an dem Ilka Wolter forscht. Die Psychologin ist Professorin für Bildungsforschung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und forscht seit Jahren über Entwicklung und Lernen – unter anderem im Nationalen Bildungspanel (NEPS) an der größten Langzeit-Bildungsstudie in Deutschland. Die Kompetenzentwicklung im Laufe eines Lebens ist eines ihrer Forschungsthemen, der Einfluss von Geschlechterstereotypen ein anderes. In ihrem Online-Vortrag beleuchtet sie, welche Kompetenzen Lernende in der Zukunft brauchen, wann im Lebensverlauf und wo sie diese sogenannten Zukunftskompetenzen erwerben und wie diese Kompetenzen gefördert werden können.

Humanismus stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Säkularer Humanismus betont die Eigenverantwortlichkeit des Menschen, der seine Herausforderungen selbst lösen muss – jedenfalls ohne sie an etwas "Übernatürliches" auslagern zu können. Praktischer Humanismus bedeutet, die Herausforderungen anzunehmen und in praktisches Handeln umzuwandeln. Der stetige gesellschaftliche Wandel ist eine dieser Herausforderungen, denen sich Menschen stellen müssen.

Wie gestalten wir dieses "praktische Handeln" im Wandel der Zeit – Stichworte sind etwa Digitalisierung, Migration oder Klimawandel? Die Anforderungen an das Wissen und die Kompetenzen, die Menschen benötigen, um gesellschaftlich und sozial teilzuhaben, verändern sich stetig und massiv. Der Vortrag der Bamberger Bildungsforscherin soll uns helfen, geeignete Zukunftskompetenzen zu erwerben und zu lernen, wie wir uns bestmöglich auf zukünftige Anforderungen und Veränderungen vorbereiten können. Gerade für uns säkulare Humanisten, die mit nüchternem Blick und realistischem Optimismus nach vorne schauen, ist Bildung von zentraler Bedeutung, auch und vor allem im Hinblick auf das Erwerben von Zukunftskompetenzen.

Donnerstag, 20. Juli, 20:15 Uhr, live online (Einlass: pünktlich).

Infos gibt es hier, den Teilnahme-Link finden Sie hier.

Jede/r kann kostenfrei teilnehmen (um Spenden wird gebeten).

Der "Humanistische Campus" ist ein Online-Veranstaltungsformat des HVD Bayern. Im Fokus steht der praktische Humanismus in seiner säkularen Ausprägung.

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