Theisten glauben, dass es einen Gott gibt, Atheisten glauben nicht, dass es einen Gott gibt. Und dann sind da noch die Agnostiker, die sich für keine der beiden Positionen entscheiden können oder wollen. Doch was genau meinen Menschen eigentlich, wenn sie sich als "Agnostiker" bezeichnen?
"Atheist bin ich keiner", sagt beim Bierchen der Freund im Rollkragenpulli, "sondern Agnostiker". Die morsche Hintertür, denke ich im Stillen, das Duck-und-Weg-Manöver, der feige Fickfack. Aber kann ich so rasch urteilen? Weiß ich, was mein Freund meint, wenn er sich das Etikett "agnostisch" umhängt?
Signalisiert er mir "Ich bin ein Hasenfuß und mag nicht streiten", "Ich will es mir mit der Erbtante nicht verscherzen" oder "Lass mich in Frieden, ich habe Besseres zu tun"? Hält er Existenz und Nichtexistenz von Göttern für gleich plausibel? Ist er aus vollem Herzen unentschlossen?
Wer durch die Sozialen Medien streift und die einschlägige Literatur verkostet, findet unterschiedliche Auslegungen für das Wort "agnostisch" und begegnet auf allen Gipfeln Rechthaber*innen, die ihre jeweilige Duftnote als alleingültig verteidigen. Und alle reden ex cathedra aneinander vorbei.
Wie soll man sich da verständigen?
Historischer Ansatz
Als erster verbriefter Agnostiker leuchtet der griechische Sophist Protagoras aus dem Dunkel der Antike (niemand weiß, ob er leibhaftig oder nur als Figur in Platos Schriften lebte). "Was Götter angeht, ist es mir unmöglich, zu wissen, ob sie existieren oder nicht", soll Protagoras gesagt und das Thema mit sympathischer Ungeduld vom Tisch gewischt haben: "Die Frage ist konfus und das menschliche Leben kurz." Freunde gewann er damit keine. Der Überlieferung nach verbannte ihn die damalige Koalitionsampel aus Athen und bei der Schiffspassage nach Sizilien ersoff er im Mittelmeer. Starker Seegang? Stießen Fundi-Matrosen den Ketzer über Bord? All das ist ungeklärt und wir müssen dazu wohl agnostisch bleiben.
Das Attribut "Agnostiker" wurde Protagoras allerdings viel später zugeordnet, denn der Begriff existiert erst seit rund 150 Jahren. Erfunden hat das Wort der englische Biologe Thomas Huxley, ein glühender Verteidiger der Evolutionstheorie, von seinen Feinden diffamiert als "Darwins Bulldogge". Gibt es einen Gott? Gibt es keinen? Huxley zufolge ist weder die eine noch die andere Haltung hinreichend bewiesen. Es zieme sich für den Menschen nicht, zu sagen, "dass er etwas weiß oder glaubt, was er wissenschaftlich nicht begründen kann".
Klingt gut – bis religiöse Spindoktoren die Idee vereinnahmen. Nick Spencer etwa, der Forschungsdirektor der ökumenischen Denkfabrik Theos, dreht Huxleys Wortschöpfung mühelos altarwärts: Sie ermögliche uns die gesunde Abkehr "von vermeintlicher Gewissheit" und sei ein treffliches Werkzeug "gegen jene, die keinen Zweifel zulassen und annehmen, ihr Theismus oder Atheismus sei unumstößlich wahr". Agnostikern attestiert Spencer händereibend "intellektuelle Demut".
Fazit: Der historische Ansatz stammt aus einer Epoche, in der Ungläubige noch notgedrungen auf Eiern tanzten. Zu biegsam die diplomatische Ausweichtaktik, zu naheliegend der Fehlschluss, Apologeten und Atheisten säßen im selben Boot.
Fifty-Fifty-Ansatz
Eine andere Fraktion der Gipfelpropheten verweist auf die Glaubens-Skala im Richard-Dawkins-Klassiker "Der Gotteswahn". In Dawkins Messbecher sind Agnostiker keine Nichtswisser, die sich vorsichtshalber nicht festlegen wollen, sondern Menschen, die beide Optionen für ebenbürtig halten. Die Existenz und die Nichtexistenz eines Gottes sei in ihren Augen gleich wahrscheinlich:
- Starker Theist. 100-prozentige Wahrscheinlichkeit für Gott. In den Worten von C. G. Jung: "Ich glaube nicht, ich weiß."
- De-facto-Theist. Ich weiß es nicht sicher, aber glaube fest an an Gott und lebe mein Leben in der Annahme, dass er existiert.
- Höher als 50 Prozent, aber nicht allzu hoch. Im Grunde Agnostiker, neige aber zum Theismus. Ich bin unsicher, tendiere aber zum Glauben an Gott.
- Genau 50 Prozent. Völlig unvoreingenommener Agnostiker. Gottes Existenz und Nichtexistenz sind genau gleich wahrscheinlich.
- Niedriger als 50 Prozent. Im Grunde agnostisch, neige aber zum Atheismus. Ich weiß nicht, ob Gott existiert, bin aber skeptisch.
- De-facto-Atheist. Ich weiß es nicht sicher, halte aber Gott für unwahrscheinlich und lebe mein Leben in der Annahme, dass er nicht existiert.
- Starker Atheist. Ich weiß, dass es Gott nicht gibt, mit gleich starker Überzeugung wie Jung "weiß", dass er existiert.
Wie aus Dawkins Ausführungen hervorgeht, rückt er seine Agnostiker bewusst in die Ecke jener, die in der Schule selig schliefen, als an einem sonnigen Vormittag die Wahrscheinlichkeitsrechnung gestreift wurde. Selbstredend ist Fifty-Fifty eine Kalkulation ohne Grundlage, da es zur Gottesfrage keine prüfbaren Daten gibt.
Deutlich wird die Unvertretbarkeit dieser Denkweise, wenn man sie probeweise anwendet auf den Flache-Erde-Mythos, die Heinzelmännchen in meinem Keller oder die Helden im Fantasyregal. Ist Harry Potter eine Romanfigur oder begleitet er mich wirklich unsichtbar auf all meinen Wegen auf seinem fliegenden Rennbesen? Agnostiker: "Es steht unentschieden!"
Fazit: Diese Interpretation des Agnostizismus ist mehr als devote Zurückhaltung; sie gießt Öl auf das Feuer der Gotteswähnler. Vertritt das Gros der Atheisten die "gerechtfertigte Überzeugung", dass Götter nicht existieren? Nein, wir weisen bloß die "ungerechtfertigte Überzeugung" der Theisten zurück, dass es welche gäbe.
Semantischer Ansatz
Die Vertreter dieser Deutung berufen sich auf die Wortwurzel γνῶσις (gnosis), altgriechisch für "Kenntnis/Wissen". Folglich, so argumentieren sie nicht ohne Logik, geben die Vokabeln gnostisch und agnostisch strikt nur Auskunft zu Fragen des Wissens und Wissenkönnens. Wer die Frage "Glaubst du an Gott?" erwidert mit "Da bin ich agnostisch", verfehlt das Thema und speist uns mit einer Scheinantwort ab. Denn nicht, was du weißt, war gefragt, sondern woran du glaubst.
Eine Sintflut von Internet-Memen erklärt die vier möglichen Paarungen, die sich daraus ergeben:
Gnostischer Atheist – weiß, dass Gott nicht existiert und glaubt nicht an ihn
Agnostischer Atheist – weiß nicht, ob Gott existiert, aber glaubt nicht an ihn
Agnostischer Theist – weiß nicht, ob Gott existiert, glaubt aber trotzdem an ihn
Gnostischer Theist – weiß, dass Gott existiert und glaubt an ihn
Dieses Raster ist aber nur tragfähig, solange Wissen und Glauben als Gegenpole gehandelt werden. Auftritt der Philosophen, die uns erinnern, dass Wissen und Glauben, genau besehen, als bloße Grade fluktuieren auf dem Barometer des "Von-etwas-überzeugt-Seins" – ob aus validen oder theologischen Gründen, steht auf einem anderen Blatt. Auf Deutsch stößt das Barometer-Bild oft auf Unverständnis, da bei uns die Trennung zwischen Glauben und Glaube nicht so ohrenfällig ist wie im Englischen, das belief eindeutig von faith abgrenzt.
Aber sieh es mal so, liebe Leserin: Unter den Bedeutungen für "glauben" listet der Duden "wähnen" und "fälschlich annehmen" ebenso auf wie "für möglich, wahr und richtig halten". Darum betrachten die Philosophen Wissen als eine Teilmenge von Glauben. Denn nicht alles, was ein Mensch glaubt, weiß er sicher. Wer aber evidenzbasiert weiß, dass die Erde rund ist, glaubt es auch – er kann gar nicht anders! Die Umkehrprobe macht sicher: Die Aussage "Ich weiß, dass die Erde eine Kugel ist, aber glauben (= für wahr halten) tu ich es nicht" ergibt keinen Sinn.
Fazit: Auch dieser Ansatz wackelt, da die Grenze zwischen Glauben und Wissen flüssig ist, je nachdem, ob an der Theke C. G. Jung sitzt oder Bertrand Russell.
Wie man ihn dreht und wendet, "agnostisch" bleibt ein schwammiger Begriff, dessen Deutungen auseinanderdriften von Salem bis Sydney und von Kiel bis Klagenfurt. Zwar lässt das Wort sich bei Bedarf an Definitionen von Anno Dunnemal festzurren – doch das Beharren auf einer persönlichen Lieblings-Lesart bringt herzlich wenig für fruchtbare Gespräche. Stattdessen gilt es zu erfragen, was Thomas, David oder Jennifer ausdrücken wollen, wenn sie sich Agnostiker nennen. Full circle zurück zu Protagoras' markantestem Spruch: "Der Mensch ist das Maß aller Dinge".
Wären wir besser dran ohne das Wort "agnostisch", das an Unschärfe kaum zu überbieten ist? Vermutlich. Statt Indifferenz, Glauben und Wissen gegeneinander auszuspielen, empfiehlt sich ein anderes Paradigma, nämlich die zu Recht von jedem Erwachsenen geforderte Antwort auf die entscheidende Frage: Was hältst du für wahr und wie triftig sind die Gründe für deine Überzeugungen?
Am Rande: Der Physiker Leonard Susskind, einer der Väter der Stringtheorie, steht agnostisch zur Agnostikerei. "Gott oder nicht? Ich kann nicht wissen, ob das überhaupt die richtige Frage ist."
57 Kommentare
Kommentare
Andrea am Permanenter Link
“Non sono credente e mi dispiace” Nanni Moretti
Andreas Leber am Permanenter Link
Moderne Theologen weisen darauf hin, dass alle unsere Vorstellungen von "Gott" radikal falsch, weil immer abhängig von unserem begrenzten menschlichen Verstand sind.
Das Problem ist im Kern somit, dass alle drei Unsinn reden:
1. Theist - "Es gibt einen Gott" - einen was?
2. Atheist - "Es gibt keinen Gott" - keinen was?
3. Agnostiker - "Gott kann man weder beweisen noch widerlegen" - was kann man nicht beweisen noch widerlegen?
Alle drei machen Aussagen über ...?...
Die einzig mir bekannte, konsistente Haltung in dieser Frage ist die des Ignostizismus: Ich weiß nicht, wovon ihr (alle drei!) redet, und über diesem Quatsch schlagt ihr euch am Ende gegenseitig die Köpfe ein. Hört endlich auf damit! Alle drei!
Kurt Stützer am Permanenter Link
Andreas, völlig richtig! Ich habe mehr geschrieben, aber der Text wurde kurzerhand ohne Vorwarnung gelöscht. Gibt es ein Zeitlimit?
Der Ignostizismus hat merkwürdiger Weise nur wenige Vertreter: https://de.frwiki.wiki/wiki/Ignosticisme. Das trifft's nicht so ganz. Dann noch: https://de.wikipedia.org/wiki/Negative_Theologie. Und das ist einfach Bullshit, wenn man intellektuell ehrlich sein will.
Gerhard Streminger am Permanenter Link
Aber wenn sie nicht mit Skeptikern konfrontiert sind, dann wissen Theologen zumeist sehr genau über Gottes Eigenschaften Bescheid, was verständlich ist: Denn ein Buch, von dem wir nur wissen, dass es existiert, hätte
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Andreas Leber Setzen Sie "Schöpfer" für das Wort "Gott" ein, und schon können Sie wieder darüber streiten, was Sie sind:
1. Theist - "Es gibt einen Schöpfer"
2. Atheist - "Es gibt keinen Schöpfer"
3. Agnostiker - "Einen Schöpfer kann man weder beweisen noch widerlegen"
"Schöpfer" ist eine wesenhafte Eigenschaft des – christlichen – Gottes, man muss nicht alle Eigenschaften "Gottes" kennen, um über ihn reden zu können. Niemand "kennt Sie", im Sinne von "kennt alle Ihre Eigenschaften", und Sie sind vermutlich nicht einmal ein Gott.
Michael Fischer am Permanenter Link
Haben Sie sich nicht soeben selbst widerlegt, indem Sie darauf hinwiesen, dass "Schöpfer" lediglich eine Eigenschaft eines...ähh...wiedergibt?
Es bleibt alles wie gehabt - wer ist der Typ, über den wir reden?
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Michael Fischer Die Eigenschaft "Schöpfer" reicht aus, um "Gott" zu charakterisieren, oder kennen Sie einen anderen Schöpfer der Welt?
"... wer ist der Typ, über den wir reden?" "Wer ist der Typ, mit dem ich rede?" Wenn man erwartet, ALLE Eigenschaften von "Michael Fischer" zu kennen, macht man einen Fehler ... (siehe meinen Kommentar, oben)
Michael Fischer am Permanenter Link
Wie wäre es mit einem physikalisch bewanderten Hacker?
Das würde erklären, warum die Welt, in der wir leben, von jeder Vollkommenheit so weit entfernt ist.
Warum reden Sie mit mir? Sie gehen offensichtlich davon aus, dass ich existiere.
Aber "Schöpfer" bezeichnet lediglich eine in der Luft hängende Eigenschaft ohne Zuordnung.
Womöglich gibt es gar keine Schöpfung? Und wieder stellt sich die Frage: Worüber reden wir, wenn wir von etwas reden, dass es womöglich gar nicht gibt?
Annahme: Wir reden von etwas, dass es womöglich gar nicht gibt, tun aber in der Folge so, als würde es existieren. Das wäre dann die Position eines Theisten.
Sind Sie einer?
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Michael Fischer Wenn Sie an einen "Hacker" als "Schöpfer" glauben (wollen), ist das Ihre Entscheidung. Etwas klein geraten, Ihr "Schöpfer" ...
Üblicherweise bezeichnet im Zusammenhang von A-Theismus, Agnostizismus, usw. "Schöpfer" "Gott": ist es eine gute Idee, Sprache so zu gebrauchen, wie es einem gerade passt?
Fragen Sie doch mal Bertrand Russell, ob er "Theist" ist, weil er den "ontologischen Gottesbeweis" des "Heiligen Anselm" in "Philosophie des Abendlandes“ mit seinen Worten wiedergibt (besser als Richard Dawkins in "The God Delusion"):
"Wir definieren Gott als das Größte, was denkbar ist. Wenn nun etwas, das sich denken läßt, nicht existiert, dann ist etwas anderes, das ihm genau gleicht und existiert, größer.
Daher muß das Größte, das sich denken läßt, auch sein, sonst wäre etwas anderes noch Größeres denkbar. Folglich ist Gott."
Michael Fischer am Permanenter Link
Vielleicht drücke ich mich ja zu umständlich aus.
Kurz und gut: Ich wüßte nicht, was an "Schöpfer" klarer sein sollte als an "Gott".
Laut Hans Küng (in "Der Anfang aller Dinge") ist und bleibt Gott das "Unsichtbare, Unbegreifliche" - und Achtung, jetzt kommt es - "Undefinierbare"!
Daher berufe ich mich tatsächlich auf Hans Küng, wenn ich als Ignostiker frage: Was ist das?
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Michael Fischer ... und ich sage – im Gegensatz zu "Hans Küng" –, dass "Schöpfer" EINE Definition von "Gott" ist, EINE eindeutige Beschreibung der Tätigkeit Gottes, die ihn ausmacht.
Der Deutlichkeit halber: Ob "Gott" / "Der Schöpfer" existiert, ist eine andere Frage. Aber Bertrand Russell redet ja auch über "Gott", obwohl er Atheist ist. Ist er doch? Mir ist so ...
Ich denke, mit Kommentaren, die (maximal) einmal am Tag veröffentlicht werden und irgendwann unübersichtlich werden, kommen wir nicht weiter. Schreiben Sie doch mal einen Artikel über das Gottes-"Definitions"-Problem. Wird dann hoffentlich mal was anderes als der übliche Coffee Table Atheismus.
Michael Fischer am Permanenter Link
Interessant - das theologische Hauptwerk schlechthin von Hans Küng lautet nämlich "Existiert Gott?".
Bertrand Russell ging als junger Mann dem ontologischen Gottesbeweis auf den Leim.
Und im Prinzip ist das vermutlich unser aller Problem: Irgendwann machen wir den Fehler, uns auf diese Diskussion einzulassen und schon sitzen wir in der Falle und reden über ...ja, wenn wir nur wüßten, was. Ja, der Schöpfer...was schöpft er denn nur?
Ich kann nichts über das Gottes-Definitionsproblem schreiben, denn der Witz ist ja gerade, dass das keiner kann, nichtmal der große Theologe Küng.
Von daher: Auf Wiedersehen, bis zum nächsten Mal!
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Michael Fischer, Zitat: "Bertrand Russell ging als junger Mann dem ontologischen Gottesbeweis auf den Leim."
Mein Zitat von Bertrand Russell, siehe oben, ist aus "Philosophie des Abendlandes", erschienen 1945. Bertrand Arthur William Russell, 3. Earl Russell (* 18. Mai 1872 bei Trellech, Monmouthshire, Wales; † 2. Februar 1970 – war Bertrand Russell 1945 ein "junger Mann"? Sicher nicht. Fast – fast! – genauso sicher ist, dass Russell nicht "dem ontologischen Gottesbeweis auf den Leim" gegangen ist: Haben Sie irgendwelche Beweise für Ihre "These"?
mio27 am Permanenter Link
Wenn etwas so Vollkommenes wie Gott so etwas Unvollkommenes wie den Menschen erschafft, kann es nicht vollkommen sein und somit auch nicht Gott. Was bin ich nun?
Andrea am Permanenter Link
@ mio27 sei assolutamente perfetto così come sei.
mio27 am Permanenter Link
Grazie!
Gerhard Streminger am Permanenter Link
Ein Geschöpf der unvollkommenen, ambivalenten Natur.
wolfgang am Permanenter Link
Schon auf die elende Frage, gibt es einen Gott, kann man doch nur antworten, nein, es gibt keinen, es hat nie einen gegeben und es wird niemals einer kommen.
getötet, gelogen, gestohlen und der größte Feind des Menschen- der Mensch. Ludwig Feuerbach
Keine einzige Religion ist wahr, wahr ist nur, es hilft keiner, weder bei Liebeskummer,
Blinddarmentzündung oder Geldproblemen. Hilf dir selbst, dann hilft dir ein Gott, darum ward Gott so oft zum Spott, Johann Wolfgang von Goethe
Und Tatsache ist doch auch, heutzutage kannst du dich nicht einmal auf den Wetterbericht verlassen. Na also. Amen.
Manfred am Permanenter Link
Zu diesem ostentativen Bekenntnis sagen die Gläubigen ebenso, dass Gott immer war, Gott ist und im alle Ewigkeit sein wird. Wem soll ich nun glauben?
Wolfgang am Permanenter Link
Die Behauptung, es gibt einen Gott, ein Mann, beruht auf einem Irrtum, denn Irren ist männlich.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Susskind hat ja so recht, den Agnostizismus auf die Schippe zu nehmen.
"Gott oder nicht? Ich kann nicht wissen, ob das überhaupt die richtige Frage ist."
Roland Weber am Permanenter Link
Bei allem Sinn oder Unsinn, den eine derartige Diskussion macht, sollte jedoch das Wichtigste sein, dass die theologische Verschlagenheit mit einem "Sehen Sie, Sie können nicht beweisen, dass es Gott nicht gibt!&
Eine Beweislastumkehr ist auch in der Theologie als Verkündungs-"wissenschaft" unzulässig!
Gerhard Streminger am Permanenter Link
Wie würdest Du folgenden Standpunkt charakterisieren:
Es ist nicht unmöglich, dass es ein Höheres Wesen gibt. Aber alle Versuche, seine Existenz und Eigenschaften zu begründen, sind bislang kläglich gescheitert.
Roland Fakler am Permanenter Link
Bei der Frage nach Gott sollte immer erst geklärt werden, was man darunter eigentlich versteht. Es gibt so viele verschiedene Götter wie es Gläubige gibt, weil sich jeder seinen Gott so denkt wie er ihn braucht.
Assia Harwazinski am Permanenter Link
Das ist in gewissem Sinn "angewandte Religionsfreiheit" - ohne, dass sich die Anhänger dessen als Kollektiv in der Regel bewusst sind.
Roland Weber am Permanenter Link
Es wäre in diesem Zusammenhang zunächst einmal unerlässlich zu klären, was da unter "Gott" verstanden wird!?
Ich sehe ja täglich, dass die Welt, das unfassbar riesige Universum, Pflanzen und Tiere als Realität nicht zu leugnen sind und dass ein eingebildeter egomanisch veranlagter Trockennasenaffe mit Seinesgleichen diese Erde unsicher machen kann und damit auch existiert.
Der hehre Darwin hat seine Verdienste, aber er und seine heutigen Rundumverehrer springen allein mit seiner Theorie viel zu kurz. Seine Ansichten besagen nichts zu „Gott“. Vieles ist erklärbar, aber spannend wird es erst, wenn man über seine Theorie hinausdenkt. Es gibt Phänomene, die sich nicht simpel durch Mutationen oder Fitness-Tests erklären lassen - z.B.dass sich sogar Pilze das Aussehen einer real existierenden Pflanze geben können, die gesamte Mimikriy, die ganzen Wirtsgeschichten, wo ein Tier punktgenau "wissen muss", wie es seine/n Eier/Nachwuchs im Wirtstier platzieren muss, damit dieses nicht vorzeitig eingeht oder wo Ausweichstrategien gefahren werden, ohne dass ein getötetes Tier überhaupt eine Chance hatte, seine Erfahrungen weiterzugeben. Derartige Beispiele und die immer wieder angeführten banale Beispiele, die mit einem unerklärlichen Instinkt daherkommen, sind oft überhaupt nicht erklärbar. Auch Genetik und Epigenetik halten Phänomene bereit, die man mit „Darwin“ gewiss nicht erklären kann.
Wen sein überragendes Wissen plagt, der ziehe einmal ein Lehrbuch über Biologie zu rate und prüfte kritisch, was ihm durchgehend als einleuchtend erscheint. Die Sendung „Wer weiß denn sowas?“ kann ich dabei als gelegentliches Anschauungsmaterial durchaus empfehlen.
Einen Gott als „Prinzip“, „Impuls“ „Physikalische Struktur“ o.ä. - aber ganz weit weg von unseren albernen Vorstellungen -, mag es also schon geben. Nur hat dann dieses wohl „materie-, willen- und absichtsloses erschaffendes Etwas“ so ganz und gar nichts mit den überlieferten Religionen oder irgendwelchen menschlichen Vorstellungen mehr zu tun.
So gesehen, glaube sogar ich an Gott – gerade, weil alle religiösen Götter von hanebüchener Einfalt und erkennbarer menschlicher Manipulation sind. Dort wird niemand etwas wie einen „Gott“ finden, bei dem, was ihm da vor-fantasiert wird. Aber als Agnostiker sehe ich mich dadurch nicht, da diejenigen, die sich als „Agnostiker“ bezeichnen immer noch viel zu sehr die religiösen Ausmalungen im Blick haben – aber eben nur nicht alle.
Karlheinz Deschner sah sich als Agnostiker – aber was er darunter konkret verstanden hat, ist mir durch seine Bücher leider nicht bekannt geworden – was er von der Kirche hielt, dagegen schon.
Schmiddi am Permanenter Link
Das trifft ziemlich, was ich schreiben wollte. Im Hinblick auf die christliche Religion bin ich ganz klar Atheistin.
Ludwig am Permanenter Link
Sehr lesenswerte Übersicht, aber: Worüber reden wir?
Reden wir über bekannte Gottesbilder - die kann ich begründet ablehnen (Atheist).
A.S. am Permanenter Link
Solange wir Gott nicht messen können, ist alle Theologie nur Spekulation.
Über Götter zu spekulieren ist zulässig, solange die nicht widerlegt sind.
Nach Göttern zu suchen ist auch zulässig.
Gottesglauben den Menschen aufzunötigen durch Familie, Gesellschaft und Staat ist übergriffig, solange Gott nicht bewiesen ist.
Gottesspekulanten (Priestern, Theologen, religiösen Führern) ein politisches Mitspracherecht einzuräumen oder gar die Erziehung unseres Nachwuchses anzuvertrauen, ist bekloppt.
Fritz Danner am Permanenter Link
Ich glaube, ich bin "Ignostizist". Dieses Wort begegnete mir kürzlich, und könnte meine persönliche Position bezeichnen.
Ich bin "tiefgläubig" was die Existenz Gottes anbelangt, wenn Gott als eine im Menschen existierende Vorstellung definiert wird. Nun, solche Vorstellungen existieren relativ nachweislich.
Ich bin absolut atheistisch, sobald es um konkrete Gottesbilder geht, flapsig gesprochen den alten Mann mit Bart im Himmel, oder etwas ähnliches, das einen konkreten Namen hat, letztgültige Wahrheiten verkündete, und Regeln, an die man sich halten soll. Die Sachen, weswegen sich Leute den Kopf einschlugen und einschlagen, die Sachen, mit denen man Menschen kontrolliert und sekkiert.
Und ich bin neugierig, wenn Menschen mit "Gott" Dinge meinen, wie das Erleben von Sinn, der über Zweckdienliches und unmittelbar Vergnügliches hinaus geht, von Liebe, die über persönliche Zuneigung hinaus geht, etc.. Denen, die erzählen, das zu erleben, glaube ich das (manchmal aber auch nicht), und denen, die erzählen, das gäbe es für sie nicht, glaube ich das ebenfalls (auch nicht immer). Dazu macht für mich eine agnostische Position auch keinen Sinn (ebenso wenig wie eine gnostische oder atheistische), denn dabei handelt es sich nicht um eine Sache, die unabhängig irgendwo außen existiert.
Evtl. kann man meine Position damit auch als atheistisch bezeichnen?
Uwe Lehnert am Permanenter Link
Als ob es nur die Möglichkeiten „Atheist“, „Agnostiker“ oder „Theist“ gäbe. Meine Gedanken dazu sind etwa folgende:
Dieser kausal-logische Ansatz entspricht typisch menschlichem Denken. Bedenkt man, dass der Mensch in diesem unfassbar großen Universum vermutlich eine Ausnahmeerscheinung ist, dann wird schon dadurch deutlich, dass dieser Denkansatz eher als "menschlicher" Sonderfall denn als legitime Frage von allgemeiner Bedeutung anzusehen ist.
Die Astrophysiker sagen uns nämlich, dass mit dem Urknall erst Raum und Zeit entstanden sind. Wenn dem so ist, dann ist auch die Kausalität erst mit dem Urknall in die Welt gekommen. Denn Kausalität besagt bekanntlich, dass eine Wirkung einer zeitlich davor (!) liegenden Ursache bedarf. Folglich macht die Frage nach einem Gott als Urheber, als Verursacher keinen Sinn. Somit entfällt auch die Antwort auf die Frage, ob Agnostiker, Atheist oder Theist die richtigen Antworten darstellen.
Schon im inneratomaren Geschehen ist zu beobachten, dass dort Teilchen erscheinen ohne erkennbare Ursache, auch wieder verschwinden ohne Ursache. Kausalität beherrscht offenbar keineswegs das gesamte Geschehen im Kosmos. Noch weniger vermutlich, wenn die Astrophysiker Recht haben, also vor Erschaffung des Kosmos.
Insofern ist der Gedanke gerechtfertigt, dass die zunächst logisch zulässige und plausibel erscheinende, aber aufgrund wissenschaftlicher Einsichten nicht in Frage kommende Suche nach der Existenz bzw. Nichtexistenz eines Verursachers keinen Sinn macht. Entweder existiert das Universum schon immer und ewig oder es entstand gewissermaßen "aus sich heraus", spontan, ohne jeden notwendigen Grund. Ein Gedanke, den übrigens auch Hawking in einem seiner Schriften äußerte.
mio27 am Permanenter Link
Es ist müßig, Verursacherketten entschlüsseln zu wollen. Auch für den Urknall muss es logischerweise eine Ursache gegeben haben.
Inseljunge am Permanenter Link
Ahoi, mio27,
Klaus Bernd am Permanenter Link
Mein vielleicht etwas untypisch menschliches Denken kann keinen Trost darin finden, dass es da einen "Allmächtigen" (das ist es ja, was Sie ansprechen) gibt, der für all das verantwortlich ist, es "zum
Uwe Lehnert am Permanenter Link
mio27, leider haben Sie meine Argumentation nicht verstanden. Es ist doch eine bloße Annahme, dass Kausalität bei allen Zuständen - um das Wort "Zeit" nicht zu gebrauchen - existiert.
Michael Fischer am Permanenter Link
Na, dann empfehle ich wieder mal Jim Holt: "Gibt es alles oder nichts?" (zugegebenermaßen ist der Originaltitel "Why Does the World Exist?" klarer).
wolfgang am Permanenter Link
Genügt es nicht zu sehen, das ein Garten schön ist, ohne das man auch noch glauben müsste, das Feen darin wohnen?
Douglas Adams
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Uwe Lehnert Wenn ich Sie ernst nehme, dann machen Sie mit dieser Aussage einen Fehler: "... vor Erschaffung des Kosmos".
Folgendes erstaunt mich, Uwe Lehnert: "Bedenkt man, dass der Mensch in diesem unfassbar großen Universum vermutlich eine Ausnahmeerscheinung ist ..." Halten Sie sich für etwas Besonderes? Für etwas so einzigartiges wie "Gott"?
Grundsätzlich denke ich, dass Sie "mit Wissenschaft" nicht wirklich weiter kommen, um die "letzten Fragen" zu beantworten. Leider.
Uwe Lehnert am Permanenter Link
Andreas Lichte, wenn Sie meine Texte genau lesen, werden Sie feststellen, dass ich von „Zustand“ spreche, um die Zeitlichkeit des Wortes „vor“ zu vermeiden. (Siehe meinen später verfassten Kommentar zu mio27!)
„Ausnahmeerscheinung“ ist ein neutrales Wort. Muss keineswegs etwas positiv Hervorgehobenes meinen. Kann schlicht auch Zufallsergebnis meinen, was aufgrund der Erkenntnisse der Evolutionstheorie auch für den Menschen zutrifft.
Mit Wissenschaft wird man da nicht weiterkommen, da sie bekanntlich erst vom Zeitpunkt des Urknalls einen Gegenstand hat, der betrachtet werden kann. Wohl aber kann man mit Logik Vermutungen anstellen, zum Beispiel, dass diese eventuell nur bedingte Gültigkeit haben kann. Atomphysiker zum Beispiel stellen fest, dass sie im inneratomaren Geschehen tatsächlich nur bedingt gültig ist.
David Z am Permanenter Link
Interessante Zusammenfassung.
Praktisch gesehen gibt es mMn nur zwei Positionen: entweder man lebt, als ob es den persönlichen Gott gibt oder nicht. Die letztgenannte Gruppe mag sich noch aufteilen in jene, die an einen unpersönlichen Gott glauben, vulgo: "irgendeine Macht", und jene die auch dieses Behauptung ablehnen - fürs tägliche Leben hat diese Unterscheidung in der Gruppe jedoch keinerlei Relevanz.
Helmut Lambert am Permanenter Link
Ich finde, ein ganz naheliegender Aspekt wird im Artikel wie in den Lesermeinungen nicht erwähnt: Der Agnostiker nimmt keinen Gott - in welcher Form auch immer - zu Hilfe, um Erscheinungen unserer Welt zu erklären.
Gerd SIMON am Permanenter Link
Es gibt immer noch Mitmenschen, gerade auch Philosophen, die nicht mit falsch gestellten Fragen rechnen.
>Wer und was ist für wen und was warum und auf wessen Kosten von Bedeutung?<
Warum lesen nicht einmal Philosophen die 4 Bände >Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande< von Fritz Mauthner oder Hans Vaihingers >Philosophie des Als Ob.< Für alle, die diese Standardwerke der Agnostik zu voluminös finden: Ich habe deren Auffassung in einem Video aktualisiert:
https://www.nehren.de/de/gemeinde/hans-vaihinger
Die eher philosophische Version ist etwas länger, dafür eingebettet in Darwins Evolutionstheorie:
http://www.gerd-simon.de/FaktenFiktionsphilos20150223.pdf
Gerd SIMON alias Gérard Simenon
wolfgang am Permanenter Link
Der Christ ruft : "Für mich ist Jesus gestorben!"
Der Atheist: "Komisch, für mich auch!"
Roland Weber am Permanenter Link
Eine Diskussion über "Gott" lässt sich gewiss nicht allein an einem "Jesus" festmachen.
Und wie zeigt sich ein „Gott“ in dieser Welt? Allein und ausschließlich durch Religionen! Dazu gehören vor allem das Judentum, das Christentum und der Islam – und die beiden letzteren durchaus in denkwürdiger Abhängigkeit. Aber wo sonst noch begegnet irgendwem das Thema „Gott“ bzw. Nachweise für seine Existenz? Einem Gläubigen sicherlich jede Stunde, einem „Gottlosen“ (Atheist oder Agnostiker oder anders Denkenden) eben nie. Alle Beweisführungen, mit denen man die Existenz eines Gottes beweisen wollte, sind kläglich gescheitert. Und diese wurden schließlich an der Theorie und damit an den Aussagen der Religionen selbst geführt. Ein allzu abstrakter „Gott“ stand nie zur Debatte, sondern einer der allmächtig, allwissend und all-gütig sein soll. Nichts davon findet sich in der realen Welt! Nichts von den angeblich göttlichen Weisheiten und Werten hat sich irgendwie im Positiven durchgesetzt – ganz im Gegenteil, wie jeder weiß.
Ob jemand an einen „Gott“ oder gar seinen, von ihn ganz persönlich zurecht-fantasierten glaubt oder nicht, ändert die reale Welt keinen Millimeter. Was er dafür tut, damit andere auch seinen Glauben teilen unter Umständen eine ganze Menge, bis zu Hinrichtungen, Morden und Kriegen. Ob CO2 durch einen maßgeblichen menschlichen Fußabdruck auf der Erde steigert, muss man untersuchen, dass ein Gott keinen Fußabdruck seiner Existenz außerhalb der Köpfe der Gläubigen hinterlassen hat oder hinterlassen kann, ist durch negative Beweisführung erwiesen.
Thomas Waschke am Permanenter Link
Kennst du die Theodizee von Kling? Dort kommt das im Dialog zwischen ihm und dem Känguru auch vor:
»Glaubste nich mehr an Gott und Jesus und so?«, fragt das Känguru.
»Nee«, sage ich. »Jesus ist für mich gestorben.«
»Nicht nur für dich«, sagt das Känguru. »Für uns alle. Für uns arme Sünder.«
https://www.reddit.com/r/exzj/comments/8cu8to/theodizee_marcuwe_kling/
Thomas Waschke am Permanenter Link
Vermutlich muss man hier ein paar Ebenen unterscheiden.
Wenn ich es richtig sehe, ist Agnostizismus eine *epistemologische* Position. Man fragt sich, was man wissen kann. Das ist nicht viel, es ist kein Zufall, dass die Grundlage der modernen Naturwissenschaften der *hypothetische* Realismus ist.
(A)theismus hingegen ist eine (lebens)*pragmatische* Position. Man lebt so, als ob es (k)einen Gott gibt, weil man das glaubt oder aus sonstigen Gründen macht.
Keine der beiden Positionen macht eine *ontologische* Aussage. Man kann auch an einen Gott glauben, dessen Existenz man nicht aufweisen kann.
Meiner Meinung nach ist Ignostizismus die angemessene Haltung, denn je nach Gottes*bild* ist es durchaus vertretbar, eine ontologische Aussage zu machen. Ein Gottes*bild*, das intern oder extern inkonsistent ist, kann dazu führen, dass man mit guten Gründen vertreten kann, dass es so etwas nicht gibt. Bei anderen Gottesbildern ist eine Entscheidung schwer oder auch gar nicht vertretbar.
Noch ein anderer Thread ist Naturalismus. Atheismus ist in diesem Weltbild ein eher nebensächliches Korollar. Man geht davon aus, dass es keine Übernatur gibt, da wäre ein Gott (was auch immer man darunter versteht) nur eine Entität unter vielen, deren Existenz in dieser Ontologie nicht vorkommt. Bis zum Aufweis des Gegenteils scheint es mir vertretbar, im Sinne einer bestens bewährten Heuristik davon auszugehen, dass es keine Übernatur gibt. Daher reicht es, sich als Naturalist zu bezeichnen, dann sind die anderen Fragen eigentlich keine mehr ...
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Thomas Waschke Versuchen Sie es doch auch mal mit "Apatheism", da ist "apathy" – Apathie – drin, da geht gar nichts mehr, versprochen!
Thomas Waschke am Permanenter Link
@Andreas Lichte: Wenn ich richtig informiert bin, ist Apatheismus in Ignostizismus impliziert.
Für mich als Naturalist ist die ganze Thematik eh nur ein (eher belangloses) Korollar.
Ich räume aber ein, das Agnostizismus (genauer: Skepsis) dazu führen sollte, sich hinsichtlich der 'Gottesfrage' nicht allzu sicher zu sein. Gegen das, was üblicherweise als 'Gott der Philosophen' bezeichnet wird, fällt mir nicht viel ein, außer der Tatsache, dass so eine Entität eher irrelevant für uns Menschen wäre.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Thomas Waschke Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu parodieren.
Thomas Waschke am Permanenter Link
@Andreas Lichte: Ernsthaft kann man dazu nur sagen:
"To Do is to Be" - Nietzsche
"To Be is to Do" - Kant
"Do be do be do" - Sinatra
Wovon man nicht blödeln kann, darüber muss man schweigen.
Achim Stößer am Permanenter Link
Vereinfacht: http://achim-stoesser.de/pix/atheisten-agnostiker-theisten.png
Thomas Waschke am Permanenter Link
@Achim Stößer: Die Abbildung ist durchaus aufschlussreich. Ich muss dir aber sicher nicht sagen, dass es keine einheitliche Begrifflichkeit gibt.
Grundsätzlich sehe ich aber immer noch das Problem, dass (A)theismus und Agnostizismus zwei verschiedenen Kategorien angehören (eben (lebens)pragmatisch und epistemologisch) und es fast ein Kategorienfehler ist, beide Auffassung zu vermischen, außer so, wie du es gemacht hast: dass man als Agnostiker konsistent als Theist oder Atheist leben kann.
Was du als leere Menge dargestellt hast, könnte meinen Standpunkt bezeichnen: ich bin Naturalist unter Irrtumsvorbehalt. In meiner Ontologie kommt keine Übernatur vor, Atheismus ist daher ein unbedeutendes Korollar.
Achim Stößer am Permanenter Link
Dann bist du aber nicht in der leeren Menge (und sie wäre dann ja auch nicht leer, was sie aber zwingend ist, da jeder Agnostiker zwangsläufig entweder Atheist oder Theist sein muss, wie auch im Artikel dargelegt).
…Peter am Permanenter Link
Der Mensch ist sich seiner eigenen Endlichkeit bewusst und da dies viele Menschen nicht ertragen können, muss man sich die Realität eben schön lügen.
wolfgang am Permanenter Link
Der christliche Gläubige ist eine einfache Person.
Aufgabe der Bischöfe ist es deshalb,
den Glaubendieser kleinen Leute vor dem Einfluss
der Intellektuellen zu bewahren.
Ppast Benedeikt XVI
Noch Fragen?
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Genau so sind Religionen entstanden!!!!
Rüdiger von Giżycki am Permanenter Link
Ich denke dies gilt ganz bestimmt:
»Wer nichts weiß, muss alles glauben«
Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916)