Weltweit wächst derzeit eine zuwanderungsfeindliche Stimmung. Ob in den USA, Russland oder Signapur; selbst in den toleranten Ländern wie Dänemark oder den Niederlanden erstarken Parteien, die gegen die Zuwanderung wettern.
Der anglo-niederländische Schriftsteller Ian Buruma schrieb über diese Entwickung einen lesenswerten Artikel. Darin stellt er unter anderem fest, dass sich politische Grenzen zwischen Links und Rechts verschoben haben und es vor allem auch soziale Ängste sind, die Menschen gegen alles Fremde eingenommen machen.
"Die neuen Klassenunterschiede bestehen weniger zwischen Reichen und Armen als zwischen gebildeten großstädtischen Eliten und weniger weltgewandten, weniger flexiblen und in jedem Sinne weniger gut vernetzten Provinzlern. Dabei ist irrelevant, dass die politischen Führer der Provinzler (und ihre Unterstützer) manchmal wohlhabender sind als die unbeliebten großstädtischen Eliten. Sie haben trotzdem das Gefühl, dass auf sie herabgesehen wird. Und daher teilen sie die Verbitterung jener, die sich einer als verwirrend und hassenswert empfundenen Welt entfremdet fühlen.
Populistische Aufwiegler heizen derartige Ressentiments gern an, indem sie gegen Ausländer hetzen, die für einen Hungerlohn oder gar nicht arbeiten. Doch es ist der relative Erfolg der ethnischen Minderheiten und Zuwanderer, der die einheimischen Bevölkerungen stärker aus dem Gleichgewicht bringt."