Eine Initiative zustande bringen in 48 Stunden? Kein Problem! Nur zwei Tage nach der Lancierung reichte Sentience Politics die städtische Volksinitiative "Nachhaltige und faire Ernährung" ein. Darin fordert die Denkfabrik eine Ausweitung des pflanzlichen, regional produzierten Ernährungsangebots in öffentlichen Kantinen der Stadt Luzern. Ähnliche Initiativen hatte sie bereits letztes Jahr in Basel und Zürich eingereicht.
Gründe für eine vermehrt pflanzliche Ernährung gibt es viele: Tierwürde, Gesundheit, Ressourcenverschleiss und Klimawandel. Wer wie ein/e durchschnittliche/r Schweizer/in 1kg Fleisch pro Woche verzehrt, isst nach der Einschätzung der meisten Experten/innen jedenfalls nicht nachhaltig. Durch den hohen Flächen-, Wasser- und Futtermittelimportbedarf hat die Tierproduktion verheerende Folgen für Klima und Umwelt. Kürzlich forderte der UN-Gutachter Prof. Maarten Hajer von der Universität Utrecht sogar eine Steuer auf Fleisch aufgrund der gravierenden Folgen des global steigenden Fleischkonsums, die aus seinem Bericht hervorgingen.
Liberale Förderung der pflanzlichen Ernährung
Mit der Initiative "Nachhaltige und faire Ernährung" fordert Sentience Politics jedoch keine Zwangsmaßnahme. Stattdessen schafft die Initiative mehr Wahlfreiheit in öffentlichen Kantinen, die für zusätzliche ressourcenschonende Ernährungsangebote sorgen sollen. So haben mehr Menschen die Gelegenheit sich pflanzlich, saisonal und regional zu ernähren. Außerdem sieht die Initiative vor, dass mehr Informationen über die ökologischen und tierethischen Konsequenzen des Konsums von Tierprodukten bereitgestellt und verbreitet werden.
Breite Unterstützung
In einer Rekordzeit von 48 Stunden sammelte Sentience Politics zusammen mit rund 50 Aktivisten/innen verschiedener Organisationen wie Swissveg, der Veganen Gesellschaft Schweiz oder tier-im-fokus.ch die nötigen 1000 Unterschriften. Eine Rolle spielte dabei sicherlich auch die Unterstützung durch namhafte Politiker/innen aus dem Grossstadtrat, insbesondere der Grünen und der SP, die sich für eine vermehrt pflanzliche Ernährung ausgesprochen haben. "Ich bin beeindruckt, auf wie viel Zustimmung das Anliegen in der Bevölkerung trifft. Es spricht so viel für eine pflanzliche Ernährung – Tierschutz, Umwelt, Klima, Gesundheit – und das scheint anzukommen. Jetzt muss es nur noch in der Politik begriffen werden", so Meret Schneider, Projektleiterin von Sentience Politics und Gemeinderätin der Grünen.
7 Kommentare
Kommentare
Atheist Steinbrenner am Permanenter Link
Warum veganes Leben Unsinn ist. Sag mir, was du isst, und ich sage dir, wer du bist: Die Diskussion um unser täglich Fleisch wird mit religiösem Eifer geführt.
http://www.berliner-zeitung.de/gesundheit/veganer-in-berlin-warum-veganes-leben-unsinn-ist-22396672
Markus Schiele am Permanenter Link
Der Bericht ist doch neutral!? Hier beim hpd gab es ja wirklich schon erbitterte Diskussionen zu diesem Thema, aber hier passt der Hinweis auf angeblich "religiösen Eifer" nun überhaupt nicht.
Thomas am Permanenter Link
Dem hirnlosen Gewäsch des Herrn Alfs setze ich jetzt einfach mal Folgendes entgegen:
https://m.youtube.com/channel/UC1LTWhnte4f7XrkLQvkdRug
http://graslutscher.de
Frank Linnhoff am Permanenter Link
Als ich die Website von Sentience Politics aufgerufen hatte, wurde mir schnell klar, dass hier Ansichten auf quasi-religöse Weise vertreten werden, welche meinem "gesunden Menschenverstand" widersprechen.
Jonas Vollmer am Permanenter Link
Die Geschichte zeigt uns leider, dass der "gesunde Menschenverstand" meist falsch lag, wenn es darum ging, diskriminierende gesellschaftliche und religiöse Normen zu hinterfragen.
Mehr zum Speziesismus (bzw. seinem Gegenstück, dem Antispeziesismus) hier: https://sentience-politics.org/de/philosophie/the-case-against-speciesism/
(PS: Ich bin Mitinitiator.)
Thomas am Permanenter Link
"Nach der Überwindung des Rassismus und Sexismus soll nun auch der Speziesismus, d.h. die Diskriminierung aufgrund der Artzugehörigkeit, hinterfragt werden."
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Frank Linnhoff am Permanenter Link
Habe Ihre Website noch einmal geöffnet und die hinter ihrer Bewegung stehende Philosophie durchgelesen und mich entsprechend dem Ratschlag von Immanuel Kant verhalten: "habe Mut Dich Deines eigenen Verstandes zu