Regionalgruppen der GBS stellen sich vor

Die "Evolutionären Humanisten Berlin-Brandenburg" (ehbb e.V.)

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Hellge Haufe, 1. Vorstand der Evolutionären Humanisten Berlin-Brandenburg, erneut bis 2019 im Amt bestätigt
Hellge Haufe

Es gibt eine wachsende Zahl von Regionalgruppen der Giordano Bruno Stiftung. Die "Evolutionären Humanisten Berlin-Brandenburg e.V." (ehbb e.V.) sind eine von 39 GBS-Regionalgruppen.

In einer euphorischen Phase, mit der "Pro-Reli"-Kampagne im Gesicht und der "Darwin-Jahr"- Debatte im Rücken, trafen sich auf Initiative von Dr. Carsten Frerk am Rande der Vorführung des Films "Religulous" von Bill Maher im Babylon im März 2009 etwa 20 Säkulare und Konfessionsfreie, um über das weiteres Zusammengehen zu beraten. Die formelle Vereinsgründung folgte.

Einiges hat sich seither getan. Mitglieder traten aus und ein, "Konkurrenz"-unternehmungen entstanden und verschwanden, warben zusammen mit tausenden Freizeitangeboten in der Hauptstadt um die Gunst der Leute, aber auch die Themen wurden, oft von aktuellen Ereignissen getrieben, vielfältiger.

Nach acht Jahren des Bestehens hat sich der EHBB e.V. in Berlin/Brandenburg behauptet und die Mitgliederzahl von 100 nunmehr gut überschritten. Er ist jetzt bei einer Größe angelangt, die bereits in Bezug auf die administratorischen Aufgaben einige Herausforderungen bereithält.

Dafür verantwortlich zeichnet sich der ehrenamtlich tätige Vorstand. Ende März dieses Jahres gab die Mitgliederversammlung dem Vorstand in gleichbleibender Besetzung für weitere zwei Jahre ihr Vertrauen.

Mit Hellge Haufe als 1. Vorsitzenden, Carsten Frerk als 2. Vorsitzenden und Christine Nickchen als Schatzmeisterin sind auch noch Mitglieder der ersten Stunde aktiv. Die Vorstände Nicolai Sprekels und Tobias Wolfram vervollständigen das Team. Als Revisoren wurden Peter Linke und Ulrike Rohloff gewählt.

EHBB-Vorstand

Neben Hellge Haufe gehören dem EHBB-Vorstand an:
Dr. Carsten Frerk, und Christine Nickchen als  Schatzmeisterin, die Beisitzer Nicolai Sprekels und Tobias Wolfram und als Revisoren Peter Linke und Ulrike Rohloff (von links nach rechts)

Selbstverständlich hat ein Alltag mit realistischen kleineren Zielen inzwischen den Anfangshype verdrängt. Die Vorteile hierbei lassen sich aber an einer kontinuierlicheren Tätigkeit erkennen.

Neben regelmäßigen Vorstandsitzungen finden monatliche Treffen im "Vereinsheim" statt, auf denen thematische Eingangsvorträge, teilweise von externen Spezialisten, gehalten werden, ein Informationsaustausch über Termine und Aktionen stattfindet und weitere Zeit zum persönlichen Gedankenaustausch genutzt werden kann. Abwechslung gibt es mit Filmvorträgen oder, wie im Februar organisiert, beispielsweise die Diskussion mit einem Mitglied des Bundestages u. a. über das Berliner Neutralitätsgesetz.

Zurzeit ergänzen zwei Arbeitsgruppen das Vereinsleben. Dabei geht es um philosophische Themen bzw. die Vorbereitung spezieller Aktionen.

Jährlicher Höhepunkt im Dezember und inzwischen schon Tradition, sind die ATHvents-Lesungen im Literaturhaus Berlin. Hier kommt auch die thematisch motivierte lockere Unterhaltung nicht zu kurz.

Die Internetpräsenz des EHBB e.V. ist nach einer ungewollten Ruhezeit unter neuer Domain und mit neuer Gestaltung wieder online. Ebenso werden zu wichtigen Anlässen die sozialen Netzwerke bedient.

Mit dem vierteljährlich erscheinenden "eVolutionist" wird darüber hinaus eine auch überregional gelesene Vereinszeitung mit Alleinstellungsmerkmalen herausgegeben, die sich hoffentlich nicht nur in der säkularen "Szene" wachsender Beliebtheit erfreut.

Werbematerialien, eigene Flyer und Banner sind selbstverständlich vorhanden und im Umlauf.

Nicht zuletzt hat eine Relaunch zum offenen "EHBB-Brunch" im Mai 2017 stattgefunden, installiert jeweils am zweiten Sonntag des Monats im Kaffeehaus Mila, Grolmanstrasse 60, 10623 Berlin Charlottenburg. Damit ist eine weitere Kontaktmöglichkeit entstanden, auch um den Bekanntheitsgrad des Vereins zu erweitern.

Die regionale Verankerung unter Beachtung auch regionaler Besonderheiten ist und muss ein Ziel der Tätigkeit sein. So wurde unter permanentem Nachfragen des 1. Vorsitzenden der sogenannte "Dialog der Weltanschauungsgemeinschaften" mit dem Senat von Berlin ins Rollen gebracht, an dem weitere säkulare Organisationen teilnehmen.

Hier erfolgt ein direkter Austausch mit der Politik. Nicht nur das gegenseitige Verständnis, ebenso das Transportieren säkularer Anliegen und Forderungen zu den Entscheidungsträgern der Stadt ist Intention dieses Dialogs. Öffentlichkeitswirksame Ergebnisse waren nicht nur die letztes Jahr im Roten Rathaus durchgeführte Konferenz "Frieden und Orientierung", auch die avisierten Podiumsdiskussionen zum DEKT am 27.5. sind Ergebnis dieses Dialogs. Und die nächste Tagung ist bereits in Vorbereitung.

Mittelfristig muss ein Ziel für den Verein sein, das "Spiel" auf den aufgebauten "Instrumenten" weiter zu verbessern. Ebenso muss mit den durchaus vorhandenen Ideen ein längerfristiges und praktisches Projekt bis zum Erfolg geformt werden. Die konkrete, humanistisch begründete, Tätigkeit ist der Schlüssel zum perspektivischen Bestand des Vereins. Ein kleiner internationaler Anfang wird hierzu mit der auch finanziellen Unterstützung für die atheistische und agnostische Vereinigung PATAS auf den Philippinen gemacht. Weitere Informationen dazu in Kürze auf www.gbs-berlin.de .

Die Vernetzung mit anderen Gruppen und die Werbung und Einbeziehung jüngerer Mitglieder wird ebenfalls zukünftig verstärkt in den Fokus der Bemühungen rücken müssen. Hier ist die engere Abstimmung mit dem Stiftungsvorstand der gbs durchaus wünschenswert.

Die Balance zu finden zwischen Anspruch, Realität und vorhandenem Zeitkontingent sollte bei einer Tätigkeit nicht unterschätzt werden. Deswegen bleibt der Verein realistisch beim Maß in den Zielsetzungen. Dass dies eine Herausforderung an sich ist und den langen Atem aller Mitglieder auch bei Rückschlägen erfordert, ist eine oft verkannte Selbstverständlichkeit.