Christenverfolgung, Mission und Open Doors

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Bildhafte Darstellung des Kreuzzugsgedanken: Christus auf dem Weg nach Jerusalem, gefolgt von Rittern. 14.Jh. British Museum

STUTTGART. (hpd) Die Anschlagsserie in Pakistan vom 11. Jan. 2013, die sich gegen muslimische Schiiten richtete und mehr als 100 Tote forderte, zeigt exemplarisch, dass religiöse Gruppierungen und radikale religiöse Minderheiten ebenso wie Ungläubige und Atheisten heute vielerorts von religiös motivierten Auseinandersetzungen betroffen sind, denen die Welt hilflos gegenübersteht. Auch christlicher Missionare.

Die verschiedensten, teilweise radikalen Ausrichtungen des Islam bekämpfen sich gegenseitig, je nach den Machtverhältnissen und der wirtschaftlichen Situationen eines Landes. Ex-Muslime und bekennende Atheisten sind in diesen Ländern noch mehr gefährdet als bekennende Christen.

Das Problem ist die fehlende Religionsfreiheit und Freiheit von der Religion in islamfreundlichen Staaten.

Mit falscher Toleranz, Selbstzensur und Einknicken vor radikalen Drohungen verschaffen wir uns in Deutschland keinen Respekt, sondern bieten den Freiraum für die Aktivitäten radikaler Gruppierungen.

Die Bundesregierung sollte nicht einseitig die Christenverfolgung in diesen Ländern beklagen, sondern sich für die Umsetzung des Allgemeinen Menschenrechts der Religionsfreiheit einsetzen.

Darüber hinaus sollte die Bundesregierung keinerlei Aktivitäten, auch keine Entwicklungshilfeprojekte von mehr oder weniger missionarisch tätigen christlichen Hilfseinrichtungen (Misereor, Brot für die Welt, World Vision, Open Doors – alles „offiziell“ harmlose wohltätige Hilfseinrichtungen mit christlich-missionarischem Hintergrund) – mit öffentlichen Geldern aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung („Entwicklungshilfe“) unterstützen.

Im Gegenteil, es wäre angebracht, sich von missionarischen christlichen Bewegungen zu distanzieren. Dazu muss man offensichtlich die Medien und die Bevölkerung erst einmal informieren und dann den Politikern und der Bundesregierung Fragen stellen.

In Deutschland ist es weitgehend unbekannt, dass christliche Hilfsorganisationen verdeckte missionarisch tätige Organisationen sind! Unter dem Namen „Brot für die Welt“ firmiert z. B. eine Hilfsorganisation der evangelischen Seite, unter „Misereor“ firmiert das katholische Hilfswerk.

Gemeinsam ist diesen Einrichtungen, dass sie sich überwiegend aus staatlichen Zuschüssen (!) finanzieren – und unter dem Deckmantel der Hilfsaktionen missionarische Ziele verfolgen. Sie treten offiziell als wohltätige Organisationen auf  (Hungerhilfe, Kinderpatenschaften, etc.). Nebenbei verteilen sie Millionen Bibeln und weitere Traktate und verbinden Hilfe mit Missionierung.

Diese Organisationen sammeln zusätzlich Spenden und setzen Kirchenmittel ein. Das ist auch Bedingung für den missionarischen Anteil, der nicht aus Entwicklungshilfemitteln finanziert werden darf. Wenn man die Jahresberichte findet und studiert, kommt allerdings oft der größte Anteil der Einnahmen aus öffentlichen Mitteln des BMZ (Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).

Solche christlich-orientierte Hilfsorganisationen bringen säkulare humanitäre Hilfseinrichtungen in Misskredit und unter Generalverdacht.

Plädoyer für unabhängige Hilfseinrichtungen

Die Vermischung von humanitärer Hilfe und missionarischen Zielen sowie staatlichen Interessen ist problematisch. Gelegentlich erfährt man in den Nachrichten, dass sich auch neutrale Hilfsorganisationen zurückziehen müssen, weil radikale Kräfte nicht differenzieren und deshalb alle Einrichtungen als unerwünscht einstufen.

Die staatliche deutsche Entwicklungshilfe sollte an unabhängige humanitäre Einrichtungen und Projekte gehen und nicht an Organisationen und Projekte mit christlich-missionarischem Hintergrund und Verbindung zu Religionsgemeinschaften, die auch Bibeln verteilen und offen oder verdeckt missionarisch tätig sind.

Warum reicht es nicht, das Technische Hilfswerk THW, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), das Kinderhilfswerk terre des hommes Deutschland e.V. oder Ärzte-ohne-Grenzen zu unterstützen?

Für humanistische und weltanschaulich neutrale Hilfseinrichtungen wäre es eine Erleichterung, wenn nicht bei einigen Hilfseinrichtungen und deren Mitarbeitern missionarische Umtriebe im Spiel wären. Das würde vermeiden, dass auch neutrale Organisationen unter dem Generalverdacht missionarischer Tätigkeit stehen, leicht in Misskredit geraten und deshalb auch angegriffen werden.

Zum Thema Kinderpatenschaften wird terre des hommes häufig angefragt und hat eine bemerkenswerte Position dazu ausgearbeitet: „Kinderpatenschaften sind unserer Ansicht nach nicht vereinbar mit den bewährten Prinzipien einer wirksamen und nachhaltigen Entwicklungsarbeit und ihrer Darstellung in der Öffentlichkeit.“

Evangelikale, Fundamentalistische Christen

Die Evangelikalen sind eine theologische Richtung innerhalb des Protestantismus, die pietistisch und besonders bibeltreu sind – bis hin zum Kreationismus. Kreationisten lehnen z. B. die Evolutionslehre von Darwin und naturwissenschaftliche Erkenntnisse ab; sie glauben die Schöpfungsgeschichte wörtlich, wonach die Erde und die Menschheit gut 6.000 Jahre alt sein sollen. Die Kreationisten versuchen, ausgehend von den USA, ihren Einfluss geltend zu machen um Biologiebücher umzuschreiben.

Diese Ziele findet man auch bei den evangelikal geprägten missionarisch tätigen „Hilfseinrichtungen“. Hintergrundinformation über Evangelikale und Fundamentalistische Christen in Deutschland findet man unter „Mission Gottesreich“.

Evangelikale Christen missionieren auch in Afrika

Es ist festzustellen, dass manches, was über verfolgten Christen berichtet wird, bei näherem Hinsehen sehr suspekt ist.

Nicht nur in Afrika sind verschiedene fundamental-evangelikale Christen missionarisch tätig.

Im Zeichen des Kreuzes geschehen dort grausamste Dinge. So sei z.B. der deutsche Prediger Bonnke, mit seiner Bewegung „Christus für alle Nationen“ mitschuldig an der Folterung und dem Tod einiger tausend Kinder in Nigeria, indem er den Hexenwahn neu kultivierte. Er hetzt die Christen auf und „befeuert“ (Titel seiner Schrift „Evangelism by Fire“, „Im Feuer Gottes“) die Konflikte zwischen Christen und Muslimen. Die passende Schlagzeile dazu: Ein Deutscher als „Mähdrescher Gottes“ in Afrika!