HAMBURG. (hpd) Die wichtigsten Vereinigungen der Konfessionsfreien und Säkularen im Großraum Hamburg haben sich am 18. Juni 2014 zum Säkularen Forum Hamburg (SF-HH) zusammengeschlossen, eine gemeinsame Grundsatzerklärung, eine Satzung sowie ein eigenes Logo verabschiedet.
Es ist vollbracht! In Hamburg haben sich sieben humanistische und weltliche Organisationen zum “Säkularen Forum Hamburg – Vereinigung der Konfessionsfreien” (SF-HH) zusammengeschlossen. Gemeinsam werden sie in Hamburg und Umgebung dafür sorgen, dass künftig mehr Gerechtigkeit herrsche im Land.
Denn obgleich in der Metropolregion Hamburg über die Hälfte der Einwohner konfessionsfrei sind, in der Hansestadt sogar mehr als 60 Prozent, meinen Politik und Medien diese Mehrheiten ständig übergehen zu können. Opportunistisch laufen sie vermeintlichen religiösen Mehrheiten hinterher. Dabei sind die christlichen Großkirchen und Islam-Vereinigungen in Hamburg längst in der Minderheit und verlieren in der Bevölkerung weiter beständig an Einfluss. Gleichwohl werden sie von der hanseatischen Politik mit beträchtlichen finanziellen Mitteln und Sonderrechten gepäppelt, die Konfessionsfreien dagegen am liebsten missachtet und totgeschwiegen. Das empfinden die säkularen Kräfte als ungerecht und undemokratisch. “Wir wollen durch gemeinsames Handeln erreichen”, heißt es daher in der Grundsatzerklärung des Säkularen Forums, “dass die im Grundgesetz garantierte Gleichstellung der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften verwirklicht wird”.
Schon zum Deutschen Humanistentag 2013 hatte sich ein säkular humanistisches Aktionsbündnis in Hamburg gebildet, um die Veranstaltung gemeinsam zu einem Erfolg zu bringen. An dieser Einheit wurde weiter geschmiedet. Obwohl durchaus unterschiedlich in einzelnen Ansichten, rauften sich die Organisationen in zähen Verhandlungen zusammen, einigten sich auf eine gemeinsame Grundsatzerklärung und Vereinssatzung. Hilfestellung leistete dabei, dass auf nationaler Ebene bereits die Grundsatzerklärung des “Koordinierungsrat säkularer Organisationen” (KORSO) vorlag, auf die sich die meisten der Organisationen ja bereits geeinigt haben. Nun ist in Hamburg der Anfang gemacht. “Und wir hoffen”, sagte der gewählte Erste Vorsitzende, Prof. Dr. Helmut Kramer, “dass wir nun auch ein Vorbild für andere sind. Denn die Einheit macht uns stark. Wir brauchen endlich die Anerkennung, die uns zusteht.”
Mit den beiden Vorsitzenden und einer Schatzmeisterin wurden zusätzlich acht weitere Beisitzer für die die Bereiche Kontakt zur Politik, Öffentlichkeitsarbeit, Bildung, Hochschule, Schule, weltliche Feiern und ein Schriftführer gewählt, alle ausnahmslos ohne Gegenstimmen! Mit dabei sind außer Helmut Kramer Persönlichkeiten, die sich in der säkularen und humanistischen Szene bereits über Jahre hinweg beträchtliches Ansehen erworben haben wie Konny G. Neumann von der Hamburger Jugendweihe und Heiko Porsche vom Verband freier Weltanschauungsgemeinschaften Hamburg. Zu den sieben beteiligten Organisationen – GBS Hamburg, HVD Hamburg, Jugendweihe Hamburg, IG Lebenskunde, Stiftung Geistesfreiheit, Stiftung Unitates und VfW Hamburg sollen sich schon bald weitere gesellen.
Schon für die nächste Zeit sind erste gemeinsame Aktionen und Auftritte geplant. So wird sich das SF-HH Anfang Juli am großen Bürgerfest Altonale mit einem eigenen Informationsstand beteiligen. Nach der Sommerpause will sich das Forum mit seinen Einzelorganisationen auf einem zentralen Platz der Hansestadt, möglichst vor dem Rathaus, in einem Info-Zelt präsentieren und seinen Katalog mit säkularen Forderungen aufblättern.
Doch die Hamburger Säkularen sind keine Träumer. Bis all diese Forderungen erfüllt sind, wird vermutlich noch eine Menge Wasser die Elbe herunter fließen. Deshalb steuern sie ganz sachlich erst einmal Ziele an, die auch kurzfristiger erreichbar sind. Von der Einigkeit und Beharrlichkeit der Arbeit des Säkularen Forums Hamburg wird es abhängen, wie schnell sie dabei “zu Potte” kommen.
