Mehr Berücksichtigung von Konfessionsfreien

Der religionspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion Volker Beck hat vor einigen Tagen bereits in einer Rede vor dem "Exellenzcluster Religion und Politik" in Münster darauf hingewiesen, dass eine grundlegende Veränderungen in der Religionspolitik notwendig sei und die Belange nicht-christlicher Religionsgemeinschaften und die der Konfessionsfreien mehr Beachtung finden müssen.

Diese These vertritt er auch in einem Interview mit Islamiq.de. Er bezeichnet seinen eigenen (christlichen) Glauben als Privatsache und sagt: "Die großen Kirchen haben viele Mitglieder verloren, die Muslime sind zur zweitgrößten Religion im Land geworden, und zugleich ist die Zahl der Religionsfreien deutlich gewachsen. Deshalb suchen wir auch ein neues Gleichgewicht zwischen Religionen und Staat, das all diesen Gruppen gerecht wird."

Im weiteren Gespräch fordert er, dass "der Staat … Muslime und Religionsfreie stärker berücksichtigen [muss]." Denn diese "haben das Gefühl, ihr Freiheitsraum wird nicht hinreichend wahrgenommen. Das gilt etwa mit Blick auf kirchliche Sonderrechte im Arbeitsrecht und beim Tendenzschutz. Auch viele der mehrere Hunderttausend Beschäftigten bei Diakonie und Caritas sind mit den Loyalitätsobliegenheiten des kirchlichen Arbeitsrechts so nicht mehr einverstanden."