Haken am Kreuz?

 

MÜNCHEN. (hpd) Kardinal Meisner verkündete, dass „Kultur entartet",

wenn sie von der „Gottesverehrung abgekoppelt" werde.

 

Anmerkungen und Fragen von Wolfram P. Kastner.

 

Am Kölner Dom, der vermutlich nicht abgekoppelt ist von Gottesverehrung, befinden sich mehrere NS-Hakenkreuze an Schlusssteinen, die von der Dombauhütte als Tribut an die braune Mörderideologie 1933 ff eingraviert wurden.

Ich habe vor Jahren den Kardinal und seine Dombaumeisterin, Frau Prof. Schock-Werner, darauf aufmerksam gemacht und darum gebeten, dass man sich davon in geeigneter Form öffentlich und sichtbar distanziere. Herr Meisner fand es nicht der Mühe wert, darauf irgendwie zu reagieren.

Ebenso machte ich beide ebenso wie Papst Benedikt auf die sog. „Judensau"-Skulpturen aufmerksam, die sich als Schnitzwerk im Chorgestühl und als Wasserspeier außen am Ostchor des Kölner Domes befinden und regte an, dass man beide menschenverachtende Skulpturen kommentiere und sich von dem dargestellten Judenhass distanziere. Auch darauf reagierte der Kardinal nicht. Die Dombaumeisterin lehnte das Ansinnen ab, erklärte das Schnitzwerk zu einem bedeutenden Kulturgut und befand die Kunstaktion, mit der ich die Diskussion darüber anstieß, als „geschmacklos" - nicht aber das Hetzbild.

Sind solche Kulturgüter von „Gottesverehrung abgekoppelt" und im Verständnis des Kardinals und der katholischen Kirche „entartet" oder sind sie dem Kunstverständnis des Kardinals und des Papstes genehm? Es gibt mehr als 25 solche und ähnliche mit der christlichen Gottesverehrung verbundene Kulturgüter an deutschen Kirchen
(z.B. in Regensburg, in Erfurt und Bad Wimpfen).

Hätten der Kardinal, sein Oberhirte und seine Dombaumeisterin nicht allen Anlass, sich mit ihrer eigenen Kultur angemessen auseinander zusetzen, statt sich unqualifiziert oder gar im Chargon der Nazis zu einer Kunst zu äußern, die sich aus gutem Grund von solcher Gottesverehrung abkoppelt?

Oder sollte ihr Kulturverständnis tatsächlich demjenigen ähneln, das mit einem Kreuz mit Haken versehen war und Kunst als „entartet" erklärte, die sich ihrer Ideologie verweigerte? Hat ihr Kulturverständnis also möglicherweise ausklappbare Haken, wie sie in beigefügter Abbildung erkennbar sind?