TRIER. (hpd) Vergangenen Dienstag wurde in Trier der HVD Rheinland-Pfalz
gegründet. Unter dem Titel „Die humanistische Alternative: Warum wir säkulare Kindergärten, Schulen, Seniorenheime brauchen", eröffnete der Bundesvorsitzende des Humanistischen Verbandes Deutschland (HVD), Dr. Horst Groschopp, mit einem gut besuchten Vortrag im kleinen Saal der Tuchfabrik Trier die Gründungsveranstaltung, die vom Vorstandsprecher der Giordano Bruno Stiftung, Dr. Michael Schmidt-Salomon, moderiert wurde. Veranstalter waren der Humanistische Verband Deutschlands in Kooperation mit der katz e.V. und der Giordano Bruno Stiftung.
In Rheinland-Pfalz sind die Konfessionsfreien in der Minderheit - weniger als ein Zehntel der Bevölkerung. Fast 80% sind Kirchenmitglieder, in der Mehrheit Katholiken, aber immerhin 17 % bezeichnen sich selbst als Atheisten.
Offensichtlich fehlt den nichtreligiösen Menschen in Rheinland-Pfalz eine Organisation, die ihre gemeinsamen Interessen vertritt und sie ermutigt, sich von den Kirchen zu verabschieden. Die Gründung des Humanistischen Verbandes Rheinland-Pfalz ändert diese Situation. Der Verband ist gewillt, die Gleichbehandlung der Konfessionsfreien, seien es Agnostiker, Atheisten, Freigeister, Freidenker, Humanisten oder Skeptikern oder Suchende, durchzusetzen. Er stützt sich dabei besonders auf die in Artikel 26 der rheinland-pfälzischen Landesverfassung garantierte Mitwirkung von Weltanschauungsgemeinschaften.
Der Vortrag des HVD-Bundesvorsitzenden, Dr. Horst Groschopp, stieß auf erhebliches Interesse im Publikum, das auch aus dem nahen Luxemburg und Saarland zwecks Inspiration angereist war, und ihn mit Fragen regelrecht bombardierte. Welche konzeptuellen Unterschiede zwischen staatlichen und humanistischen Kindergärten bestünden, ob denn mit den Kindern auch christliche Feste wie Weihnachten gefeiert würden, wie ihre Fragen nach Religion beantwortet würden, wie der Lebenskundeunterricht gestaltet würde und auf welcher rechtlichen Grundlage dieser stünde - diese und weitere Fragen beantwortete der Bundesvorsitzende fundiert und zufriedenstellend.
Die anschließende Gründungsveranstaltung, der 14 Gründungsmitglieder und einige Interessierte beiwohnten, wurde außerordentlich souverän und zügig von Michael Schmidt-Salomon moderiert. In den Vorstand gewählt wurden: Dr. Fiona Lorenz (Vorsitzende), Jörg Salomon (Stellvertreter), Thomas Schmidt (Kassenwart), Helmut Debelius (Beisitzer) und Wolfgang Schmitt (Beisitzer). Zum Kassenprüfer wurde Horst Schmidt gewählt.
Als erstes Projekt des HVD Rheinland-Pfalz ist eine humanistische Kindertagesstätte geplant, nächste Projekte werden vor allem den Bereich Kinder und Jugendliche umfassen.
Fiona Lorenz
Bild: (v.l.n.r.) Tom Schmidt, Jörg Salomon, Fiona Lorenz, Helmut Debelius, Wolfgang Schmitt