Lebenskunde auch in Baden-Württemberg?

STUTTGART. (hpd) Eine Repräsentativumfrage des forsa-Meinungsforschungsinstituts

hat ein deutliches Votum der Bevölkerung Baden-Württembergs ergeben, an den öffentlichen Schulen das Fach Humanistische Lebenskunde als Alternative zum Religionsunterricht anzubieten.

59% der Befragten aus Baden-Württemberg, äußerten die Meinung, das Schulfach Humanistische Lebenskunde sollte in allen Bundesländern – also auch in Baden-Württemberg – als Alternative zum Religionsunterricht eingeführt werden. 33% der Befragten würden ihr Kind im schulfähigen Alter eher am Fach Humanistische Lebenskunde teilnehmen lassen als am Religionsunterricht.

Angesichts der forsa-Umfrageergebnisse erklärt der Geschäftsführer der Humanisten Württemberg Andreas Henschel:

"Diese hohe Zustimmung in der Bevölkerung für den humanistischen Lebenskundeunterricht
ist sehr erfreulich und wird für unseren Verband Anlass sein, darüber nachzudenken, ob die
Einführung eines solchen Unterrichts – wie er seit vielen Jahren in Berlin erfolgreich für inzwischen mehr als 45.000 Schüler und inzwischen auch in Brandenburg angeboten wird –
für Baden-Württemberg eine mögliche Option ist. Damit würde sicher der Pluralität der Weltanschauungen bei Eltern und Schülern besser Rechnung getragen, als mit dem gegenwärtigen Modell der einseitigen Privilegierung von religiös orientierten Schülern und Eltern."

Hintergrundinformationen

An den öffentlichen Schulen Baden-Württembergs gibt es von der 1. bis 7. Klasse bisher nur Religionsunterricht, für konfessionsfreie Kinder dagegen kein gleichwertiges Angebot. Deshalb besteht hier ein besonderer Bedarf an einer Alternative.

Humanistische Lebenskunde ist ein weltanschauliches Unterrichtsfach für Schüler aller Altersstufen mit einer mehr als 25 jährigen Tradition in der Bundesrepublik. In diesem Fach werden die Grundsätze einer humanistischen Lebensauffassung vermittelt. Der Unterricht stellt sich den Fragen der Schüler nach dem Sinn des Lebens. Er ermutigt sie, über sich und die Welt nachzudenken, sich ihrer Verantwortung für ihr Leben bewusst zu werden und Standpunkte aus nichtreligiöser, humanistischer Sicht zu entwickeln. Dabei lernen sie auch andere Religionen und Weltanschauungen kennen, denen sie im Alltag begegnen oder die weltweit bedeutsam sind.

Rückfragen richten Sie an: Andreas Henschel, Tel.: +49 711 6493780

Weitere Informationen hier zu den Humanisten Württemberg und zum Lebenskundeunterricht.