„Säkulare Buskampagne" auch in Deutschland

BERLIN. (hpd) Am Montag war die Internetseite der deutschen „Buskampagne" ohne großes Aufheben ins Netz gestellt worden. Seitdem brummt der Busmotor, erst langsam, jetzt auf vollen Touren.

Die Idee oder Absicht, die in London initiierte "Atheist Bus Campaign" nach Deutschland zu bringen, spukte seit Monaten durch Foren und tauchte an verschiedenen Diskussionsecken immer wieder auf: „Man sollte mal...", Auch hier...!" Doch damit schien es getan gewesen zu sein, das übliche vermaledeite ‚Reden ersetzt Handeln'.

In Berlin fanden sich dann schließlich „Gottlose Sieben" zusammen, die in relativer Stille den komplizierten Prozess der inhaltlichen Diskussion und Bereitstellung der formalen Notwendigkeiten bewerkstelligten. Mitte Januar wurden die ersten Kontakte geknüpft und in knapp zwei Monaten war dann alles geklärt: Die Slogans, die Inhalte, das Design, die Internetseite, der Server, die Gemeinnützigkeit, das Spendenportal, ...

In der Einleitung heißt es dann zur Frage: Warum diese Kampagne?: „Auch hierzulande haben säkulare Menschen mittlerweile genug davon, ständig ‚übersehen' oder missachtet zu werden. Als Anfang sollen in drei Städten (Berlin, Köln und München) Busse beschriftet werden, die öffentlich bekunden, dass eine nicht-religiöse, aufgeklärte Weltsicht eine positive Möglichkeit darstellt. Nicht-Religiöse, Agnostiker und Atheisten sollen wahrnehmen können, dass sie nicht alleine sind. Sie sollen mutiger werden, sich gegen religiösen Hochmut zur Wehr zu setzen und sich in die öffentlichen Debatten einzumischen. Das Leben ohne einen Gott kann eine Bereicherung sein: angstfrei, selbstbestimmt, bewusst, tolerant und frei von Diskriminierungen."

Ebenso wie die Buskampagne in Großbritannien sammelt auch die deutsche Säkulare Buskampagne Spendengelder, um damit die Buswerbung zu finanzieren. Jeder, der für die Aktion spendet, kann über den Slogan mit abstimmen, der bei der Buswerbung Verwendung finden soll. Es stehen drei Alternativen zur Auswahl.

Die Idee dabei war, „aus der Mitte der Säkularen" diese Kampagne zu realisieren, ohne die Federführung eines Verbandes oder einer Organisation, und damit die vielen Einzelnen im Land anzusprechen. Das scheint gelungen zu sein, schaut man auf die Kommentare, die zu den Spenden und der Abstimmung geschrieben werden.

Eine sehr klare positive Resonanz zeigt auch das Spendenaufkommen. Bereits nach 12 Stunden, als die Information zur Kampagne nur auf internen Blogs seine Kreise zog, waren bereits mehr als 1.000 Euro gespendet, am zweiten Tag wurden die 3.000 Euro überschritten, und am dritten Tag, nachdem SPIEGEL Online berichtet hatte, ging nicht nur der Server erst einmal in die Knie, sondernd das Spendenaufkommen lag um Mitternacht bereits bei 12.000 Euro. Heute, am vierten Tag, an dem auch die Junge Welt berichtete, wurden am Mittag die 15.000 Euro überschritten. Bis zu den benötigten rund 20.000 Euro ist es noch ein Weg, aber der scheint realistisch zu sein.

Alle aktuellen Entwicklungen, die auch im internationalen Vergleich der Säkularen, die deutschen Aktivitäten in einem helleren Licht zeigen und das bisherige „schwarze Loch" vergessen lassen, finden sich auf der Internetseite des Buskampagne.

CF.