Lebenskundeunterricht weiter im Trend

BERLIN. Der Senator für Jugend, Bildung und Schule hat - wie jedes Jahr im Dezember -, die endgültigen „Oktober-Zahlen" der am

Religions- und Weltanschauungsunterricht freiwillig teilnehmenden SchülerInnen veröffentlicht. Jeweils nach einer Klärungsphase zum Beginn des Schuljahres werden diese Zahlen Ende September / Anfang Oktober erhoben.

Die Anzahl der SchülerInnen an allgemein bildenden öffentlichen und privaten Schulen in Berlin hat sich insgesamt weiter verringert (um 2 % auf nun 334.879 SchülerInnen). Die <TeilnehmerInnen am Religions- und Weltanschauungsunterricht>  haben sich zwar ebenfalls, aber etwas weniger verringert (um 1,4 % auf 165.971), so dass sich der Anteil aller teilnehmenden SchülerInnen leicht vergrößert hat (49,6 %). Somit nehmen nach wie vor nur die Hälfte der Berliner Schüler an einem Unterricht in weltanschaulichen Werte- und Ethikfragen teil.

Von den drei maßgeblichen Angeboten, die 93 % des weltanschaulichen Unterrichts in Berlin realisieren (Evangelisch 52 % Anteil, Humanistisch 26 % und Katholisch 15 %), findet nur die Humanistische Lebenskunde mehr Zuspruch an freiwilligen TeilnehmerInnen. (plus 4,2 %). Während die Teilnehmerzahlen des katholischen Religionsunterrichtes sich auf dem Niveau des Vorjahres halten, verliert der evangelische Religionsunterricht im Vergleich zum Vorjahr 3.860 teilnehmende SchülerInnen.

Der Rückgang der evangelischen Zahlen findet dabei nicht vorrangig in der Jahrgangsstufe 7-10 statt - in der mit dem beginnenden Schuljahr der verbindliche Ethik-Unterricht für alle eingeführt wurde. Die gemeinsame Mitteilung des Erzbistums Berlins und der Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz <„Ethikunterricht verdrängt Religionsunterricht"> lässt sich somit nicht bestätigen.

Es besteht eher der Eindruck, dass die <massive Kampagne> der Evangelischen Landeskirche "Werte brauchen Gott" zu diesem überproportionalen gleichmäßigen Rückgang der Teilnehmerzahlen in allen Jahrgangsstufen geführt hat, d.h. die Kampagne hat in dieser Hinsicht das Gegenteil von dem bewirkt, was die Verantwortlichen damit wohl bezweckten.

CF