Bigotte Islamisten im Dresdner Mordprozess

delara.jpg

international committee against execution

KÖLN. (ICAE/hpd) Dresden steht in diesen Tagen unter der Beobachtung von Millionen. Nicht nur in der so genannten islamischen Welt, sondern Millionen auch hier in Deutschland, in Europa und weltweit beobachten den Prozess um den Mord an Marwa El-Sherbini. Auch islamische Länder, die selbst Menschenrechtsverletzungen begehen, nutzen den Dresdner Prozess für ihre politischen Zwecke.

Interessanterweise sitzen in der ersten Reihe des Zuhörerraums im Gerichtssaal der ägyptische Botschafter, ein Konsul, der Präsident der ägyptischen Anwaltskammer und der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland. Der Fernsehsender Al-Dschasira hat sich akkreditieren lassen, die ägyptische Presse ist mit acht Journalisten da und selbst Iran hat Beobachter entsandt.

Einen unglaublichen und brutalen Mord in Dresden nutzen einige islamische diktatorische Regime wie auch islamische Organisationen für ihre eigenen politischen Zwecke. Angeblich verteidigt nun die ägyptische Regierung Menschen und Menschenrechte und  Irans Präsident Ahmadinedschad verteidigt plötzlich die Rechte von Frauen und Männern in Iran.

Diese Gerichtsverhandlung ist auch ein Schauprozess – über Justiz in Europa und Deutschland und über Justiz in so genannten islamischen Ländern.

In Ägypten beispielsweise werden die Menschenrechte sowohl von Muslimen als auch von Nicht-Muslimen und Ungläubigen mit Füßen getreten. Besonders in Iran haben weltweit Milliarden Menschen gesehen, wie Iran mit Menschen umzugehen pflegt. Neda Agha Soltani wurde in Iran getötet. Wir haben Namen und Fotos von 118 Jugendlichen veröffentlicht, die umgebracht wurden, weil sie an einer Demo gegen das Regime teilgenommen haben. Die meisten dieser Menschen definierten sich als Moslems.

Das Justizsystem ist in islamischen Ländern eine sehr wichtige Sache und wir Menschen aus „islamischen“ Ländern, wir säkularen Regimegegner und damit auch Opfer der Scharia, auch wir beobachten diesen Prozess. Islamisten versuchen im Zusammenhang mit diesem schmerzhaften Mord, mit Druck und Sanktionsdrohungen, die Scharia oder sogar die Todesstrafe in Europa zu verlangen. Die deutsche Justiz soll zeigen, ob sie wirklich unabhängig ist.

Die Justiz der Scharia ist mittelalterlich und Iran ist ein sehr deutliches Beispiel: Das Gesetz ist in diesem System anerkannt und wegen vieler vergleichsweise Kleinigkeiten wird die Todesstrafe durchgesetzt, sogar gegen Kinder und Minderjährige. Angehörige von Opfern werden in einen Mordprozess hineingezogen, und beteiligten sich bereits in mehreren Fälle an Hinrichtungen. Das Prinzip lautet: „Blut gegen Blut und Auge um Auge“.

Moslems und andere Menschen in islamischen Ländern sind Opfer einer Justiz, die gegen Menschenrechte ist - das muss immer wieder benannt und gesagt werden.

In Ägypten und auch in Sudan, Iran und Afghanistan, in diesen Ländern herrschen islamische Gesetze, herrschen Kopftuchzwang, Geschlechterapartheid, Steinigung und Todesstrafe. Diese Länder, die Millionen Menschen zu Opfern einer politische Bewegung gemacht haben, sitzen hier in Dresden in diesem Mordprozess mit in der ersten Reihe, während Millionen Gegner der islamischen Justiz wie auch Europäer wünschen, dass nicht nur dieser brutale und unmenschliche Mord verurteilt wird, sondern auch, dass Angeklagte in islamischen Ländern nicht mit islamischen Gesetzen der Prozess gemacht wird, sondern mit Gesetzen, denen Menschenrechte - also unsere säkularen und humanistischen Prinzipien - zugrunde liegen.

Mina Ahadi