Gelungene „FrOhe PrOzessiOn“

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Leopoldstraße / Fotos (c) Evelin Frerk

MÜNCHEN. (hpd) Durch den Rand des Münchener Zentrums zog am Donnerstag eine Prozession teilweise entsprechend kostümierter Teilnehmer. Überraschte und interessierte Passanten ließen sich berichten, worum es ging: Informationen zu den Forderungen der ehemaligen Heimkinder und der Trennung von Kirche und Staat.

Die Ansicht, dass ganz München fest in der Hand der Kirchen und der Teilnehmer des Zweiten Ökumenischen Kirchentages sei, wurde gestern partiell widerlegt. Vor dem Hauptgebäude der Münchener Universität an der Leopoldstraße waren rund 250 TeilnehmerInnen dem Aufruf des Vereins ehemaliger Heimkinder und des Bund für Geistesfreiheit gefolgt.

Unter der Beobachtung von Polizei und Staatsschutz formierte sich schließlich ein bunter Prozessionszug, der von den ehemaligen Heimkindern mit ihren Transparenten angeführt wurde und seinen optischen Höhepunkt in der drei Meter großen „Prügelnonne Schwester Candida“ und der Monstranz eines „Peniskreuzes“ hatte. Die Leopoldstraße entlang, am Haus der Kunst vorbei, an der Staatskanzlei entlang, ging es schließlich am Isartorplatz vorbei bis zum Gärtnerplatz.

 

Die Sprecher der Veranstalter, Erich Scheuch vom Verein ehemaliger Heimkinder und Assunta Tammelleo vom Bund für Geistesfreiheit waren sehr zufrieden. Erich Scheuch: „Es waren eben nicht nur die Heimkinder, sondern in dieser Prozession zeigte sich auch die Unterstützung anderer Organisation. Und die vielen Fragen von Passanten zeigten, dass es doch für unser Anliegen ein großes öffentliches Interesse gibt.“ Assunta Tammelleo war sogar etwas stolz: „Hier in München eine derartige Demonstration zusammen zu bekommen, das ist schon ein beachtlicher Erfolg. In Kirchenfragen sind die Menschen hier nicht besonders eifrig, ihre auch kritische Meinung öffentlich zu bekunden.“

Auch das Wetter spielte mit. Nachdem es am Vormittag stark geregnet hatte, klarte es gegen Mittag auf, war trocken und erst mit dem Abschluss der Prozession begann es wieder zu regnen.

Auf dem Gärtnerplatz, am Abschluss der „Prozession“, stand etwas verloren ein kleines weißes Zelt des Ökumenischen Kirchentages mit dem nach oben gerichteten Schriftzug „Hoffnung“. Nachdem zwei Prozessionsteilnehmer das Zelt besucht hatten, andere Besucher gab es nicht, erhielten vier stämmige Polizisten den Auftrag, sich davor zu postieren und das Zelt zu beschützen.

C.F.

Die „FrOhe PrOzessiOn“ als hpd-Video

und ein "Prozessionsvideo" von silbenfee