Eine aktuelle Studie zeigt: Wenn Impfegnern mit logischen Argumenten begegnet wird, verweigern sie sich Impfungen erst recht.
Brendan Nyhan vom Dartmouth College und Jason Reifler von der Universität Exeter publizierten eine Studie im Fachjournal Vaccine, nach der es zwar möglich sei, Impfgegner zu überzeugen, dass manche ihrer Ansichten falsch sind. Erstaunlich ist jedoch, dass das dazu führen kann, dass sie Immunisierungen erst recht verweigern.
Nyhan und Reifler interpretieren diese Befunde dahingehend, dass Menschen ihre Einstellungen gegen alle Logik verteidigen: Wenn ein Argument wegfällt, dann begründen wir unsere Haltung eben mit einem anderen Punkt.
"Psychologen weisen seit langem auf einen Umstand hin, der wenig schmeichelhaft für das Selbstbild des Menschen als rationales Wesen ist. Haltungen entstehen eher unbewusst, erst dann begibt man sich auf die Suche nach Argumenten, mit denen sich diese Meinungen scheinbar absichern lassen. Und das gilt für jeden, nicht nur in Impffragen."
3 Kommentare
Kommentare
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Psychologen weisen seit langem auf einen Umstand hin, der wenig schmeichelhaft für das Selbstbild des Menschen als rationales Wesen ist.
[...]
Eine langgehegte Ansicht aufzugeben, bereitet Unbehagen."
Das ist gut nachvollziehbar. Für mich.
Hannes am Permanenter Link
"Impfen hilft". Das ist offiziell Fakt! Als Vater stellt sich mir die Frage, welche Impfung für mein Kind sinnvoll ist. Ich befürworte die evidenzbasierte Medizin.
Sven am Permanenter Link
"Es gibt Atome." Das ist offiziell Fakt. Ich befürworte die evidenzbasierte Wissenschaft. Als kritischer Kopf las ich nach und fand die kontroverse Diskussion um das Thema interessant.
Hinweis an "Hannes" (ohne Bürgermeister?): Die Wissenschaft beweist nichts. Erst recht keine Kausalitäten. Was die Wissenschaft kann, ist Korrelationen zu belegen und dazu einen Mechanismus für die Kausalität vorzulegen.
Was sowohl bei Atomen als auch bei Impfungen vor vielen Jahrzehnten erfüllt wurde.
Aber wie der Artikel schon festgestellt hat: Argumente überzeugen Sie ja sowieso nicht.