Rund 15000 Menschen sind am Montag Abend dem Aufruf gefolgt, eine Friedenskette durch die Münchner Innenstadt zu bilden. Eine parallel stattfindende xxgida-Kundgebung wurde dabei vollständig in den Schatten gestellt.
Die Initiative zweier Frauen, der Publizistin Gisela Jahn und der Ärztin Beatrix Jakubicka-Frühwald, die bisher weder politisch noch zivilgesellschaftlich aktiv waren, wurde von einem breiten Spektrum religiöser und nicht-religiöser Organisationen unterstützt und hat ein außergewöhnlich großes Echo in der Münchner Bevölkerung hervorgerufen.
Trotz eher widrigem Wetter bei leichtem Schneefall ließen es sich die Menschen nicht nehmen, mit meist offen getragenen Kerzen, Laternen und Lampen zu den vereinbarten Treffpunkten zu kommen, und zwar mit Bedacht gewählten Gotteshäusern fünf verschiedener Religionen bzw. Konfessionen (griechisch-orthodox, katholisch, islamisch, jüdisch und evangelisch-lutherisch).
Dort fanden zunächst kurze Ansprachen statt. Pressenza München war vor Ort an der katholischen Michaelskirche in der Fußgängerzone, wo der dortige Vertreter sinngemäß betonte, dass den Kernbotschaften aller Religionen das Bild eines universellen Friedens innewohnt und dass sie dies auch mit den verschiedenen humanistischen Strömungen gemeinsam haben.
Dass eine solche Erkenntnis die Grundlage gegenseitiger Achtung und eines friedlichen Zusammenlebens sein könnte, demonstrierten die Teilnehmer anschließend praktisch, in dem sie die Wege zwischen den Gotteshäusern mit einer Menschenkette verbanden.