MÜNCHEN. (hpd) Das Kreisverwaltungsreferat München hat den Münchener Veranstaltern mitgeteilt, dass dieses Jahr keine Befreiungen
vom Tanzverbot für den ‚stillen Tag' Allerheiligen erteilt werden dürfen. Um 00:00 Uhr des ‚Allerheiligentages' seien alle Veranstaltungen einzustellen.
Mit Berufung auf das Bayerische Feiertagsgesetz nötigt aktuell einmal mehr die CSU Anders- und Nicht-Gläubige, die von den christlichen Kirchen für alle Bürger/innen unserer demokratischen Gesellschaft festgelegten Trauer-, Gedenk-, Helden- und Totentage in ihrem Sinn zu gestalten.
Im letzten Jahr schlug das auf Antrag der Erzdiözese München-Freising erlassene Verbot gegen die geplante "Heidenspass-Party" des bfg München an Karfreitag ("Heidenspass statt Höllenqual") hohe Wellen und mündete in einen noch andauernden Prozess, der sich sicherlich über Jahre und bis zum Bundesverfassungsgericht ziehen wird. Darauf folgte die Diskussion um das von der Erzdiözese München Freising gewünschte Verbot der MTV-Preisverleihung am 01.November 2007. Und in diesem Jahr fährt die Regierung, kurz vor der Wahl, noch ganz andere Geschütze auf: Partyverbot an Halloween nach 24h00, keine Ausnahmegenehmigungen mehr und strenge Anweisung ans Kreisverwaltungsreferat München, für "stilles Gedenken" (an was auch immer) zu sorgen!!
Nun, wenn Zuwiderhandlungen dagegen z.B. mit Fegefeuer, ewiger Hölle oder mindestens mit 500 mal Beten des "Ave Maria" bezahlt werden müssten, dann würde zumindest der bfg München sich nicht weiter damit beschäftigen! Doch bei den Maßnahmen wegen Verstoß gegen das Partyverbot begnügen sich die Hüter des christlichen "Stillen Gedenkens" nicht mit Strafen aus jenseitigen über- oder unterirdischen Katalogen. Das Verbot der "Heidenspass-Party" des bfg München vom Karfreitag 2007 wurde für den Fall der Zuwiderhandlung mit ganz irdischen 10.000,00 Euro Strafzahlung an durchaus irdische Instanzen belegt!
Fast möchten wir wetten, dass kein einziger junger fröhlicher Mensch an Halloween nach 24h00 - derart massiv gezwungen - den Glaubensinhalten der Christen still gedenkt, sondern eher in der Vorstellung schwelgt, diejenigen zu kreuzigen, die ihm und anderen Anders-, Nicht-Gläubige und nicht ganz so fromme Christen im Stil der Taliban ihr "stilles Gedenken" aufzwingen!
Daher schenken wir dem amtierenden christsozialen Ministerpräsidenten des "Freistaates" am besten eins, zwei, drei... Maß Bier ein, setzen ihn ans Steuer, bitten Herrn Bischof Marx und seinen Pressesprecher mit dazu und hoffen bei dieser Spazierfahrt auf Erleuchtung bei allen dreien (in birra veritas)! Alle echten demokratisch gesonnenen Menschen egal welcher Weltanschauung bitten wir um lautstarken Protest!
Assunta Tammelleo
