Bischof verleumdet Bürgerrechtler

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Gerhard Ludwig Müller / Foto: Dr. Meierhofer (commons.wikimedia.org)

BERLIN. (hu/hpd) Die Humanistische Union stellt Regensburger Bischof Müller ein Ultimatum zum Widerruf seiner Verleumdungen. Die Bürgerrechtsorganisation weist Unterstellungen über angebliche Befürwortung pädophiler Handlungen zurück und fordert den Regensburger Bischof Müller zu einem klaren Dementi auf.

Die Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union (HU) weist eine mutmaßliche Verleumdung durch den Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller aufs schärfste zurück. Medienberichten zufolge hatte der Bischof die HU als "eine Art Freimaurervereinigung" bezeichnet, die "die Pädophilie als normal ansehe". Das Bistum Regensburg verweigerte am Freitag auf Nachfrage eine Stellungnahme zu dem Zitat. Die Humanistische Union fordert Bischof Müller auf, die ihm zugeschriebene Aussage bis Montag, den 15. März 2010 zu widerrufen. Sollte der Regensburger Bischof dieser Aufforderung nicht nachkommen, behält sich die Bürgerrechtsorganisation rechtliche Schritte vor.

Zu den Vorwürfen erklärt die Bundesvorsitzende der Organisation, Prof. Dr. Rosemarie Will: "Sollten sich die mutmaßlichen Äußerungen des Bischofs bestätigen, dann markiert dies einen neuen Tiefpunkt in der Debatte darum, wie die Kirche mit den Fällen sexuellen Missbrauchs in ihren Reihen umgeht. Seit Wochen wird die Öffentlichkeit mit immer neuen Fällen konfrontiert. Es läge jetzt in der Verantwortung des Bischofs, dafür Sorge zu tragen, dass jene institutionellen Bedingungen behoben werden, die solche Übergriffe bzw. ihre Vertuschung begünstigt haben."

Trauriges Ablenkungsmanöver

Der Versuch, einer um Aufklärung und Ahndung bemühten Justizministerin und der Humanistischen Union eine (Mit-)Schuld am Versagen der Kirchen anzudichten, sei ein trauriges Ablenkungsmanöver.

Zum Inhalt der Behauptungen stellt Prof. Will klar: "Es ist abwegig, der Humanistischen Union eine Förderung oder Begünstigung pädophiler Handlungen unterschieben zu wollen. Die Humanistische Union bekennt sich klar zum Schutz Minderjähriger vor sexuellen Übergriffen und zur strafrechtlichen Verfolgung der Täter." Die Bürgerrechtsorganisation habe sich mit den Argumenten der Befürworter pädophiler Beziehungen auseinander gesetzt, diese aber verworfen. "Wir haben als Verband eine klare Position bezogen, wo die Grenze für legitime sexuelle Handlungen von Erwachsenen liegt. Wir gehen davon aus, dass es eine 'einvernehmliche Sexualität' zwischen Kindern und Erwachsenen nicht geben kann."

Gleichwohl wende sich die Bürgerrechtsorganisation gegen eine Dämonisierung von Straftätern und eine Kriminalpolitik der Angst: "Es hilft am Ende weder den Opfern noch der Gesellschaft", so Frau Will, "wenn wir den Missbrauch von Kindern allein mit den Mitteln des Strafrechts bekämpfen wollten und die Täter dämonisieren." Sie fügte hinzu: "Die Kirche setzt die ihr verbleibende moralische Integrität aufs Spiel, wenn sie mit dem Ressentiment der Anormalität Pädophiler Stimmung macht."

Sven Lüders
 


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