Was ist dran am Grander-Mann?

Es war ein deutliches Zeichen, dass die Skeptiker-Bewegung Esoterik-Firmen Respekt einflößt. Einige wenige kritische E-Mails von Skeptikern an die Bäckerei Mann, die unter dem Slogan "Der Mann, der informiert" damit wirbt, mit "Grander-Wasser" zu backen, haben dazu geführt, dass zwei Vertreter der GkD im August zu einer Art Aussprache in die Firma Mann eingeladen wurden. Dort erwartete sie eine Überraschung.

Ein Gastbeitrag von Stefan Uttenthaler und Christoph Baumgarten

Unsere Erwartung war, dass neben dem Leiter des Bereichs Vertrieb und Marketing, Christian Reichinger, wahrscheinlich einige andere Damen und Herren der Bäckerei Mann an dem Gespräch teilnehmen würden, etwa jemand aus dem Bereich der Produktionsleitung, und dass das Gespräch hauptsächlich aus einer Führung durch die Produktionsanlagen mit ein wenig Marketing-Blabla und – im Idealfall – einer offenen und ehrlichen Diskussion bestehen würde. Es kam etwas anders.

Dass Christian Reichinger da war – vollkommen klar. Auch, dass jemand von der PR da sein würde, war nicht das große Thema. In dem Fall von einer externen Firma, gleich in Person von deren Chef Josef Kalina, dem ehemaligen Bundesgeschäftsführer der SPÖ. Von der Firma Mann war sonst niemand da. Umso zahlreicher – und völlig unangekündigt – war die Firma Grander vertreten. Die war drei Mann hoch extra aus Tirol angereist, unter der Leitung von Johann Grander junior höchstpersönlich. Das hatten wir nun doch nicht erwartet. So etwas ändert das Gesprächsklima radikal und sollte fairerweise vorher abgesprochen werden.

Der Illy-Kaffee, den man uns servierte, war mit Granderwasser gemacht worden, das in der Zentrale der Firma Mann aus allen Leitungen fließt. Ohne abschätzig sein zu wollen – dem Geschmack nach zu urteilen widerlegte der Kaffee jedenfalls sofort den Mythos, dass die Wundertechnologie das Wasser weicher machen würde. Die Espresso-Maschine gehörte dringend entkalkt.