Der Unsinn vom "belebten Wasser"

Wenn man mit wenig Aufwand viel Geld verdienen möchte, dann ist "belebtes Wasser" eine großartige Erfindung.

Denn "es schmeckt besser als gewöhnliches Wasser, es senkt den Bedarf an Waschmittel, hält Lebensmittel frisch und heilt Krankheiten. Bei wissenschaftlichen Tests stellen sich diese Behauptungen zwar als falsch heraus, aber das sollte uns hier nicht stören. Entscheidend ist: Wenn man Wasser mit Begriffen wie 'belebt', 'energetisiert' oder 'informiert' schmückt, dann verkauft es sich blendend, und das ist doch das Wichtigste."

Florian Aigner kann diesem Unfug, der mit "belebtem Wasser" zusammenhängt, nur mit Ironie begegnen: "Der Vorteil von belebtem Wasser, so erklären die Spezialwasserverkäufer allerdings, liegt in geheimnisvollen Informationen, mit denen es aufgeladen wurde. Das wäre ja möglich, es gibt viele Möglichkeiten, Information ins Wasser zu übertragen: Man kann einen Speicherchip in der Flasche versenken, man kann Fingernägel hineinschnippeln und das Wasser mit DNA anreichern, man kann es einfrieren und dann ein Sonett in die Eisplatte meißeln. Doch keine dieser Varianten scheint in der Branche besonders verbreitet zu sein."

"Auch 'beleben' lässt sich Wasser problemlos, zum Beispiel wenn man einen Goldfisch hineinsetzt...."

Doch vielleicht sind Wissenschaftler einfach nur nicht in der Lage, die Informationen aus den "belebten" Wassern auszulesen. Aigner vermutet: "Es gibt auf der ganzen Welt kein gewöhnliches Wasser mehr, weil mittlerweile sämtliche Wasservorkommen der Erde belebt, informiert und energetisiert wurden. Daher ist es auch so schwierig, im Labor Unterschiede zwischen belebtem und nicht belebtem Wasser zu finden. Wir sollten der esoterischen Wasserbelebungsindustrie dafür ewig dankbar sein. Nur ihre Produkte müssen wir jetzt natürlich nicht mehr kaufen, die fallen nun schließlich gratis vom Himmel."