Die Trennung von Staat und Kirche in Europa während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts verlief weniger friedlich als allgemein angenommen.
Das ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes der Historikerin Eveline Bouwers. "Die Wissenschaftlerin hat sich im Rahmen eines Forschungsprojekts intensiv mit Glaubenskämpfen in den katholischen Staaten Europas befasst, speziell mit den Regionen Bayern, Flandern und Bretagne. Konflikte zwischen katholischer Kirche und Staatsmacht gab es nach ihren Erkenntnissen nicht nur während des 'Kulturkampfes' im protestantisch geprägten Deutschen Kaiserreich, sondern auch in katholisch Staaten."
Auch wenn sich die christlichen Kirchen heutzutage gern als Hort der Aufklärung und der Demokratisierung darstellen: Die Wissenschaftlerin hat ein anderes Bild ermittelt. Auch wenn evangelisch.de nur über die eine Seite des Konfliktes berichtet; es gab auch Übergriffe von Katholiken auf Andersgläubige. Die Verfolgung der französischen Hugenotten mag als Beispiel dienen.