Nach den Protesten gegen die Bebauung des Gezi-Parks in Istanbul war es einige Zeit still um das Projekt. Jetzt kommen die Pläne wieder auf den Tisch.
Die Istanbuler Stadtverwaltung hat das Projekt für die Wiederrichtung der osmanischen Topcu-Kaserne auf dem Gelände des Parks wieder in ihre Pläne aufgenommen. Die Proteste gegen die Bebauung scheinen also erfolglos gewesen zu sein.
Doch es ging bei den Protesten nur vordergründig um diese Topcu-Kaserne; die Proteste richteten sich generell gegen die Regierung. Das hat Erdogan genau verstanden, er wertete die Proteste "als Putschversuch gegen seine Regierung".
Das oberste Verwaltungsgericht der Türkei hat im Frühjahr das Kasernen-Projekt gestoppt. Das aber hält Erdogan und die ihm fügsame Stadtverwaltung nicht davon ab, das Bauvorhaben weiterhin voranzutreiben. Am späten Dienstagabend begann die Verwaltung mit Arbeiten am Rand des Parks - "sofort versammelten sich Demonstranten, die einen neuen Angriff auf die Bäume befürchteten".
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Kommentare
Hans Trutnau am Permanenter Link
Soweit ich die Türkische Jugend kenne, ist das Thema Gezi-Park für RTE (= gängiges Kürzel in der Türkei für Recep Tayyip Erdoğan, gesprochen Rä-Tä-Ä) noch lange nicht abgegessen.
Und ich prognostiziere hier mal in aller Vorsicht, dass die Schiffskanalgrabung zwischen Schwarzem und Marmara-Meer (westlich vom Bosporus) dereinst nicht nur aus ökonomischen, sondern eher noch aus ökologischen Gründen begraben wird.