Immer mehr Eltern verzichten auf das uralte, christliche Ritual der Taufe. Aus guten Gründen, wie Michael Neudecker in der Süddeutschen meint.
Noch in den 1950er-Jahren wurden katholische Hebammen vom Vatikan dazu aufgerufen, die Neugeborenentaufe als Pflicht zu sehen. "Bei Risikoschwangerschaften wurden bisweilen - ja, tatsächlich - Taufen durch Injektion von Weihwasser durchgeführt."
Heute werden nur noch (verhältnismäßig) wenige Kinder getauft. "Im Jahr 2012 wurden bundesweit nur noch 168.048 Kinder von der evangelischen und 167.505 von der katholischen Kirche getauft, so wenige wie nie."
Der Autor plädiert dafür, die Kinder später selbst entscheiden zu lassen, ob sie sich taufen lassen wollen. Nachteile für ungetaufte Kinder gäbe es heutzutage nämlich nicht mehr.