Schweiz

Menschenrechte statt Kirchenrechte

Irland hat's vorgemacht: Gegen den massiven Widerstand der katholischen Kirche haben sich die allgemeinen Menschenrechte in einer Volksabstimmung durchgesetzt. Ein weiterer Beleg dafür, dass die christlichen Kirchen als ethisch-moralische Instanz im Staat ausgedient haben. Die Privilegierung ihrer Ansicht und ihres Wirkens unter dem überkommenen Label "Landeskirche" gehört abgeschafft!

Es war überwältigend: Eine grosse Mehrheit der Stimmberechtigten in Irland haben sich für die Umsetzung der Menschenrechte ausgesprochen und gegen die ausgrenzende katholische Ideologie. Dass der Vatikan das irische Ja zur Ehe für homosexuelle Paare als "Niederlage für die Menschheit" bezeichnet, zeigt, wie grössenwahnsinnig die RKK ihren vermeintlichen Anspruch auf ethische Definitionsmacht verteidigt und welch grosse Anstrengungen noch nötig sein werden, um diese Institution auf den ihr zustehenden Platz zu verweisen.

Irland hat's vorgemacht: Menschen sollen vor dem Gesetz gleich sein, unabhängig von Geschlecht, Abstammung, Religion etc. pp. Das ist einfach - einfach einleuchtend. Und genau so sind die Menschenrechte entstanden: Aus der Erfahrung, welcher Machtmissbrauch möglich ist, wenn der Staat zwischen den "Richtigen" und den "Falschen" unterscheidet und Menschen je nach politischer Gesinnung, Herkunft oder Lebensweise unterschiedlich behandelt, wurde der einleuchtende Schluss gezogen, dass die oberste Maxime heissen muss: Alle Menschen sind gleich zu behandeln.