Podiumsdiskussion in München

"Beschneidung von Jungen – eine Frage der Selbstbestimmung?"

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Beschneidungskampagne – vor dem Bundeskanzleramt
Beschneidungskampagne - vor dem Bundeskanzleramt

BERLIN. (hpd) Die Beschneidung von unmündigen männlichen Kindern ist noch immer ein wichtiges Thema. Der Abschlussbericht der Kommission "Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat" von B90/Die Grünen wurde mehrfach kritisiert, weil er sich zur Beschneidung nicht ausreichend positioniert. Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) "Säkulare Grüne Bayern" lädt deshalb zu einer Podiumsdiskussion ein.

Die Idee der Veranstaltung ist, die Diskussion wieder aufnehmen und über die individuellen und gesellschaftlichen Folgen der Beschneidungspraxis sprechen.

Die LAG "Säkulare Grüne Bayern" lädt am 7. Juni 2016, 19 Uhr zu einer Podiumsdiskussion "Beschneidung von Jungen – eine Frage der Selbstbestimmung?" ein. Es diskutieren Dr. Jérôme Ségal (Assistenzprofessor an der Universität Paris-Sorbonne), Dipl. Psychologin Melitta Sluka (Beraterin von Jungen und heranwachsenden Männern), Alexander Bachl (Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V.) und Muhammet Savci (Inputreferat "Restoring").

Die LAG greift mit dieser Veranstaltung den Beschluss der Kommission "Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat" auf, der die weitere Behandlung des Themas in der Partei begrüßt.

Beschneidung ist kein Randthema in unserem Land: In Deutschland werden jährlich etwa 40.000 Jungen diesem Eingriff unterzogen. Nur ein Viertel davon hat einen kulturellen Hintergrund, bei den restlichen 30.000 wird die OP mit einer Phimose-Diagnose begründet. Nach dem heutigen Stand der Medizin ist eine Beschneidung jedoch ein Eingriff, der auch bei Phimose nur in den seltensten Fällen wirklich notwendig ist.

Es melden sich immer mehr Männer zu Wort, die offen über die negativen Folgen ihrer Beschneidung im Kindesalter sprechen. Fachärzte und Psychologen sind mit Anfragen Betroffener konfrontiert, was die Schmerzbehandlung von Narben, den Umgang mit Traumatisierungen und die Möglichkeiten der Restoring-Praxis (Wiederherstellung der Vorhaut durch Dehnung) betrifft.

"Beschneidung von Jungen – eine Frage der Selbstbestimmung?" im Stadtbüro der Münchner Grünen (Sendlinger Str. 47). Die Veranstaltung ist offen für Mitglied und Nicht-Mitglieder der GRÜNEN.