Kommentar

Bischof nennt Atheisten "großes Sicherheitsrisiko"

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Bretter, zugeschnitten für diverse Köpfe
Bretter

BERLIN. (hpd) Das ehemalige Nachrichtenmagazin "Focus" ist in seiner Hetze gegen Atheisten nicht allein. Prominente Unterstützung erfuhr es am vergangenen Wochenende durch den Bischof Algermissen, der Atheisten in Verkennung der Tatsachen für den Terror in der Welt verantwortlich machen wollte.

"Wo landet eine Gesellschaft, die sich immer mehr von Werten und Grundsätzen trennt, die das christlich-jüdische Welt- und Menschenbild ihr geschenkt hat?" fragte der Bischof aus Fulda, Heinz Josef Algermissen. Der Präsident von Pax Christi – also der katholische Organisation der Friedensbewegung – kennt auch schon die Antwort.

Für den Bischof könne ein "Mensch ohne Auferstehungsglauben zu einem 'großen Sicherheitsrisiko' für die Mitwelt werde, denn seine Hektik und Daseinsangst ließen ihn 'zuschlagen und zerstören'." Das zeige sich auch in den Terroranschlägen von Brüssel.

Dem Herrn Algermissen muss dabei allerdings die Tatsache entgangen sein, dass die Terroristen von Brüssel das ganze Gegenteil von ungläubig waren.

Dabei verwies der Bischof selbst darauf, dass viele Flüchtlinge, die nach Deutschland kämen, "einen festen Glauben in ihrer Religion" hätten. Im Gegensatz zu denen, die hierzulande leben. Man merkt schon: besonders überlegt war nicht, was er sagte.

Hinzu kommt: der gute Mann wird unter anderem auch von Denen bezahlt, gegen die er hier hetzt. Darauf weist Florian Zimmermann, Mitglied des HVD-Bundespräsidiums und Vorsitzender des Humanistischen Verbandes in Hessen hin. Er bezeichnete die Ausführungen des Bischofs als "auch deshalb unzumutbar, da Herr Algermissen sein Einkommen direkt aus dem Landeshaushalt bezieht und somit ebenfalls von konfessionsfreien Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern finanziert wird."

Frieder Otto Wolf (HVD) bezeichnete die Rede Algermissens als "katholische Hasspredigt, die nicht nur jeglicher empirischen Grundlage entbehrt und die den großen Teil der Bevölkerung ohne christliches Bekenntnis sowohl im Gebiet der Diözese wie in ganz Deutschland diffamiert." Mit seiner Rede habe der Bischof "Einblicke in ein erschreckend undifferenziertes und wirklichkeitsfremdes Bild von den Lebensweisen und Werteorientierungen der großen Zahl nichtreligiöser wie andersgläubiger Menschen in unserem Land geboten."

PS:
Die Osthessen-News kommentieren den verbalen Angriff des Bischofs auf mehr die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht, sondern zelebrieren die Beweihräucherung des Bischofs und seiner "Botschaft des Friedens". Es ist wirklich peinlich mit anzusehen, wofür Journalisten sich hergeben.