"Mein Name ist John", soll er gerufen haben, "Ich liebe Euch und Jesus liebt Euch." Doch der Missionierungsversuch auf einer Insel im indischen Ozean endete tödlich für John Allen Chau. Der 26-jährige US-Amerikaner starb im Pfeilhagel der Eingeborenen.
Der Mann, der sich selbst als Anhänger der evangelikalen Gruppierung "The Way" bezeichnete, hatte sich für seine Verkündigung die Insel North Sentinel ausgesucht. Sie gehört zu den Andamanen, einer Inselgruppe vor Myanmar. Die Einwohner, die Sentinelesen lehnen jeden Kontakt mit der Außenwelt ab und sind bekannt dafür, Eindringlinge mit Pfeilen zu beschießen. Die indische Regierung hat Besuchern per Gesetz verboten, sich der Insel weiter als auf drei Seemeilen zu nähern. Die Vorschrift soll die Kultur der Eingeborenen bewahren und sie vor Infektionskrankheiten schützen.
Von derlei Überlegungen ließ sich der Missionar offenbar nicht aufhalten. Nach Angaben der Polizei ließ er sich zunächst gegen Bestechungsgeld in einem Fischerboot in die Nähe der Insel bringen und paddelte von dort in einem Kajak weiter.
An Bord hatte er neben dem Wort Gottes – auf der Zunge und in Gestalt einer Bibel – auch Geschenke für die Ureinwohner, wie Fisch, Fußbälle und eine Schere.
Weiteren Aufschluss über seine Motive gibt das Tagebuch, das Chaus Mutter der "Washington Post" zur Verfügung stellte. Demnach war dies bereits sein zweiter Versuch, ins Gebiet der Sentinelesen einzudringen. Bereits am Tag zuvor hatten die Eingeborenen ihm überdeutlich gezeigt, was sie von solchen Annäherungen halten. Als er sie ansprach und aufforderte, gemeinsam eine Lobpreisung Gottes anzustimmen, schossen sie ihre Pfeile auf ihn ab. Einer davon traf Chaus wasserfeste Bibel. Trotzdem versuchte er es am nächsten Tag wieder, nachdem er die Nacht auf dem Fischerboot verbracht hatte.
Offenbar war sich Chau der Gefahr durchaus bewusst. Die "Washington Post" zitiert aus einem Brief, den er an seine Eltern schrieb: "Ihr werdet mich für verrückt halten, aber ich denke, dass es sich lohnt, diesen Menschen Jesus nahezubringen". Für dieses selbstgewählte Ziel war er sogar bereit, sein Leben aufs Spiel zu setzen: "Bitte seid nicht wütend auf sie oder auf Gott, wenn ich getötet werde."
Wie der Missionar ums Leben kam, geht aus Augenzeugenberichten von Fischern hervor. Sie sagten aus, dass er bei seiner erneuten Annäherung an die Insel im Pfeilhagel starb und seine Leiche von den Eingeborenen ans Ufer gezerrt worden sei, so Deepak Yadav von der örtlichen Polizei. Die Fischer wurden festgenommen.
Die weiteren Ermittlungen stellen die Behörden jedoch vor erhebliche Probleme, da die Behörden nicht in das Gebiet der Sentinelesen eindringen dürfen. Derzeit suchen zwei Teams per Schiff und Hubschrauber nach der Leiche des Missionars.
Die Sentinelesen gehören zu den sogenannten "unkontaktierten Völkern", die jede Annäherung mit der Außenwelt ablehnen. Aufgrund ihrer abgeschiedenen Lebensweise ist wenig über sie bekannt, man nimmt jedoch an, dass der Stamm weniger als hundert Personen umfasst, die als Jäger und Sammler leben.
52 Kommentare
Kommentare
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Der Missionar kann nicht einer der Klügsten gewesen sein. Aber er war gedanklich recht vernagelt.
Chr. Nentwig am Permanenter Link
Hallo, wie kann man diesen vernagelten Typ für "Darwins Award" vorschlagen?
Chr. Nentwig
Werner Helbling am Permanenter Link
Da hat sich nun wirklich ein fundamentaler, religiöser Glaubensfanatiker in seiner grenzenlosen, verblendeten Dummheit selber umgebracht. Seit runden 30000 Jahren soll es dieses kleine Volk geben.
ThomasC am Permanenter Link
Ich korrigiere kurz: diese Insel in ihrer heutigen Form gibt es erst seit Ende der letzten Eiszeit. Zuvor waren die Andamanen eine große Insel, der Meeresspiegel lag zwischen 100 und 150m unter dem heutigen.
Nichtsdestotrotz macht dieses kleine Völkchen es richtig. Die Kultur der Sentinelesen ist um Größenordnungen älter als die der Chinesen - sie haben alle bekannten Hochkulturen überlebt, und sie sind immer noch da, in einer völlig intakten Umwelt. Aus humanistischer Sicht würde ich sagen: von denen können wir lernen wie man's macht.
Gruß
Thomas
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
"Nichtsdestotrotz macht dieses kleine Völkchen es richtig.
Dazu gehört nicht viel. Dieses Volk lebt schon einige Tausend Jahre auf seiner Insel und zählt mal gerade gut 100 Köpfe. Nicht dass jetzt jemand meint, die betrieben vorausschauende Geburtenkontrolle, nein, es sterben genug Kleinkinder weg, sodass die Überlebenden die wegsterbenden Erwachsenen gerade so kompensieren. Kann man machen, aber wenn der Meeresspiegel noch einen Meter steigt, ist das Volk der Sentinelesen Geschichte und niemand würde etwas von ihnen wissen, wenn wir es nicht dokumentierten. Das ist in etwa vergleichbar mit den Berggorillas. Unter Kultur verstehe ich etwas mehr als geboren werden, stoffwechseln, reproduzieren und sterben.
ThomasC am Permanenter Link
Das mit dem Meeresspiegel ist ein valider Einwurf. Was ein Glück, daß die Insel sich beim Tsunami-Erdbeben anno 2004 um etwa 1,5m aus dem Wasser gehoben hat. Die höchste Stelle dürfte etwa 15m über NN liegen.
Gruß
Thomas
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Da halte ich aber gegen. Woher sollten Naturvölker etwas über Geburtenkontrolle wissen?
ThomasC am Permanenter Link
Nicht daß Du mich falsch verstehst: ich wollte hier keinen Streit darüber anzetteln, ob die irgendwas wissen. Allem nach, was ich darüber gelesen habe (u.A.
Es geht mir grundsätzlich um die Erkenntnis, daß wir eigentlich Entwurzelte sind, entwurzelt u.A. von der katholischen Kirche in Zeiten der Hexenverfolgung. Das Volk, das dort noch wohnt, scheint nicht entwurzelt, sondern lebt immer noch im Einklang mit der Natur. Und es gibt weltweit noch hunderte solcher Völker, an denen wir das genauer untersuchen können, weil die nicht auf einer Insel leben.
Ansonsten sind die wie wir, daran ist überhaupt nichts mysteriös, es wird nur grad ein Riesenhype drum gemacht. Das ist nicht mal 'ne andere Rasse, das sind auch Homo Sapiens (die anderen Rassen, Homo Erectus und Homo Neandertalis sind ausgestorben, der Sapiens ist also die einzige Rasse, die noch übrig ist).
Ich maße mir also gar nicht an, zu wissen, wie die so denken, denn ich gehöre auch zu den Entwurzelten. Genau mit sowas befaßt sich der Humanismus letztendlich unter Anderem, und wir sind doch hier beim Humanistischen Pressendienst, ist das richtig?
Daß eine solche Insel Tausende ernähren könnte, halte ich für eine sehr gewagte, ja geradezu widerlegte Behauptung. Jäger und Sammler brauchen ein gewisses Territorium, um zu überleben. Lies Dir mal den Text von Bernd Senf dazu durch, vielleicht klingelt's dann.
Gruß
Thomas
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Danke für die Antwort,
mir geht es auch nicht um Streit, aber ich halte die Gleichsetzung der Sentinelesen mit z.B. uns oder unseren Vorfahren für nicht zulässig.
Nein, so machen wir das nicht und auch unsere germanischen Vorfahren und die Neandertaler hätten und haben auf einen einzelnen "Eindringling" nicht mit einem Pfeilhagel reagiert. Und diese Leute konnten genau sehen, dass er alleine war.
Auch deinem Satz: "Das Volk, das dort noch wohnt, scheint nicht entwurzelt, sondern lebt immer noch im Einklang mit der Natur" kann ich nicht zustimmen, denn er erweckt in mir den Eindruck, Du wolltest damit sagen, die Sentinelesen haben sich eine Lebensweise ausgewählt, die die Natur nicht verändert. Aber nichts ist weniger zutreffend. Kein Lebewesen versucht "die Natur möglichst wenig zu stören", im Gegenteil, jedes versucht die Umgebung seinen Bedürfnissen möglichst gut zu unterwerfen. Der Mensch versucht das, Tiere genauso und sogar Pflanzen. Wenn das nicht gelingt, liegt das an ihren unzureichenden Möglichkeiten und nicht an einer mitfühlenden Rücksichtnahme auf das umgebende Leben.
Und nein, North Sentinel Island ist knapp 60 km² groß. Die höchste Erhebung liegt 112 Meter über dem Meeresspiegel. Die Vegetation ist tropisch. Da sich die Sentinelesen auch vom Fischfang an der Küste ernähren, ist die Insel locker groß genug, um auch 1000 Menschen zu ernähren. Ein Volk, das nicht mal seetüchtige Boote bauen kann (im Gegensatz zum Rest der Stämme, die die Andamanen bewohnen), ist sicher mit Aufgaben wie Zukunftsplanungen restlos überfordert. Deshalb ist mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, dass es ihnen mit ihrer steinzeitlichen Lebensweise einfach nicht gelingt, mehr Kinder zu erzeugen, als sie an Stammesmitgliedern durch Tod verlieren. Ich nehme an, sie können nicht einmal rechnen, so wie einige Amazonasindiander, die keine Wörter für Zahlen über drei kennen.
Noch kurz zu Deiner "Erkenntnis, daß wir eigentlich Entwurzelte sind ..."
Wofür soll das eine Entschuldigung sein?
Ich kann Dir nur raten, dich in dieser Beziehung an Sartre zu halten:
"Es kommt nicht auf das an, was andere aus uns gemacht haben, sondern darauf, was wir aus dem machen, was andere aus uns gemacht haben". Gilt für uns, unsere Nachbarn, aber auch für die armen Afrikaner, die auch 70 - 100 Jahre danach immer noch unter den Traumata leiden, die die bösen europäischen Kolonialherren bei ihnen erzeugt haben. Warum ist die Welt nicht gut?
ThomasC am Permanenter Link
Moin Karl-Heinz,
wo wir bei den Sentineli sind, kurzer geschichtlicher Abriß: 1880 um den Dreh rum (ob's der Besuch von Maurice Vidal Portman oder ein späterer war, die von mir gelesenen Berichte darüber sind sich da nicht so einig) sind 6 Sentineli von der Insel entführt worden, 4 Kinder haben krank überlebt und sind krank wieder auf die Insel gebracht worden. Die Sentineli haben nicht angegriffen. Was dann passiert ist, läßt sich nur vermuten, aber bekannt ist, daß viele Indigene weltweit unseren Krankheiten erlegen sind, aktuell die Yamomami in Brasilien: https://us1.campaign-archive.com/?u=b14580b05b832fb959c4ee444&id=550c6e04ba&e=dd8d7c1a0b .
Um 1900 rum ist dann ein geflohener Gefangener mit einem Floß auf der Insel gestrandet, der wurde getötet.
Im August 1967 ist T.N.Pandit mit einer Truppe auf die Insel gefahren. Sie wurden nicht angegriffen. Sind durch deren Habitat gelaufen, haben wahllos Dinge mitgenommen, und sind wieder gefahren. Bei späteren Besuchen wurden sie nicht mehr auf die Insel gelassen, mit Pfeil und Bogen wurde das unzweideutig kommuniziert. Pandit und seine Truppe haben die Signale verstanden. Ansonsten haben die Sentineli sich friedlich verhalten. Sie wollten offensichtlich nicht mehr, daß jemand einfach ihre "Wohnungen" betritt und Dinge mitnimmt. Oder es kam wieder zu Infektionen, das ist leider nicht überliefert. Niemand wurde angegriffen, es kam zu einem friedlichen Kontakt "offshore".
Aus irgendeinem Grund haben die Sentineli offensichtlich beschlossen, keinen mehr bei sich reinzulassen. Sie greifen nicht einfach an, sondern sie senden eindeutige Warnungen, u.A. mit Pfeilen ohne Spitzen. Geht ja schlecht anders, wenn die Sprachbarriere so hoch liegt.
Auch den Missionar haben sie gewarnt und ihn nicht getötet. Er hat das Signal ignoriert und hat es wieder und wieder versucht. Dafür hat er bezahlt.
Wir machen das nicht, weil uns zivilisatorische Keime nichts anhaben können. Für uns ist das nicht lebensbedrohlich, wenn Fremde hier reinkommen, auch wenn wir darüber offensichtlich (und nachvollziehbar) auch nicht hocherfreut sind, egal was neoliberale Migrationsbefürworter uns einreden wollen.
Auch die Jarawa werden als fremdenfeindlich bezeichnet. Laut Pandit sind sie friedlich. Mukerjee hat in ihrem Buch von einem Dialog mit einem indischen, dort stationierten Buschpolizisten geschrieben, der das ebenfalls bestätigt - eigentlich sind die friedlich. Aber jedesmal, wenn einer von denen abgeknallt wird, kommen die sich rächen. Das wird demnach gezielt gemacht, damit der Buschpolizist seinen Job behält, denn er wird nur gebraucht, wenn die Jarawa auch schön aggressiv sind. Der Bericht ist von um die Jahrtausendwende.
Mit "entwurzelt" meine ich: bestätigterweise leben die Jarawa im Matriarchat und sind total kinderlieb. Die Onge ebenfalls. Allem nach, was ich in den wenigen Berichten und Videos beobachten konnte, ist das bei den Sentineli genauso. Und das war bei uns auch mal so, bis das Patriarchat, bis heute von der christlichen Kirche auf markante Weise verkörpert, übernommen hat. Unsere Erziehungsweise traumatisiert unsere Kinder und macht sie krank. Und das nenne ich "entwurzelt".
Hier nochmal der Link zu Bernd Senf: http://www.berndsenf.de/pdf/WDLBevoelkerungsexplosion.pdf - gefunden durch die Suchbegriffe "Bevölkerungsexplosion Kolonialismus". Ob das, was Senf da schreibt, stimmt, weiß ich nicht, aber ich habe bisher nicht geschafft, seine Thesen zu widerlegen.
Hier auch nochmal wiederholt ein Text aus dem Bereich Humanismus, den ich schonmal irgendwo gepostet habe: http://www.violence.de/prescott/bulletin/article-d.html - Prescott meint mit "Andaman" sicher Onge, Jarawa und Great Andaman, aber ich behaupte, die Sentineli sind genauso. Recherchen zufolge ist North Sentinel vor höchstens 15.000 Jahren von den restlichen Inseln durch den steigenden Meeresspiegel abgetrennt worden. Zuvor müssen die alle mal Kontakt zueinander gehabt haben, waren Teil der Andamanvölker. Von denen es vor der Kolonialisierung auch nur 5.500 insgesamt gab, umgerechnet auf die Fläche der Andamanen entspricht das in etwa - Du ahnst es - einem km² pro Individuum. Auch bei den noch jagenden Khoisan in Afrika, von denen es angeblich noch etwa 200.000 gibt, ist das bestätigt. Das scheint eine Art Naturkonstante zu sein.
Von den Jarawa und Onge ist bekannt, daß sie nur bis zwei zählen. Das ist also richtig. Auch wir unterscheiden auf sprachlicher Ebene lediglich Einzahl und Mehrzahl, ich vermute daher, daß Zahlen irgendwann dazukamen, als es durch den Umstieg auf Ackerbau und Viehzucht notwendig wurde.
Direkten Vergleich kann man so nicht ziehen, weil unsere Lebensweise schon lange nicht mehr im Einklang mit der Natur steht. Jäger und Sammler gibt es bei uns in Europa keine mehr. Bekannt ist, daß Jäger und Sammler pro Indivuum fast 1km² benötigen. Hier in D leben aber schon knapp 240 pro km². Wir können also nicht zurück. Und wenn ich mir die Welt so angucke, führt unsere Lebensweise geradewegs ins Verderben. Das ist dann der Punkt, an dem man mir wohl zu recht eine wildromantische Sichtweise unterstellen kann.
Ansonsten sind das Menschen wie wir, daran ist überhaupt nichts verwerflich. Die haben ihre Regeln, wir haben unsere, und wir haben nicht das Recht, denen unsere Lebensweise aufzudrängen. Wenn die keinen Kontakt zu uns wollen, haben wir das zu respektieren. Daß die keine große Zukunft mehr haben, sind WIR schuld. WIR sind die, die den Planeten gerade ruinieren. Und unsere Kultur ist bei weitem nicht so alt.
Bevor sich jetzt wieder jemand am Begriff "Kultur" stört, ich verwende ihn etwas anders. Auch wenn wir stolz auf Goethe, Beethoven, Bach etc. ppp. sind, und es feiern, daß uns allen deren Erbe überliefert blieb, so hat unsere Kultur es offensichtlich nicht geschafft, das Leben lebenswerter zu machen. Unseren Kindern geht es mies. Die Armen werden ausgebeutet. Die Umwelt zerstört. Wir alle haben die Aufgabe, daran was zu ändern. Ob wir es schaffen? -> siehe Prescott's Text.
Gruß
Thomas
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Und das erklärt jetzt was? Weil sie mal vor 100 Jahren Übles erlebt haben, schießen sie seitdem auf alles, was sich in ihrem Dunstkreis bewegt? Reflektiertes Verhalten sieht anders aus. Aber lass gut sein.
ThomasC am Permanenter Link
Das hier enthält Informationen, die selbst mir neu waren: https://thespinoff.co.nz/society/04-12-2018/three-myths-about-north-sentinel-island/ - grad erst gefunden.
Natürlich sind die für uns nicht wichtig. Aber für sich selbst sind sie es. Letztendlich handelt dieser Artikel hier von diesem Volk. Wir sind also on topic.
Ich hab seit Langem aufgehört, herablassend auf Kulturen zu blicken, die ich nicht verstehe. Stattdessen unternehme ich den Versuch, das zu ändern, auch wenn das nicht immer gelingt. Wie sagt angeblich ein indianisches Sprichwort: "Urteile über niemanden, in dessen Mokkasins Du nicht zuvor tausend Meilen gelaufen bist.". Sinngemäß.
Gruß
ThomasC
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
"Urteile über niemanden, in dessen Mokkasins Du nicht zuvor tausend Meilen gelaufen bist."
Und über Gerüchte, Sagen, Märchen (myths) sollten wir auch nicht spekulieren.
ThomasC am Permanenter Link
Der Spruch hat insbesonder was mit Menschlichkeit zu tun. Zugegeben stammt er aus dem linken Spektrum, ich oute mich mal als erklärter Kriegsgegner.
Stimme dem aber zu, daß wir uns hier besser an Fakten orientieren. Die muß man aber erstmal sammeln, und in dem Kontext Gerüchte nach Möglichkeit verifizieren oder falsifizieren, anstatt sie pauschal als Märchen abzucanceln. Denke auch, wir sind damit für's erste durch.
Gruß
Thomas
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
"Der Spruch hat insbesonder was mit Menschlichkeit zu tun."
Woher kommen eigentlich die Interpretationen, mit denen Dinge in Aussprüche hineingeheimnist werden, die da nicht drin stecken?
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Du verlinkst zwar englische Texte, weißt aber nicht, dass myths im Deutschen mit Gerüchte, Sagen oder Märchen übersetzt wird?
mgs am Permanenter Link
Furchtbar, diese Missionare. Sie gingen einfach in die Ethnologischen Institute und nahmen sich alle Informationen über indigenen Stämme dieser Welt, um sie dann mit der Bibel zu belästigen.
Besonders furchtbar, dass dieser dumme Junge John nun als Märtyrer in seinen Kreisen gilt.
Ethnologen sind eine Belastung für diese Völker, Missionare sind ein Verbrechen.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Die glücklichen !
Rainer Bolz am Permanenter Link
Wo war denn Fatima, die seinerzeit die Kugel des Attentäters vom Papst so ablenkte, dass er nicht tödlich getroffen wurde. ( vermutlich war sie gerade..............)
Thomas Göring am Permanenter Link
Auch Heilige müssen schließlich mal ...
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Wer ist Fatima - oder meinen Sie die "Hl. Jungfrau von Fatima"?
Die ist nur für Katholiken zuständig, der Mann war ein Evangelikaler aus der Protestantenfraktion.
René Hartmann am Permanenter Link
Vor 1000 Jahren wäre er noch als Märtyrer heiliggesprochen worden.
U.-C. Arnold am Permanenter Link
Man sollte Marx, Müller und Bedford-Strom auf die Insel schicken. Vielleicht haben die Eingeborenen mehr Respekt vor den Berufsbekleidungen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"... dass es sich lohnt, diesen Menschen Jesus nahezubringen" - dumm gelaufen, oder?
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Oder sie hatten schon mal von Jesus gehört, woraus sich die etwas heftige Reaktion vielleicht auch erklären ließe. Wer weiß?
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Altes Sprichwort: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.
Missionierung, nein danke.
Ricarda am Permanenter Link
Das ist doch eine Nominierung im Darwin-Award wert, oder?
Flo am Permanenter Link
... schon geschehen.
https://darwinawards.com/darwin/darwin2018-13.html
awmrkl am Permanenter Link
Danke. Der hat es sich redlich verdient!
Andrea Pirstinger am Permanenter Link
Ein Missionar weniger.
Brechen wir nun deshalb in Tränen/Verzweiflung aus?
Ich nicht.
Erstaunlich, daß dieses menschliche Mini-Volk dort bisher so überlebt hat - und das nur mit Pfeil und Bogen!
Laßt sie in Ruhe.
Thomas Baader am Permanenter Link
"Ein Missionar weniger. Brechen wir nun deshalb in Tränen/Verzweiflung aus? Ich nicht."
Bravo. Genauso habe ich mir echten Humanismus immer vorgestellt.
Inge Hüsgen am Permanenter Link
Die Ermittlungen gestalten sich weiterhin schwierig, wie "Spiegel online" meldet: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/getoeteter-john-allan-chau-indische-polizei-naehert-sich-isoliertem-inselvolk-a-1240314
U.-C. Arnold am Permanenter Link
Man kann nur hoffen, dass die Behörden davon Abstand nehmen, die Leiche zu bergen, wenn der Mann nicht schon längst verspeist worden ist.
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Man verspeist doch keinen Missionar! So was zähes und nicht einmal das Gehirn ist zum Genuss geeignet. Eingeborene sind schlaue Menschen!
ThomasC am Permanenter Link
Gerüchte darüber, daß Andamanvölker kannibalistisch leben, sind AFAIK widerlegt. Tatsache ist, daß sie Schädelteile verstorbener Angehöriger als Andenken aufheben.
Ansonsten stimme ich zu. Was mir aber Sorgen macht, ist, daß dieses Völkchen nun eine derart unglaubliche Aufmerksamkeit weltweit erhalten hat, und das nur wegen eines durchgeknallten Missionars. Ich hoffe, daß sie weiterhin ausreichend abgeschirmt werden.
Nebenbei war der Sentinel-Stamm, von dem ich vor ca. einem Jahr erstmalig gelesen habe, der Grund für mich, Survival International beizutreten. Es gibt vor Allem in Brasilien weitere Naturvölker, zum Teil unkontaktiert, die Schutz vor rücksichtsloser Ausbeutung brauchen. Grad wo in Brasilien jetzt ein völlig durchgeknallter und radikaler sogenannter Christ das Sagen hat. So langsam bekomme ich den Eindruck, Christen sind Teufelsanbeter...
Mit atheistischem Gruß
Thomas
Richard Maxheim am Permanenter Link
Aber haben die Kinder, die dort geboren werden, nicht das gleiche Recht auf Entwicklung, Versorgung und Bildung wie alle Kinder auf der Welt?
Konrad Schiemert am Permanenter Link
"das gleiche Recht auf Entwicklung, ..." Das ist eher ein Wunschdenken bzw. das Ziel vieler Hilfsorganisationen.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Nur wenn ihre Eltern das wollen - wie bei uns.
Gut, wir haben Schulpflicht, aber keine Lernpflicht und einige Millionen deutsche Analphabeten bestätigen dies.
Thomas Baader am Permanenter Link
"Nur wenn ihre Eltern das wollen - wie bei uns."
Ja, Kinder anderer Eltern haben offenbar Pech gehabt und müssen so lange auf die Menschenrechte warten, bis hpd-Kommentatoren sie ihnen zubilligen.
Sim am Permanenter Link
Ich stimme Ihnen da völlig zu. Es ist geradezu beschämend zu sehen wie viele Möchtegernhumanisten hier ihre Empathielosigkeit zelebrieren.
Und was die Sentinelesen angeht so ist es durchaus eine Frage der Ethik wieso für diese Menschen keine Menschenrechte gelten sollen. Da leben Menschen also auf einer Insel in einer Art Freiluftgehege haben keinen Zugang zu moderner Medizin und Internet. Stattdessen wird hier maximaler Kulturrelativismus betrieben. Jede andere Menschengruppe die jeden umbringt der sich ihnen auf friedliche Art und Weise nähert würde man als militante Faschisten bezeichnen.
Aber nicht doch. Diese "edlen Wilden" haben sich im Einklang mit der Natur gemütlich auf ihrem Inselchen eingerichtet, denn durch ihre unendliche Weisheit wissen sie natürlich, dass die Zivilisation da draußen ganz schlimm für sie ist. Und überhaupt die Fremden bringen nur Krankheiten also muss man sie lieber mal aus Notwehr umbringen. Eine Argumentation die man zuletzt auch im Zuge der Flüchtlingskriese in einigen Ecken Deutschlands vernehmen konnte.
Das ist natürlich Blödsinn. Das sind Menschen die das Pech hatten im Jahr 2018 immer noch in der Steinzeit zu leben und es gar nicht besser zu wissen. Was sie auch nicht wissen ist, dass es einen Klimawandel gibt und diese Insel wird dann bald unter Wasser stehen. Wird das dann auch als humanes Ableben gefeiert?
Selten habe ich so unreflektierte Kommentare hier beim hpd gelesen. Wenigstens gibt es eine Ausnahme.
Jana Steinhaus am Permanenter Link
Öffentliche Häme ist nicht angebracht, das stimmt. Doch diese Begebenheit als “Pech des Missionars“ zu bezeichnen, ist nicht nur euphemistisch, sondern naiv und schlicht falsch.
Richard Maxheim am Permanenter Link
Ich wollte nicht direkt "Ermordung" schreiben. Schließlich muss man den Insulanern, dank staatlichlich verordneter Haltung in Unwissenheit, einen gewissen Mangel an Unrechtsbewusstsein zubilligen.
Thomas Baader am Permanenter Link
Lieber Herr Maxheim, wenn man Ihren Kommentar bei hpd liken könnte, würde ich ihn so oft liken, wie es nur geht! Bravo, endlich eine Stimme der Vernunft.
Andreas E. Kilian am Permanenter Link
Wird bedacht, wie viele Stämme dank der von christlichen Missionaren mitgebrachten Krankheiten, wie Pocken und Syphilis, ausgestorben sind, so ist in diesem Falle wohl von „Notwehr“ zu sprechen.
Richard Maxheim am Permanenter Link
Es waren damals wohl weniger christliche Missionare, die solche Krankheiten übertrugen, sondern eher Soldaten und Seeleute. Aber egal, das gehörte ja alles zusammen.
Irgendwie hat das nämlich eine gewisse Ähnlichkeit mit der Insel Europa. So gesehen könnte es auch eine Art von „Notwehr“ sein, wenn man an den europäischen Außengrenzen auf eindringende Flüchtlinge schießen würde. Den Leute hier muss man dazu sicherlich auch noch vieles erklären.
Andreas E. Kilian am Permanenter Link
Auch in Deutschland gibt es Quarantänegesetze, die den letalen Einsatz von Schusswaffen rechtfertigen, wenn Menschenleben akut in Gefahr sind.
Thomas Baader am Permanenter Link
Ist das die humanistische Variante von "Schusswaffengebrauch an der Grenze" a la Petry?
Richard Maxheim am Permanenter Link
Dann will ich auch noch etwas platten Sarkasmus dazu bringen:
Thomas Baader am Permanenter Link
Viele Leserkommentare hier sind (nicht nur aus humanistischer Sicht) furchtbar. Diese Art von Äußerungen wirft ein schlechtes Licht auf die ganze Humanistenszene.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Vielleicht liegt das nur daran, dass Sie nicht wissen, dass Humanist nicht bedeutet, alle Menschen auf dieser Welt lieb haben zu müssen.
Thomas Baader am Permanenter Link
Humanist sein heißt aber nicht, Schadenfreude und Empathielosigkeit zu seinen Leitprinzipien zu machen. Dass auch ich über diesen selbsternannten Missionar den Kopf schüttle, versteht sich von selbst.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
"es gibt nun mal sowas wie "Recht auf körperliche Unversehrtheit""