WIEN. (hpd) Der Physiker und Wissenschaftskabarettist Heinz Oberhummer hat am Sonntag den Vorsitz des Zentralrats der Konfessionsfreien (Die Konfessionsfreien) in Österreich zurückgelegt. Zu seinem Nachfolger wurde Niko Alm gewählt, einer der bekanntesten Vertreter der laizistischen Bewegung des Landes (Laizismus-Initiative, Mitinitiator des Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien etc.).
Es war ein schneller Übergang. Auf Grund seiner steigenden Medienaktivitäten und seiner erfolgreichen künstlerischen Tätigkeit (Science Busters) verkündete Heinz Oberhummer am Sonntag bei der Vorstandssitzung seinen Rücktritt als Konfessionsfreien-Chef. Kurz darauf war Alm als sein Nachfolger bestätigt. »Uns war wichtig, dass der Verband atheistischer und humanistischer Vereine handlungsfähig bleibt, um die laufenden Projekte und Vorhaben reibungslos weiterführen zu können«, so Niko Alm, Chef des Mikromischkonzerns Super-Fi.
Der TU-Wien-Professor und Wissenschaftskabarettist Oberhummer hatte es in den eineinhalb Jahren seit der Gründung des Zentralrats der Konfessionsfreien geschafft, den Dachverband als Interessensvertretung der etwa zwei Millionen Österreicher ohne religiöses Bekenntnis (orB) zu positionieren. Auch wenn der Zentralrat der Konfessionsfreien keinen Alleinvertretungsanspruch für diese Bürger und Bürgerinnen erhebt, hat sich Heinz Oberhummer immer dafür eingesetzt, dass diese die gleichen Rechte erhalten, wie all jene, deren religiöse Weltanschauung vom österreichischen Staat anerkannt wird.
Zuletzt vertrat er auf Einladung der Grünen deren Anliegen bei einer parlamentarischen Enquete zum Thema Ethikunterricht. Eine offizielle Einladung durch das Parlamentspräsidium war den Konfessionsfreien noch verwehrt geblieben. Auf anderer Ebene erreichte Oberhummer eine symbolische Anerkennung der laizistischen Bewegung: Bundespräsident Heinz Fischer empfing im Februar 2011 erstmals offiziell Vertreter der Konfessionsfreien als gleichberechtigte Gesprächspartner.
Niko Alm kommentiert den Vorsitzwechsel: "Heinz Oberhummer hat den Konfessionsfreien eine Basis in Österreich verschafft. Hier bleiben wir aber nicht stehen: In den nächsten Wochen und Monaten werden wir unsere Standpunkte im öffentlichen Diskurs weiter vertiefen, damit Laizität auch in Österreich zum Grundkonsens gehört."
Christoph Baumgarten