KommAustria verurteilt den ORF

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Prof. Dr. Heinz Oberhummer / Foto © Evelin Frerk

WIEN. (hpd/irp)  Die Kommunikationsbehörde Austria hat den ORF wegen pro-christlicher Sprachregelung verurteilt. Der Vize-Chefredakteur des Studios Niederösterreich des ORF hatte Redakteuren in einer Mail übermittelt, sich bei der Bezeichnung des norwegischen Attentäters Breivik auf "Rechtsextremist" zu beschränken.

Die Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria) gab heute der von der Initiative Religion ist Privatsache gesponserten Beschwerde des Univ.-Prof. Dr. Heinz Oberhummer gegen die versuchte pro christliche Sprachregelung des NÖ ORF-Landesstudio im Wesentlichen recht. Das „Christenrundmail“ Robert Zieglers als NÖ ORF-Vizechefredakteur und ORF-Stiftungsratmitglied wurde somit seitens der Regulierungsbehörde des ORF als Verstoß gegen das ORF-Gesetz und klare Intervention in die freien Berichtserstattung verurteilt.

Aus dem Bescheid: „Die E-Mail des Robert Ziegler war daher geeignet, die ihm unterstellten Journalisten dazu zu bewegen, eine bestimmte Darstellung bzw. die Verwendung bestimmter Bezeichnungen zu unterlassen und durch eine andere Darstellung bzw. andere Bezeichnung zu ersetzen. Die Journalisten wurden verhalten, einen bestimmten Inhalt zu verfassen.

Soweit in der inkriminierten E-Mail davon die Rede ist, ‚diesen äußerst unchristlich agierenden Mann eventuell als „religiösen Fanatiker“ bezeichnen oder [sich] vor allem auf die überwiegend verwendete Einordnung als „Rechtsextremisten“ [zu] beschränken“, lässt dieser Kontext unmissverständlich eine inhaltliche Redigierung erkennen.“

„Es freut mich sehr, dass die KommAustria diese versuchte weltanschauliche Einflussnahme auf die ORF-Journalisten als solche erkannt und verurteilt hat“ kommentierte Initiative-Vorstandsmitglied Oberhummer, der offiziell die Beschwerde auch eingebracht hat, das Urteil in seiner ersten Reaktion.

Er relativierte jedoch gleich auch seine Freude: „Glücklich macht mich die ganze Angelegenheit aber nicht: von einer nicht beeinflussbaren Berichtserstattung beim ORF sind wir leider noch weit entfernt. Solange Kirchenvertreter per Gesetz in den ORF-Publikumsrat bzw. –Stiftungsrat gehievt werden sehe ich Tür und Tor für versuchte weltanschauliche Zensur geöffnet. Das ORF-Sponsoring der jährlichen Missionierungs- und Selbstdarstellungsaktion ‚Lange Nacht der Kirchen’ kommt ja auch nicht von ungefähr“.

Die Initiative Religion ist Privatsache bedankt sich bei allen, die sich dem Verfahren angeschlossen haben und diesen Erfolg erst ermöglichten!

Das Team der Initiative Religion ist Privatsache