„Antisemitismus ist eine Hirnerkrankung“

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Karikatur: Jacques Tilly

DÜSSELDORF. (hpd) Jacques Tilly hat seine Karikatur zum „Vorhautbeschluss“ des Deutschen Bundestags noch einmal überarbeitet. Statt Messern halten die Vertreter des Judentums und des Islam nun Scheren in der Hand. Gegenüber dem hpd erläutert Tilly die Gründe, die ihn zu dieser Änderung bewogen haben.

„Mit der Karikatur wollte ich die unterwürfige Haltung des Parlaments in Religionsfragen kritisieren, für die die Resolution vom letzten Freitag nur ein Beispiel unter vielen ist“, sagt Tilly. 

„In der Eile habe ich aber leider, wie ich im Nachhinein feststellen musste, den Vertretern des Judentums und des Islam die falschen Werkzeuge in die Hand gegeben. Ignoriert man den Gesamtkontext des Bildes, könnte das Bild des orthodoxen Rabbis mit dem Messer in der Hand tatsächlich antisemitisch interpretiert werden, obwohl das von mir selbstverständlich zu keinem Zeitpunkt intendiert war. Antisemitismus ist eine schwerwiegende Hirnerkrankung, der man in aller Entschiedenheit entgegenwirken muss. Die neue Version vermeidet die Gefahr einer Fehlinterpretation und bringt, wie ich finde, die eigentliche Aussage der Karikatur sehr besser und charmanter zum Ausdruck.“

In der ursprünglichen Meldung ging es um den "Vorhautbeschluss" des Bundestages, der zwischenzeitlich noch einige Nachträge erfuhr.