Türkischer Militarismus in Deutschland und Österreich

Wenn die Ditib Kinder Krieg spielen läßt

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In den letzten Tagen gingen Fotos von Kindern in Soldatenuniformen durch deutsche und österreichische Medien. Fotos, die in Ditib-Moscheen aufgenommen wurden.

Kinder in Soldatenuniformen, die mit türkischen Fahnen eine Kriegsszene nachspielen, waren in etlichen Ditib-Moscheen Deutschlands und Österreichs zu sehen.

Die Bilder aus einer Ditib-Moschee in Herford, die Mitte April auftauchten, sind offenbar kein Einzelfall. Kinder in Armee-Uniformen halten eine türkische Fahne hoch, weitere marschieren über eine Bühne. Mädchen spielen offenbar Frauen, die gefallenen Soldaten gedenken. NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) hatte die Aufnahmen als "verstörend" und "völlig inakzeptabel" bezeichnet.

Die Fotos wurden inzwischen von der Ditib-Gemeinde Herford bei Facebook gelöscht. Die Facebook-Seite "AKP-Watch" hat Screenshots der Fotos jedoch erneut auf Facebook veröffentlicht.

Die Vorfälle von Herford und Wien sind nach Recherchen von Buzzfeed keine Einzelfälle. So wurden unter anderem auch in Ulm "Kinder als Soldaten verkleidet. Junge Mädchen präsentierten nationalistische Plakate."

Der LINKEN-Politiker Ralf Michalowski kommentierte dazu bei Facebook:

"Hintergrund der Aufführungen sei ein militärischer Sieg in Zusammenhang mit Mustafa Kemal, dem späteren türkischen Staatsgründer Atatürk, der als General des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg in der so genannten Schlacht von Gallipoli mit dem verbündeten Deutschen Reich britische, australische, neuseeländische sowie französische Einheiten besiegte.Für Michalowski – und nicht nur für ihn – sei "damit der Gipfel des Zumutbaren erreicht. Das hat auch mit Religionsfreiheit nichts zu tun, die gern mal für solche Ausfälle in Anspruch genommen wird. Politik, Ordnungsamt und Polizei sind aufgefordert, dem Einhalt zu gebieten. Integration in unsere Gesellschaft geht völlig anders!"

Und – wie in solchen Fällen immer – wusste die Zentrale Ditib-Gemeinde in Köln von nichts. Sie verschickte lediglich eine Pressemitteilung aus der vergangenen Woche, in der sie die Vorfälle in Herford kritisierte. Nachfragen beantwortete die Ditib-Zentrale nicht. Offen ließ die DITIB-Zentrale auch, ob sie zu den Propaganda-Veranstaltungen am 18. März motiviert hat und ob sie im Vorfeld über die Inhalte Bescheid wusste.