Mögliche Reformschritte des neuen Papstes

Die allgemein über den Vatikan gut informierte französische Zeitung "La Croix" beschreibt die in nächster Zukunft vom Papst zu erwartenden Reformmaßnahmen. Sie erwartet eine erste Neuordnung der Kurie, um ihr einen mehr operativen Charakter zu geben: "Sie muss im Dienst des Papstes stehen und nicht umgekehrt".

Auch thematische Umgruppierungen könnten kommen, vor allem in sozialen Fragen: der päpstliche Rat Cor Unum, Gerechtigkeit und Frieden und Migration könnte davon betroffen sein. Ebenfalls könnten die Informationsmedien des Vatikans (L’Osservatore Romano, Radio Vatikan, das vatikanische Fernsehen, das Presseamt, der Päpstliche Rat für die sozialen Kommunikationsmittel, der Verlag Éditrice Vaticane) umstrukturiert werden.

Ganz allgemein könnten neue Standards geschaffen werden, um die Effizienz der Arbeit zu fördern: Austausch von Informationen, Auswahl der Ziele, Bewertungsmethoden der Missionen. Ganz zu schweigen von einer Rekrutierung des Personals nach der Fachkompetenz. Das Alles soll unter der Führung eines starken und tadellosen Administrators geschehen; vielleicht unter einem ehemaligen Juristen. Außerdem könnte der Papst einen echten "Ministerrat" an seiner Seite wünschen, der in der Lage wäre, in konzertierter Weise zu handeln.

Andere Aufgaben sind die Weiterführung der Reform der Vatikanbank (das Institut für die Werke der Religion) und die Verbesserung der Abstimmung zwischen Rom und den örtlichen Bischöfen. So könnte erwogen werden, den Vorstand der Synode der Bischöfe zu einem beratenden Gremium zu machen, das sich regelmäßig mit dem Papst trifft.

Auf jedem Fall wird das alles einige Zeit brauchen. Auch wenn, so die Zeitung, diese Zeit durch das Alter des Papstes objektiv begrenzt wird, "der diese Schranke jedoch zu einer Kraft machen sollte."