Weder Gott noch Partei bei Beamten

ANTWERPEN. Dreißig Wissenschaftler, Unternehmer und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens fordern in einem offenen Brief an die nationalen, regionalen und lokalen Regierungen Belgiens ein völliges Verbot des Tragens von religiösen und weltanschaulichen Symbolen durch Beamte.

Die Unterzeichner möchten so den säkularen Charakter der öffentlichen Verwaltung stärken. Der Brief wurde als öffentliche Petition im Internet veröffentlicht.

Der Brief erkennt die Vorteile der Vielfalt der Freiheit, betont jedoch, dass sie auch zu Problemen führen kann. "Neutralität verbindet die freien Bürger mit der zentralen Gewalt. Es ermutigt sie, um nach gemeinsamen Werten und Normen zu leben. Wir raten Ihnen daher dringend, das Neutralitätsprinzip nicht aufzugeben."

Es wird betont, dass dieses Verbot des Tragens von religiösen und weltanschaulichen Symbolen durch Beamte eine notwendige Bedingung für den sozialen Zusammenhalt in einer Gesellschaft ist, die von Vielfalt geprägt wird. "Wie können Menschen noch zusammenleben, wenn sie unterschiedliche Antworten auf die gleichen weltanschaulichen Fragen formulieren? Welche Autorität wird von freien Menschen noch akzeptiert? Es sind genau diese Fragen, auf die ein säkulares Modell der Gesellschaft eine Antwort bieten würde."