Säkulare Buskampagne 2019 – Tag 18: Karlsruhe

heute-show besucht Buskampagne

piknick.jpg

Hazel Brugger (ZDF heute-Show) interviewt Maximilian Steinhaus
Hazel Brugger (ZDF heute-Show) interviewt Maximilian Steinhaus

Bei ihrer bedeutungsvollen Station in Karlsruhe bekam die Säkulare Buskampagne hohen Besuch von der beliebten Polit-Satire-Sendung, vertreten durch Hazel Brugger. Sie und ihr Team begleiteten einen Aktionstag samt Stadtrundfahrt und ließen verschiedenste Stimmen in zahlreichen Kurz-Interviews zu Wort kommen.

Buskampagne 2019

Der Besuch in der Stadt des Bundesverfassungsgerichts war der wohl wichtigste der ganzen Tour. Einen Tag vor dem großen Verfassungsfest mit 40.000 Gästen – inklusive Bundespräsident – machte die Kampagne für den weltanschaulich neutralen Staat Halt am Naturkundemuseum. Nachdem das Team nun um den Straßenmusiker Chris Paulson angewachsen war und auch der Geldhamster wie schon in den Tagen zuvor noch einmal mit von der Partie war, hatte sich gemeinsam mit dem eigenen Infostand der Karlsruher Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) eine richtige kleine Wagenburg der Aufklärung gebildet. Die GBS'ler vor Ort hatten sich thematisch passende Motive überlegt (unter anderem einen Dinosaurier und einen roten Bus), die sie auf Wunsch Kindern – vereinzelt auch Erwachsenen – aufschminkten. Außerdem hatten sie für das Kampagnen-Team belegte Brote, Kaffee und Kuchen vorbereitet und so gab es ein kurzes Bus-Picknick auf dem Cabrio-Deck.

Bus-Picknick auf dem Cabrio-Deck, Foto: © Gisa Bodenstein
Bus-Picknick auf dem Cabrio-Deck, Foto: © Gisa Bodenstein

Doch noch aus einem anderen Grund war die passenderweise 19. Station der Bustour etwas ganz Besonderes: Die heute-show hatte sich angekündigt, samt der in der Schweiz aufgewachsenen Kabarettistin und Poetry-Slammerin Hazel Brugger. Sie interviewte einige Team-Mitglieder, darunter den Social-Media-Beauftragten Maximilian Steinhaus. Ob das jetzt so eine Atheismuskampagne sei, wollte sie von ihm wissen. Und was er sagen würde, wenn er Gott vor sich sehen würde. "Ich würde skeptisch bleiben und würde mich fragen, ob ich mir das nur einbilde", antwortete Steinhaus. "Würden Sie ihn denn erkennen, wenn er in Form einer Frau mit Mikrofon vor Ihnen stehen würde?", fragte die Komödiantin weiter. "Nein, sonst würde ich ihr ja die Füße küssen."

Dann ging die Stadtrundfahrt in ihre erste Runde, voll besetzt und auch mit dem ZDF-Team an Bord. Hazel Brugger begrüßte alle Fahrgäste über das Bordmikrofon und lauschte anschließend aufmerksam der Stadtführung von Michael Reich von der Karlsruher Regionalgruppe. Nach einem kurzen Stopp samt Gruppenfoto vor dem Gebäude des höchsten deutschen Gerichts schnappte sich die Kabarettistin erneut das Mikrofon und sang Wolfgang Petrys "Wahnsinn", während das gottlose Publikum natürlich bei "Hölle, Hölle, Hölle" gefragt war. Wieder zurück am Ausgangspunkt konnte sich jeder Busgast, der wollte – beziehungsweise sich traute – von ihr interviewen lassen. Janosch Rydzy von der GBS-Regionalgruppe Karlsruhe führte zum Thema Tanzverbot an Karfreitag einen Heidentanz vor, später bekam die heute-show-Reporterin noch als Andenken ein T-Shirt mit dem Kampagnen-Slogan "Kirchenstaat? Nein danke." geschenkt.

Mit GBS-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon sprach Hazel Brugger über das Anliegen und die Hintergründe der Buskampagne, wollte aber immer umlenken auf die Frage nach Gott. Der habe eine schlechte PR, entgegnete da der Philosoph, weil er immer nur Hirtenmädchen erscheine, nicht aber den Vereinten Nationen als brennender Dornbusch. Ob sie dem Team "der Herr sei mit euch" wünschen dürfe, wollte die Kabarettistin zum Schluss noch wissen. "Wir nehme gerne Herren mit, aber auch Damen oder Transsexuelle, wir diskriminieren niemanden", lautete die Antwort Schmidt-Salomons darauf.