Die WELT wertet an jedem Donnerstag die Anne-Will-Show des Vorabends aus. Gestern ging es um die Auswirkungen des Bauskandals des Limburger Bischofs auf die Kirche.
Zu Gast war unter anderem auch Ingrid Matthäus-Maier, deren Aussagen im Artikel viel Aufmerksamkeit und Raum gewidmet wird. Sie kritisierte in der Sendung ganz grundsätzlich, dass der Staat die christlichen Kirchen in Deutschland finanziell unterstützt – auch mit dem Steuergeld von Nichtgläubigen.
Ihr zur Seite stand dabei der "Spiegel"-Journalist Peter Wensierski, der es auf den Punkt brachte: "Nicht der Bischof ist krank, sondern das System."
In einem SPIEGEL-Artikel wird festgestellt, dass der Fall des Bischofs Tebartz-van Elst nicht nur die Prunksucht des Bischofs aufzeigt, sondern auch, wie reich die katholische Kirche wirklich ist.
Ein Artikel bei n-tv listet die Einkommen einiger deutscher Bischöfe und den Wert ihrer Residenzen auf, während die Süddeutsche darauf hinweist, dass der Vatikan bereits vor dem Baubeginn 2010 über die Stückelung der Bausumme in zehn Einzelprojekte wusste. Der damalige Vatikan-Botschafter in Berlin, Claude Perisset, habe dem sogar ausdrücklich zugestimmt.
Einen "netten" Hinweis gibt es auch aus evangelischer Sicht: bei evangelisch.de verweist der Tübinger Kirchenhistorikers Jürgen Kampmann darauf, dass unter anderem auch die Protzbauten der kath. Kirche zur Reformation führten.