Das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) hat für die Bundesregierung ein Soforthilfeprogramm entwickelt: Unter www.kindertransporthilfe-des-bundes.de stellen die Aktionskünstler eine Rettungsaktion nicht nur schlüsselfertig vor, sondern rufen deutsche Familien im Namen des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) auch gleich auf, sich als Pflegefamilie für ein syrisches Kind zu bewerben.
Die Zahlen sind apokalyptisch: 150.000 Tote, 10 Millionen Vertriebene, 5,5 Millionen hilfsbedürftige Kinder. Aber die größte Flüchtlingskrise des 21. Jahrhunderts droht in der deutschen Öffentlichkeit unterzugehen. "55.000 der laut UNICEF 5,5 Millionen unter dem Krieg leidenden Kindern zu helfen, stellt unvermittelt die Frage, ob Deutschland derzeit zu viele oder zu wenige Flüchtlinge aufnimmt."
Das Hilfsprogramm adaptiert das historische Vorbild der Kindertransporte von 1938/39, die deutsche Kinder vor dem Holocaust retteten. Kurt Gutmann, einer der Überlebenden, sagt im Werbespot zum Hilfsprogramm: "55.000 Kinder – das würden wir kaum spüren!"
Für die Macher steht der Wert von Erinnern und Gedenken insgesamt auf dem Spiel, sollte das umjubelte Beispiel der Kindertransporte angesichts des apokalyptischen Massensterbens in Syrien keine Nachahmung finden. "Sie werden in den kommenden Tagen und Wochen Zeugen einer kritischen Reanimation eines Denkmals", so Philipp Ruch vom ZPS.