(hpd) In der European Humanist Federation (EHF) arbeiten Organisationen aus über 20 Ländern zusammen für ein Säkulares Europa. Mitte Mai kamen sie zu einer Konferenz in Brüssel zusammen. Der hpd fragte Teilnehmende, warum ihnen Europapolitik wichtig ist. Bis zur Europawahl werden ihre Stimmen täglich auf dem hpd sprechen.
Sonja Eggerickx ist Präsidentin der International Humanist and Ethical Union (IHEU).
Die IHEU engagiert sich weltweit für humanistische Werte, unter anderem als zugelassene NGO bei der UNO. „Hier können wir uns zum Beispiel gegen die Hexenjagd auf Homosexuelle in Uganda und Nigeria einsetzen. Andere Organisationen schätzen unseren Input und es gibt wertvolle Zusammenarbeit,“ beschreibt Eggerickxx ihre wichtigsten IHEU-Tätigkeiten.
Über ihr Heimatland Belgien sagt sie: „Es ist unglaublich, wie sich dieses katholische Land in kurzer Zeit entwickelt hat; wir haben sehr liberale Gesetze zu Euthanasie, Homo-Ehe mit Adoptionsrecht und Abtreibung. Das zeigt, dass es möglich ist.“
„Wir müssen uns aber immer realisieren, dass alle Fortschritte auch wieder rückgängig gemacht werden können.“ warnt sie. „Wir erleben ja gerade das massive Auftreten religiöser Bündnisse in Frankreich, Spanien und auf europäischer Ebene.“
Eine weitere Trennung von Kirche und Staat hält sie für das wichtigste Ziel. „Deshalb sollte man bei seiner Stimmabgabe am 25. Mai darauf achten, welche Kandidatinnen und Kandidaten für ein religiös-neutrales Europa stehen,“ wünscht sich Eggerickx.
Corinna Gekeler
Fotos: Gekeler, Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften, Yvan Dheur, Ligue de l’enseignement