Kinderrechte ins Grundgesetz

NIEDERNHAUSEN. Ein "Unitariertag" besteht immer aus zwei Teilen: einer Hauptversammlung

der Delegierten aus den Mitgliedsgliederungen und einem Kongress zu einem bestimmten Motto.

 

Das wichtigste Ergebnis der Hauptversammlung war die Wahl eines neuen Vorstands. Der neue Präsident heißt Volker Bühnemann und die neue Vizepräsidentin Antje Paul. Die übrigen Entscheidungen betrafen Interna wie die Wahl eines Rechtsauschusses, die Unterstützung der Tochterorganisationen (Hilfswerk, Jugend- und Familienwerk Klingberg), die für die Öffentlichkeit nicht von Bedeutung sind.

In seinem Grußwort am Beginn des Kongresses hatte der bisherige Präsident Eike Möller betont: „Der Säkularismus in unserem Land wird angestrebt, wenn auch die völlige Trennung von Staat und Kirche noch nicht erreicht ist. Die Meinungsfreiheit hat sich bei uns als ein hohes Gut herausgebildet und um die Gleichheit aller Bürgerinnen und Bürger wird sich immerhin bemüht.

Mit unserem Motto des Unitariertages wollen wir einen Beitrag leisten zur Bewusstmachung und - wenn es uns denn gelingt - zu Lösungsvorschlägen allgemein gesellschaftlicher Probleme, die uns Angst machen, mit denen wir aber auch Wünsche verbinden. Dazu haben wir uns auf drei Felder beschränkt: Unsere Kinder: Zukunftsträume - Zukunftsängste / Unsere Wirtschaft und die Menschenrechte / Unsere Ressourcen: die Zukunft von Wasser, Öl und Klima."

Zukunftswünsche - Zukunftsängste

Entsprechend haben auf dem Kongress 11 Arbeitskreise zu verschiedenen Themen gearbeitet, die unter dem Motto standen: Zukunftswünsche - Zukunftsängste: Wie wünschen wir uns die Welt.

Höhepunkte des Kongresses waren ein psychologisierendes Märchen für Kinder und Erwachsene über den Innenbezug unserer Wünsche und Ängste und der ja schon angekündigte Vortrag von Prof. Peter Struck: Die 15 Gebote des Lernens: Erziehung und Bildung in Familie, Schule und Gesellschaft. Struck hat die Missstände in der deutschen Bildungswelt konkret und plastisch dargestellt und andererseits Lösungsvorschläge gemacht, die auf den jüngsten Forschungsergebnissen der Gehirnforscher und Lernpsychologen aufbauen.

Als eine der inhaltlichen wesentlichen Themen wurde eine Resolution für Kinderrechte beschlossen und an die Vorsitzende der Kinderkommission des Deutschen Bundestages, Frau Marlene Rupprecht, gesandt:

  • „Wie wir den Berichten Ihrer Kommission entnehmen, bemühen Sie sich zur Zeit darum, dass die Rechte der Kinder in das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland aufgenommen werden. In diesem Bestreben möchten wir - die Teilnehmer und Teilnehmerinnen am "Unitariertag" der freien Religionsgemeinschaft Deutsche Unitarier - Sie ausdrücklich bestärken: Wir sehen mit großer Sorge, dass immer noch viele Kinder in unserem Lande benachteiligt oder vernachlässigt werden, und wir haben uns daher auf diesem 3-tägigen Kongress in Niedernhausen bei Wiesbaden unter dem Leitwort "Zukunftswünsche - Zukunftsängste: Wie wünschen wir uns die Welt?" in Vorträgen, Diskussionen und Arbeitskreisen vorwiegend mit den Problemen, Hoffnungen und Aussichten unserer Kinder beschäftigt. Als ein Ergebnis dieser Beschäftigung möchten wir Sie bitten, die Bestrebungen zur Aufnahme der Kinderrechte in unser Grundgesetz nachdrücklich voranzutreiben, und hoffen, dass unser Eintreten für das gemeinsame Anliegen Ihre Arbeit beflügelt."

 

CF.