Welthumanistentag war Projektbeginn

BERLIN. Hoch über Berlin, im Penthouse am Märkischen Ufer in der Wallstraße, dem Sitz des Berliner HVD, begingen im vollbesetzten

Saal zahlreiche Gäste (vor allem Kinderärzte, Pflegerinnen und Pfleger) mit Mitgliedern und Mitarbeitern des HVD den Humanistentag mit der feierlichen Eröffnung des Kinderhospizdienstes „Berliner Herz“, über den der hpd schon einmal berichtete .

In einfühlsamen und dennoch politischen Reden, eingerahmt in Mozarts Violinenklänge (vorgetragen von Darja und Katharina Nesterowa aus der Musikschule „Fanny Hensel“) würdigten der Berliner Landesvorsitzende, Dr. Bruno Osuch, und die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, die ehemalige Ausländerbeauftragte des Landes Berlin, Prof. Barbara John (CDU), das Projekt „Berliner Herz" (Bilder im Anhang).

Ambulantes Kinderhospiz

In Deutschland gibt es mehr als 22.000 Kinder und Jugendliche mit lebensbedrohlichen Erkrankungen (im Großraum Berlin cirka 500). Jährlich sterben etwa 1.500 an Krebs und an verschiedenen anderen lebensbedrohlichen Krankheiten (nach Geburtsschäden, Organerkrankungen, neurologische-, erbliche oder Stoffwechselerkrankungen sowie Behinderungen).

Für Familien bedeutet die Versorgung eines schwerkranken Familienmitgliedes mit lebensbedrohlicher Erkrankung oftmals über viele Jahre eine enorme Belastung. Die Krankheit verändert nicht nur das Leben, die Entwicklungsmöglichkeiten und die Zukunft des Betroffenen, sie verändert auch die Lebenssituation und das Miteinander aller Familienmitglieder. Große Hilfe und Unterstützung der betroffenen Familien gibt hier ein ambulanter Kinderhospizdienst.

Mit den Worten des französischen Moralisten und Essayisten Joseph Joubert

„Der Verstand kann uns sagen,
was wir unterlassen sollen,
aber das Herz kann uns sagen,
was wir tun müssen.“

begannen die beiden Leiterinnen des ambulanten Kinderhospizdienstes, Christiane Edler und Tina Gatidis, Ihr Projekt und Anliegen vorzustellen.

Für die beiden hauptamtlichen Koordinatorinnen und den ehrenamtlichen Familienbegleitern ist es eine Herzensangelegenheit, lebensbedrohlich erkrankten Kindern und Jugendlichen sowie ihren Familien, zu helfen. Dabei werden zwei Leitlinien verfolgt:

  • im Mittelpunkt der Arbeit steht immer die betroffene Familie mit ihren Bedürfnissen, ihrer Erfahrung und Kompetenz
  • solidarisches und partnerschaftliches Miteinander ist wichtig und geprägt von gegenseitiger Wertschätzung, Anerkennung und Respekt.

Mit dem ambulanten Kinderhospiz BERLINER HERZ, einer Einrichtung des Berliner Humanistischen Verbandes Deutschlands, wird betroffenen Familien individuell, flexibel und kostenlos geholfen. Die ehrenamtlichen Familienbegleiter/innen, die eine qualifizierte Ausbildung, fachliche Begleitung und Supervision erhalten, orientieren sich dabei an den Wünschen und Bedürfnissen der Betroffenen.

Christiane Edel und Tina Gatidis sind die Ansprechpartnerinnen für die Familien und vermitteln ihnen Begleiter/innen, die ihnen ab Diagnose der Erkrankung ambulant zu Hause oder im Krankenhaus beistehen.

Ziele

Das BERLINER HERZ wird getragen von qualifiziert ausgebildeten ehrenamtlichen Familienbegleiter/innen. Wichtige Voraussetzung für das Gelingen sind Kooperationen, z.B. mit anderen ambulanten Kinderhospizdiensten, Krankenhäusern, Vereinen, Selbsthilfegruppen etc. und natürlich mit dem sehr erfahrenen und verbandseigenem ambulanten Hospizdienst V.I.S.I.T.E.

Kinder, die unheilbar krank oder behindert sind, werden in unserer Gesellschaft tabuisiert. Infoveranstaltungen sind deshalb unabdingbar, um das Tabuthema „sterbende Kinder“ öffentlich zu machen und Berührungsängste abzubauen. Den beiden hauptamtlichen Koordinatorinnen obliegt auch der Aufbau kommunikativer Strukturen für Familienbegleiter. Einen kleinen Einblick in die Arbeit der ehrenamtlichen Begleiter/innen gibt ein kurzer Film vom rbb in der Reihe ZIBB

Finanzierung

Finanziert wird das Projekt mit der Förderung durch VdAK nach §39a Abs.2 Satz 6 SGB V. Im Zusammenhang mit der Sterbebegleitung für Kinder fällt es schwer, über Finanzen, Werbung und Marketing zu reden, aber um mit dem BERLINER HERZ erfolgreich zu sein, bedarf es auch der Einwerbung von Spenden, Buß- und Stiftungsgeldern. Im Vordergrund stehen deshalb das Bekanntmachen des Projektes und seine Etablierung, Aufbau von Kompetenz, Seriosität und Vertrauen bei den betroffenen Familien.

Christiane Edler und Tina Gatidis benötigen für Ihr Engagement Verständnis, Kooperation und Spenden:

SPENDENKONTO:
Bank für Sozialwirtschaft

BLZ: 100 205 00; Kto: 317 64 18

 

Ein weiterer Höhepunkt des Humanistentages war die Überreichung der Urkunden für den Abschluss des Qualifizierungsprogramms für Ehrenamtliche http://www.visite-hospiz.de/ausbildung_helferinnen.htm im ambulanten V.I.S.I.T.E. Hospizdienst, Foto im Anhang.

GG