Der Weihnachtsführer für Atheisten

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Buchcover. Friday Books

(hpd) Die etwas andere Geschenk-Idee für „Heiligabend“: Man muss weder an „Gott“ glauben noch einer Religion angehören, um „gut“ zu sein und sich positiv in der Gesellschaft zu engagieren. Eindrucksvoll zeigt dies die Journalistin Ariane Sherine mit ihrem neu herausgegebenen Buch „There is probably no god. The atheist’s guide to Christmas“: eine geballte Ladung englischen Humors mit ernsthaftem Hintergrund.

Sowohl Herausgeberin Sherine wie auch die Autoren der 42 Kurzbeiträge, allesamt bekannte und bekennende Atheisten, haben ihren Teil des Gewinns integral an eine Aids-Stiftung, das Terence Higgins Trust, gespendet.

Folgendermaßen könnte man den Inhalt des Buches zusammenfassen: 42 Autoren, 42 Beiträge, eingeteilt in sechs Kategorien: Geschichten, Wissenschaft, Wie kann man?, Philosophie, Kunst, und Events. Vor allem aber eine geballte Ladung englischer Humor, wie man ihn aus den Monty-Python-Filmen kennt, gespickt mit einigen durchaus ernsten Botschaften. Komikerin Catie Wilkins und Sänger Simon Le Bon (Duran Duran) erläutern z. B. auf witzige Art und Weise, wie sie ihren Glauben an „Gott“ verloren haben, den sie als Kinder ungewollt eingetrichtert bekommen hatten. So manche LeserInnen werden sich hier angesprochen fühlen.

In der Rubrik Wissenschaft kommt neben dem wohl bekanntesten Atheisten Richard Dawkins auch der Genetiker Adam Rutherford zu Wort, und erklärt, warum zwischen 93% und 97% der Wissenschaftler Atheisten sind. Er bringt u.a. die Evolution durch natürliche Selektion als Erklärung mit ins Spiel.

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Ariane Sherine
Siân Berry, 2008 grüne Kandidatin für den Bürgermeisterposten von London, spricht sich für ein grünes Weihnachten aus und ermutigt die Menschen, nachzudenken bei der Auswahl ihrer Produkte. Auch für Weihnachtgegner bringt Journalist Andrew Mueller eine Lösung: am 24. Dezember spät abends in Europa in ein Flugzeug steigen, mit Zwischenstopp in einem unchristlichen Land zum Auftanken landen, und dann am 26. Dezember in Ostaustralien aussteigen. Ganz nach dem Motto: „If you can’t join it, beat it!“

In der Rubrik Events findet man u.a. amüsante Hintergrundinformationen von Designer Graham Nunn zur atheistischen Buskampagne, welche Ariane Sherine so bekannt gemacht hat, sowie zu einem nicht ganz ernst gemeinten Kartenspiel „God Trumps“ von Komikerin Christina Martin.

Und trotz allem Humor zieht sich eine ernsthafte Botschaft wie ein roter Faden durch die 42 Beiträge: Niemand hat das Monopol auf Weihnachten, und jeder nicht gläubige Mensch darf Weihnachten auf seine Art und Weise feiern! Ein frohes Fest des Winters mit seinen kurzen Tagen und langen Nächten, eine Zusammenkunft mit Familie oder Freunden, die man mit Geschenken erfreut, gute Musik, gutes Essen und Trinken, und allem was sonst noch dazu gehört! Bei alle dem steht nicht ein imaginärer „Gott“ im Mittelpunkt, sondern der real existierende Mensch. 
 

Laurent Schley

Ariane Sherine (Ed.): „There is probably no god. The atheist’s guide to Christmas“ Design: Graham Nunn. ISBN: 978-0-00-732261-9, Friday Books, 340 S.

Im Buchhandel und auch über das Internet erhältlich.