"Der heilige Schein"
Lesung und Diskussion mit Dr. David Berger in Dresden
Bekannt geworden ist David Berger durch seine gleichnamige Autobiographie, die 2010 erschienen ist. Das Buch wurde von den großen Medien euphorisch gefeiert, von der katholischen Kirche jedoch mit disziplinarischen Maßnahmen belegt. Seit seinen Enthüllungen aus dem konservativ-katholischen Milieu wird der Autor immer wieder von fanatischen Katholiken bedroht. Eine Lesung im Herbst 2011 konnte nur unter Polizeischutz stattfinden.
David Berger hat in der katholischen Kirche Karriere gemacht, die ihn bis in den Vatikan führte. Weil für ihn die Homophobie der Kirche unerträglich wurde, outete er sich 2010 als schwul. Sein Buch beschreibt, wie die zumeist selber homosexuell veranlagten Kirchenoberen Homophobie dazu benutzen, um andere zu erpressen und gefügig zu machen. Eindrücklich belegt es die These, dass es kein Pontifikat der neueren Kirchengeschichte gibt, das so homophob agierte, wie das von Papst Benedikt XVI.
Der Theologe David Berger, geboren 1968, wurde 2003 zum korrespondierenden Professor der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas von Aquin (Vatikan) ernannt und war Herausgeber der führenden Zeitschrift konservativer Katholiken. Aus Protest legte er Anfang 2010 seine Herausgeberschaft nieder. Es folgten die Entlassung aus der Päpstlichen Akademie sowie der Entzug der kirchlichen Lehrerlaubnis.