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Foto: Evelin Frerk

07. 02.

"Katholisch operieren – evangelisch Fenster putzen?"

Das kirchliche Arbeitsrecht auf dem Prüfstand - Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Ingrid Matthäus-Maier in Erlangen

Seit jeher setzt sich die ehemalige SPD-Spitzenpolitikerin für eine konsequente Trennung von Staat und Kirche ein. Sie ist die Sprecherin der im März 2012 gestarteten Kampagne "Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz" (GerDiA), die die Abschaffung der Sonderrechte kirchlicher Betriebe fordert.

In ihrem Vortrag wird Ingrid Matthäus-Maier aufzeigen, dass das bestehende kirchliche Arbeitsrecht gegen den Geist der Antidiskriminierungsregelungen verstößt. Die ehemalige Richterin und stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende hält es für verfassungswidrig, "dass in Einrichtungen des öffentlichen Bildungs- und Gesundheitswesens das konfessionslose Drittel der Bevölkerung von vornherein keine Anstellung findet und in katholischen Einrichtungen sogar eine Wiederheirat nach einer Scheidung zur Kündigung führt."

Ingrid Matthäus-Maier studierte Rechtswissenschaft in Gießen und Münster und war danach bis 1976 als Verwaltungsrichterin in Münster tätig. 1969 trat sie in die FDP ein. und wurde 1972 Bundesvorsitzende der Jungdemokraten. Nach dem Koalitionswechsel 1982 ("geistig-moralische Wende") trat sie aus der FDP aus und in die SPD ein. Sie war Mitglied des Bundestages von 1976 bis 1982 und von 1983 bis 1999. Von 1999 bis 2008 gehörte sie dem Vorstand der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an, von 2006 bis Mitte 2008 war sie Vorsitzende und Sprecherin der KfW-Bankengruppe (Rücktritt im April 2008). Nach ihrem Ausscheiden bei der KfW wurde Ingrid Matthäus-Maier Mitglied im Kuratorium der Friedrich-Ebert-Stiftung. Seit 2008 engagiert sie sich als Beiratsmitglied in der Giordano-Bruno-Stiftung.

Die ehemalige Politikerin war maßgeblich an der Formulierung des 1974 entstandenen, damals wie heute erstaunlich fortschrittlichen FDP-Kirchenpapiers „Freie Kirche im Freien Staat“ beteiligt, das eine klare Trennung von Staat und Kirche (u.a. die Abschaffung der Kirchensteuer und die Ablösung sämtlicher exklusiver Staatsleistungen an die Kirchen) forderte. 1998 wurde sie mit dem CICERO-Rednerpreis ausgezeichnet.


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