Ein Kinofilm über den Missbrauch

Der Regisseur Gerd Schneider wollte selbst Priester werden; hat der Kirche den Rücken gekehrt und nun einen Film über den Missbrauch gedreht. In der ZEIT berichtet er, was ihn dazu bewog und ob alle Täter als Pädophile zu bezeichnen sind.

Schneider begann vor sieben Jahren, also noch vor der Aufdeckung der Skandale, an dem Thema zu arbeiten. Bei der Aufdeckung der Skandale vor 5 Jahren "kam nichts zutage, was man vor zehn, zwanzig oder dreißig Jahre nicht auch hätte wissen können. Man wollte es nur nicht wissen" sagt der Regisseur.

Die Mehrheit des Klerus setzt sich seiner Meinung nach nicht genügend mit der eigenen Sexualität auseinander. "Nicht umsonst kultiviert die Kirche noch immer eine leibfeindliche Haltung: Sie besteht aus Menschen, denen ihr Leib fremd ist und die oft die emotionale und sexuelle Reife eines Zwölfjährigen besitzen." 

Es gibt - so Schneider - unter Priestern nicht mehr oder weniger Pädophile als im Rest der Gesellschaft. Der Unterschied ist jedoch, dass Priester nicht gelernt haben, mit Nähe und Sexualität umzugehen.

 


"Verfehlung" ist Gerd Schneiders erster Spielfilm. Er startet am 26. März in den deutschen Kinos.